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Internet-Konzerne als Spam-Schleudern missbraucht

Archivmeldung vom 15.06.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.06.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Schädlinge: kommen auch mit Werbung. Bild: pixelio.de, Jürg Adler
Schädlinge: kommen auch mit Werbung. Bild: pixelio.de, Jürg Adler

Firmen, die mit Online-Werbung Geld erwirtschaften, werden von Kriminellen als Vehikel missbraucht, um Schadsoftware oder Betrügereien zu verbreiten. Auch Branchenriesen wie Google, Facebook, Twitter und Microsoft kämpfen mit dem Problem. Um zukünftig koordiniert gegen solche Bedrohungen für die User vorgehen zu können, haben Google, Facebook, Twitter, AOL und das Interactive Aadvertising Bureau jetzt die "Ads Integrity Alliance" gegründet. Microsoft und Yahoo wollen vorerst nicht beitreten, wie cnet.com berichtet.

"Die Verwendung von kompromittierten Werbeeinschaltungen als Eintrittspunkt in Systeme nimmt zu. Der einfache, kostengünstige Zugang zu vielen Rechnern macht die Methode attraktiv. Gewinnen können Google und Co diesen Kampf nicht, es wird immer ein Katz-und-Maus-Spiel beiben. Der Zusammenschluss ist ein wichtiger Schritt. Die Kosten werden die Konzerne gerne tragen, weil sie ihr Kerngeschäft damit absichern", sagt Jürgen Eckel von Ikarus-Software http://ikarus-software.de gegenüber pressetext.

Allein Google musste im vergangenen Jahr mehr als 130 Mio. Werbeeinschaltungen und 800.000 unseriöse Klienten aus seinem Online-Werbenetzwerk verbannen, weil Verstöße gegen die Nutzungsbedingungen vorlagen, wie es im offiziellen Google-Blog heißt. Daraus kann abgeleitet werden, dass auch die Zahl der Disqualifikationen wegen schädlichen Inhalten recht groß sein muss. "Alle komplexen Ökosysteme beherbergen Parasiten. Keine einzelne Firma oder Behörde kann alle Personen mit bösen Absichten im ganzen Internet fernhalten. Deshalb ist es wichtig, mit anderen Unternehmen zu arbeiten und Informationen zu tauschen", sagt der hochrangige Google-Mitarbeiter Eric Davis.

Das Aussieben der Werbeeinschaltungen ist nicht einfach. "Momentan gibt es noch nicht die richtigen Werkzeuge, um den Prozess zu automatisieren. Schädliche Werbung wird über komplizierte Strukturen - etwa Botnetze - verteilt, die Hintermänner sind schwer auszuforschen. Traditionelle Virenscanner sind für solche Fälle ebenfalls schlecht gerüstet, da sich die Malware hinter wechselnden Links verbirgt", so Eckel.

Leiter der neuen Plattform wird Maxim Weinstein von der Non-Profit-Organisation Stop Badware. Die teilnehmenden Firmen wollen künftig Informationen über Schadsoftware und Betrugsversuche in Werbeschaltungen austauschen und gemeinsame Richtlinien für den Umgang mit den Bedrohungen entwickeln. "Wir müssen Wege finden, um das Bedürfnis der Unternehmen nach Effizienz und Automatisierung mit dem Schutz der User zu versöhnen. Dazu ist wahrscheinlich eine Kombination aus automatischer Überwachung und menschlichem Eingreifen notwendig", so Weinstein.

Brancheninterne Bremser

Weshalb Microsoft und Yahoo nicht mitziehen wollen, ist nicht bekannt. Längerfristig will die Ads Integrity Alliance aber auch diese großen Konzerne mit an Bord holen. "Wir hoffen, dass sie ihre Meinung ändern. Jetzt haben wir uns aber entschieden, schnell zu handeln um die Organisation so bald als möglich aus den Startlöchern zu bekommen", so Weinstein.

Sich vor Malware durch Werbeeinschaltungen zu schützen, ist kaum möglich. "Auch bewusstes Surfen hilft nur begrenzt. Oft reicht schon die bloße Anzeige einer Werbung, um Computer zu infiltrieren. Browser und Java-Script aktuell halten und Java eventuell sogar ausschalten, ist sinnvoll", erklärt Eckel.

Quelle: www.pressetext.com/Markus Keßler

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