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Weitere Finanzkrise erscheint unausweichlich

Archivmeldung vom 28.01.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.01.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Eine erneute Finanzkrise scheint nach Analyse und Auswertung des Status Quo des Finanzsystems unausweichlich. Die Durchführung von Stresstests und Szenarioanalysen kann jedoch Finanzinstitute dabei unterstützen, die Risiken richtig zu bewerten und Aufsichtsbehörden helfen, die Auswirkungen einer weiteren Krise abzumildern. Zu diesem Schluss kommt Oliver Wyman in der 14. Ausgabe der jährlichen Studie "State of the Financial Services Industry - The Financial Crisis of 2015. An avoidable history", die am Mittwoch auf dem Weltwirtschaftsgipfel in Davos vorgestellt wurde.

Die Studie entwirft ein mögliches Szenario, das zu einer Finanzkrise innerhalb der nächsten fünf Jahre führen kann. Gleichzeitig werden noch verbleibende Angriffspunkte des Finanzsystems identifiziert und Maßnahmen vorgestellt, um vorbereitet der nächsten Krise zu begegnen.

Das Szenario identifiziert drei wesentliche Felder, die als Voraussetzung für eine erneute Krise gewertet werden können:

  • Starker Regulierungsdruck drängt risikoreiche Aktivitäten aus dem regulierten Bankensystem und führt zum starken Wachstum des Schattenbankensystems
  • Hohe Investitionen in den Rohstoffsektor führt zur Entstehung von Spekulationsblasen in Schwellenländern
  • Das Platzen der Blase führt zum Kollaps der Staaten und resultiert in der Umstrukturierung der Staatsschulden, was zu  einem globalen wirtschaftlichen Ungleichgewicht führt

Dies ist eines von mehreren vorstellbaren Szenarien, so Oliver Wyman, die zur Vermeidung einer möglichen, heraufziehenden Krise in Betracht gezogen werden sollten.

"Banken und Aufsichtsbehörden haben hart gearbeitet, um ein stabileres Finanzsystem aufzubauen. Viele der altbekannten Risiken bleiben dabei jedoch bestehen und es muss sichergestellt werden, dass nicht einige als Nebenwirkungen gar verstärkt werden. Dazu gehört insbesondere der Aufbau von Schattenbanksektoren. Wir müssen jetzt die Keimzellen möglicher nächster Krisen ausfindig machen, um uns bestmöglich darauf vorzubereiten. Krisen können sicherlich nicht vollständig vermieden werden, wir können jedoch sicherstellen, dass sie bewältigbar sind", kommentiert Finja Kütz, Geschäftsführerin von Oliver Wyman in München.

Die Studie identifiziert und bewertet die zur Verfügung stehenden Maßnahmen, um Auswirkungen künftiger Krisen zu minimieren. Banken sollten sicherstellen, dass Risikofähigkeiten und Geschäftsstrategie im Einklang stehen und auf eine umfassendere Szenarioplanung achten. Ertragsquellen sollten außerhalb von Kredit- oder Beteiligungs- und Aktienrisiken diversifiziert werden und Unternehmen genau beobachtet werden, die außerordentliche Gewinne erzielen. Weiterhin sollte die Entwicklung von Führungsqualitäten gestärkt werden, um Herdenverhalten zu verhindern und somit Spekulationsblasen umschiffen zu können.

Außerdem richtet die Studie Empfehlungen an Regulierungsbehörden. Diese sollten vor dem Hintergrund zukünftiger Krisen vermeiden, dass Risiken in das Schattenbankensystem forciert werden. Aufsichtsbehörden sind dazu angehalten, Banken und Versicherungen zu ermutigen, sich bereits jetzt auf ungünstige Ereignisse vorzubereiten. Weiterhin sollten sich Regulierungsbehörden auf Szenario-Analyse im Verhältnis zu der Risikobereitschaft der Unternehmen fokussieren, größere Kontrolle auf Bereiche mit außerordentlichen Gewinne ausüben, und daran arbeiten, alle Subventionen auf den Finanzmärkten, die zu Preisverzerrungen führen können, zu beseitigen.

Quelle: Oliver Wyman

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