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Volkswagen-Chef Winterkorn im stern: "Die Entscheidung, wer einmal mein Nachfolger wird, ist sicher keine einfache"

Archivmeldung vom 25.02.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.02.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Martin Winterkorn auf einem Elektrorad-Prototyp, 2011
Martin Winterkorn auf einem Elektrorad-Prototyp, 2011

Urheber bzw. Nutzungsrechtinhaber: Bertel Schmitt
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

VW-Chef Martin Winterkorn hat sich erstmals ausführlich zur Regelung seiner Nachfolge geäußert. In einem Interview mit dem Hamburger Magazin stern sagt der Vorstandsvorsitzende von Volkswagen: "Die Entscheidung, wer einmal mein Nachfolger wird, ist sicher keine einfache für den Aufsichtsrat." Der Manager, der im Mai 68 Jahre alt wird, ist der älteste Chef eines Dax-Unternehmens. Sein Vertrag läuft noch bis Ende 2016.

Ein "richtiges Kochbuch" gebe es für den nächsten VW-Chef nicht, aber einige wichtige Kriterien: "Ein Volkswagen-Chef muss sicher eine große Affinität zu unseren Produkten haben", so Winterkorn. "Er muss eine Nähe zum Kunden haben. Er muss eine Beziehung zu den Händlern haben, das ist sehr wichtig. Und er muss im Volkswagen-Konzern sicher eine gewisse Sozialverträglichkeit haben. Es kommt, wie immer, auf die Persönlichkeit an." Es helfe außerdem, ein Ingenieur zu sein. Der immer wieder als Kandidat genannte Audi-Chef Rupert Stadler ist selber Betriebswirt.

Zum Kandidatenkreis zählt Winterkorn offenkundig Herbert Diess und Andreas Renschler - zwei Topmanager, die er gerade von der Konkurrenz in den Volkswagen-Vorstand gelotst hat: "Beide Kollegen sind Manager, die in ihren vorherigen Unternehmen gute Arbeit geleistet haben. Sonst hätten wir sie nicht geholt." Aber auch unter den internen Führungskräften seien "mehrere dabei, die den Job genauso gut könnten", wie er. Der Aufsichtsrat werde "zum richtigen Zeitpunkt entscheiden". Zu ambitionierte Manager im Konzern warnt er im stern jedenfalls schon mal: "Bei uns geht es um Leistung, nicht ums Profilieren."

Ob er selber noch einmal für eine Vertragsverlängerung zur Verfügung steht, lässt Winterkorn offen: "Man weiß es nie. Mein Vertrag endet 2016, und es hängt immer davon ab, wie die Situation ist. Ich hätte mir vor vier Jahren auch nicht vorstellen können, dass ich bis 69 arbeite."

Zur neuen Konkurrenz von Firmen wie Apple oder Google äußert sich Winterkorn im stern gelassen: "Angst haben wir nicht. Bei der Digitalisierung im Fahrzeug und dem Bedienkomfort ist Apple ein Wettbewerber. Was Autos betrifft, sicher nicht." Der Vorsprung der etablierten Hersteller sei einfach zu groß. "Für geringe Geschwindigkeiten und elektrische Autos kann ich mir auch vorstellen, dass Apple oder Google das hinbekommen. Aber wenn man in den Bereich jenseits von 100 Stundenkilometern geht, dann muss man schon die Regeln der Physik und nicht nur die der Digitalisierung beherrschen."

Winterkorn fordert von der Bundesregierung, neben der Autobahn A 9 weitere Versuchsstrecken für autonomes Fahren auszuweisen: "Sonst droht die Forschung nach Kalifornien abzuwandern." Der VW-Chef greift die Politik auch wegen des Zustandes der deutschen Infrastruktur an: "Ich mache mir Sorgen. Wir müssten deutlich mehr für den Erhalt der Autobahnen tun. Dafür sollte das Geld verwendet werden, das aus der Automobilbranche in die Staatskasse fließt: Wir sind die größten Steuerzahler im Land."

Quelle: Gruner+Jahr, stern (ots)

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