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„Nickel gab ich für Steine“ – Metall-Betrug im großen Stil

Archivmeldung vom 05.04.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.04.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Elektrolytisch raffiniertes 99,9%iges Nickel als Knolle
Elektrolytisch raffiniertes 99,9%iges Nickel als Knolle

Foto: Alchemist-hp
Lizenz: FAL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Während der gutinformierte Anleger zwar meist noch von Möglichkeiten der Manipulation des Gold- oder Silbermarktes gehört haben dürfte, haben Privatanleger wichtige Rohstoffe wie Kupfer oder Nickel hingegen kaum auf dem Schirm. Doch ausgerechnet der Nickel-Handel erweist sich laut einem Bericht des „Manager Magazins“ nun bereits zum wiederholten Male als Tatort der organisierten Kriminalität. Wobei sich eigentlich alles nach einem billigen Film anhört. Dies berichtet das Portal "AUF1.info".

Weiter berichtet das Portal: "Schauplatz: Ein Lagerhaus der altehrwürdigen Londoner Metallbörse, kurz: LME, in Rotterdam. Hier wurde bei der Anlieferung von einem Kunden festgestellt, dass es sich bei der in Säcken verpackten Ware nicht um das wertvolle Metall, sondern lediglich um Steine handelt.

Millionenschaden wegen fehlender Kontrolle

Nachdem die LME den Lagerhausbetreiber, die Firma Access World, darüber in Kenntnis gesetzt hatte, wurden im Ganzen neun solcher Fälle aufgedeckt. Insgesamt fehlten beeindruckende 54 Tonnen Nickel im Wert von 1,3 Millionen Dollar. Während sich ein Normalsterblicher jetzt fragt, wer bzw. wie man so einfach 54 Tonnen Metall gegen Steine austauschen kann, muss man erstaunt zur Kenntnis nehmen, dass es sich dabei um keinen Einzelfall handelt. So wurden beispielsweise französische und australische Banken 2017 mit gefälschten Dokumenten im Nickel-Handel um über 300 Millionen US-Dollar geprellt. Und auch die Sberbank erhielt ein Jahr darauf anstatt einer Nickel-Lieferung nur einen leeren Container. 

Trafigura zum 2. Mal Opfer

Ein Hauptproblem stellt laut Behörden der Umstand dar, dass Informationen zu Versand und Lagerung bei den Metallen meist noch in Papierform weitergegeben werden. Und vor allem Branchen-Insider stehen im Verdacht, bei den Betrügereien am Rohstoffmarkt kräftig mitzumischen. Zum zweiten Mal zum Opfer eines Betrugs innerhalb weniger Wochen wurde nun übrigens Handelsgigant Trafigura. Er war erst im Februar auf eine falsche Lieferung hereingefallen. Hierbei angeblich involviert: der indische Metallmagnat Prateek Gupta. Anstelle von Nickel hatte man nur minderwertigen Kohlenstoffstahl erhalten und dabei nicht nur 500 Millionen Euro verloren, sondern auch sein Image heftig ramponiert.

Wiegen als beste Kontrolle

Ein Schatten fällt allerdings auch auf die LME, denn zurecht fragt das „Manager Magazin“: „Wo ist das Nickel noch sicher, wenn schon nicht in einem von der Börse lizenzierten Lagerhaus?“ Um weitere Betrügereien zu vermeiden, will die LME jetzt hart durchgreifen. Ganz, ganz streng ermahnt sie jetzt die Lagerhausbetreiber, die bestehenden Vorschriften einzuhalten und die angelieferte Ware vor der Einlieferung doch bitte zu wiegen. Ein altes, aber adäquates Mittel, Metall von Steinen zu unterscheiden."

Quelle: AUF1.info

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