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EU-Bericht: Autoindustrie soll Spritverbrauch realistischer messen

Archivmeldung vom 06.06.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.06.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Europas Autoindustrie muss sich auf neue Eingriffe der EU in ihr Geschäft gefasst machen. Dazu zählt eine neue Art und Weise der Messung des Spritverbrauchs, die künftig realistischer werden soll. Zudem soll neben Abgasen und Kohlendioxid auch der von Autos ausgehende Lärm künftig durch Gesetze begrenzt werden. Das berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung".

Der Zeitung liegt ein Strategiepapier der Cars-21-Gruppe vor, einer Runde führender Vertreter der EU-Länder, die von der EU-Kommission eingerichtet wurde. Industriekommissar Antonio Tajani und der Chef des Branchenverbands ACEA, Sergio Marchionne, wollen das Konzept zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Autoindustrie in der EU am Mittwoch in Brüssel offiziell vorstellen.

Hintergrund für den Bericht des hochkarätig besetzten Gremiums ist die Krise der Branche in Europa durch schwindende Verkäufe und neue Importkonkurrenz aus Korea. Trotz des wachsenden Exportgeschäfts für die deutschen Oberklassehersteller wie Audi, BMW und Daimler machen Massenhersteller wie Fiat, Opel und Peugeot in ihrem europäischen Geschäft hohe Verluste und kämpfen mit Überkapazitäten.

Für das laufende Jahr erwartet die Cars-21-Gruppe, dass der europäische Automarkt zum fünften Mal hintereinander schrumpft und nur noch 12,4 Millionen Autos verkauft werden. Das wären drei Millionen weniger als 2007 und so wenige wie seit 1996 nicht mehr. Mit einer baldigen Erholung des Marktes sei nicht zu rechnen.

Der Bericht betont die Bedeutung der Branche für den Wohlstand in Europa. Die Autoindustrie zähle 12 Millionen Beschäftigte und trage mit 70 Milliarden Euro positiv zur Handelsbilanz bei. Da die staatlichen Kassen leer sind, soll die Autoindustrie dennoch - anders als im Jahr 2009 - nicht noch einmal mit staatlich finanzierten Kaufanreizen unterstützt werden. Vielmehr sollen stattdessen die Rahmenbedingungen für verstärkte Exporte in Überseemärkte wie Amerika und China verbessert werden. Dazu zählen neben der Forschungsförderung mit Milliardenbeträgen weitere Freihandelsabkommen mit Ländern wie Indien und Japan, die auf einem gegenseitigen Abbau von Zollschranken basieren, sowie eine Harmonisierung der technischen Anforderungen.

Ausdrücklich genannt wird eine global angepasste Verbrauchsmessung. Diese solle realistischere Annahmen als bisher zugrunde legen. So wurde bislang weniger Stadtverkehr - mit vielen Brems- und Anfahrtsvorgängen - angenommen. Deshalb liegen die offiziellen Verbrauchsangaben für neue Autos regelmäßig über dem tatsächlichen Verbrauch. Dass die Autoindustrie selbst dies eingesteht, ist neu.

Außerdem will sich die EU künftig erstmals der Regulierung von Lärm-Emissionen widmen. Das könnte vor allem für die Hersteller teurer Sportwagen - wie etwa die zum VW-Konzern gehörenden Luxusmarken Bugatti und Porsche - relevant werden.

Darüber hinaus mahnt die Expertengruppe eine europaweite Koordination der staatlichen Kaufanreize für Autos mit alternativen Antrieben an, also für Elektro- und Brennstoffzellenfahrzeuge.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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