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Bankroll Management und Wahrscheinlichkeitsrechnung: Schutz vor Verlusten bei Casino Spielen

Archivmeldung vom 07.11.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.11.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: ©istock.com/EnfokaClick
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Ob online oder im richtigen Leben: Viele Spieler von Lotto, Roulette, Black Jack oder am Automaten kennen es: das Warten auf einen Gewinn. Für viele ist die Hoffnung, auf die richtige Zahl gesetzt zu haben, ein endloses Spiel. Manche scheinen dabei viel Glück zu haben, andere verlieren allerdings viel Geld. Das Ringen mit den Gedanken, dass einige Farben oder Zahlen doch häufiger fallen müssten als andere, macht einige zu kreativen Menschen.

Bild: ©istock.com/seruvenci
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So sitzen manche Spieler mit einer Liste von endlosen Zahlenreihen zu Hause vor dem Rechner oder in den Räumen des Spielcasinos und hoffen, sich die nächste Zahlenfrequenz ausrechnen zu können, um den größtmöglichen Gewinn zu erzielen. Tatsächlich ist die Chance, die nächste fallende Zahl errechnen zu können, äußerst gering, denn jede Zahl trifft es mit der gleichen Wahrscheinlichkeit.

Gibt es so etwas wie eine Glückssträhne?

Stellen Sie sich ein Würfelspiel vor mit nur einem Würfel vor. Ziel des Spiels ist es, eine sechs zu würfeln. Die Wahrscheinlichkeit im ersten Wurf eine sechs zu würfeln liegt bei genau 1/6, denn es gibt sechs mögliche Ergebnisse – jede Seite des Würfels ist ein anderes mögliches Ergebnis. Stellen Sie sich nun vor, sie würfeln vier Mal hintereinander und erhalten die Folgenden Ergebnisse: vier Augen, drei Augen, vier Augen, ein Auge. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass im fünften Wurf die lang ersehnte sechs fällt? Man mag vermuten, dass die Wahrscheinlichkeit, dass die sechs endlich fallen muss nun höher ist als zuvor, sie beträgt aber immer noch genau 1/6. Die einzelnen Ergebnisse stehen nämlich nicht im Zusammenhang und treten völlig unabhängig voneinander auf. Auf eine vier folgt nicht zwingend eine fünf, denn ein neuer Wurf ist ein völlig neuer Wurf.

Die Erwartung, dass ein Ereignis wahrscheinlich wird, obwohl sich an der eigentlichen Wahrscheinlichkeit rein gar nichts ändert, wird als Hot-Hand-Trugschluss bezeichnet. Ähnlich wie beim Würfeln oder auch beim Spielen von Online-Casino-Spielen verhält es sich auch beim Münzenwerfen. Nur weil bereits zehn Mal hintereinander das Ergebnis Kopf war, ist die Wahrscheinlichkeit, beim elften Wurf Zahl als Ergebnis zu erhalten, nicht höher. Daher gibt es so etwas wie eine Glücks- oder Pechsträhne eigentlich gar nicht, obwohl es sich vielleicht so anfühlt.

Geht man im Rahmen des Glückspiels umgekehrt davon aus, dass die Wahrscheinlichkeit eines positiven Ergebnisses steigt, nur weil bisher mehrere negative Ergebnisse aufeinander folgten, spricht man von Gambler's Fallacy. Sich diesen Trugschlüssen bewusst zu sein, kann bei der Anpassung der eigenen Strategie, aber auch beim Einhalten der Selbstdisziplin helfen. Wenn sich der Spieler bewusst ist, dass manche Annahmen falsch sind, wird eine realistische Einschätzung der Gegebenheiten leichter fallen und ein größerer Spielerfolg kann sich einstellen.

Ein Würfelspiel oder ein Münzwurf sind recht einfache Spiele mit leicht zu berechnenden Wahrscheinlichkeiten. Doch auch bei anderen, komplexeren Spielen wird die Wahrscheinlichkeit, dass ein Ergebnis eintritt, oft falsch eingeschätzt. Im Fußball etwa erwarten Wettbegeisterte oft, dass ein Stürmer häufiger trifft, wenn er in den letzten Spielen ebenfalls getroffen hat. Da die letzten Spiele allerdings keinen unmittelbaren Einfluss auf das nächste Spiel haben, neigt man dazu, diese Wahrscheinlichkeit falsch einzuschätzen.

Mathematische Wahrscheinlichkeiten

Aus mathematischer Sicht gibt es zum Beispiel Casinospiele, die einen größeren mathematischen Vorteil für das Casino besitzen als für den Spieler. Hierzu zählt Roulette. Der mathematische Vorteil des Casinos beträgt in diesem Fall 1,35 % und liegt mit diesem Prozentsatz über dem von Blackjack, der bei 0,475 % liegt. Was bedeutet das nun für den eigenen Einsatz? Ein Spieler, der im Durchschnitt 100 Euro am Roulettetisch setzt, verliert dieser pro Spiel 1,35 Euro. Langsam und allmählich trägt er so zum langfristigen Verlust des beiseitegelegten Guthabens bei. Anders sieht es bei Blackjack aus: Bei 100 Euro Einsatz liegt der langfristige Verlust lediglich bei 0,475 Euro.

Auf die richtige Strategie kommt es an

Trotz vermeintlicher Glückssträhnen einzelner Personen können diese nicht über die generellen Verluste vieler Spieler hinwegtäuschen. Dennoch gibt es so manche Strategie, die Casinospieler nutzen können, nicht das Guthaben des Casinos, sondern das eigene zu vermehren. Dabei ist hier nicht die Rede von kostenfreien Spielmöglichkeiten, sondern von ausgefeilten Techniken, die unter der Bezeichnung Bankroll Management zusammengefasst werden. Es geht hierbei stets um einen sinnvollen Einsatz des eigenen Kapitals bei Spielen im Casino. Nur wer seine Gewinnchancen realistisch einschätzen kann und über die nötige Selbstdisziplin verfügt, kann bei Glücksspielen langfristig Gewinne erzielen.

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