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Wirecard leidet erneut unter Shortseller-Attacke

Archivmeldung vom 04.02.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.02.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
(Symbolbild)
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Bild: Hildegard Armbruster / pixelio.de

In der Woche vom 28. Januar bis 1. Februar hatte Wirecard gleich 2 heftige Rückgänge im Kurs zu verkraften. Wieder einmal war es die "Financial Times", die mit kritischen Artikeln zur Buchführung und deren Glaubwürdigkeit bei Wirecard für Kursverluste sorgte.

Der erste Artikel erschien am Mittwoch und sorgte für einen Kursverlust von 10%, von dem sich der Wirecard Kurs teilweise wieder erholen konnte. Richtig schlimm wurde es allerdings am Freitag, an dem Wirecard mit 25% Kursverlust aus dem Handel ging. Im Wesentlichen ging es bei den Vorwürfen gegen die Firma um Unregelmässigkeiten in der Buchhaltung bei den asiatischen Töchtern. In der Vergangenheit gab es schon Shortseller Attacken, die auf das Asien-Geschäft abzielten, ohne das es jemals zu einem Ergebnis geführt hätte. Dieses Mal scheinen die Vorwürfe aber recht gut begründet und fundiert zu sein.

Wer Wirecard schon länger verfolgt hat und deren Pressemitteilungen liest, konnte allerdings recht schnell sehen, dass bei diesem DAX-Unternehmen etwas nicht stimmen könnte. So werden völlig banale Dinge als Mitteilungen herausgegeben, um den Kurs zu stützten. Solches Verhalten kennt man eigentlich nur von Mini-Unternehmen, die an einem höheren Aktienkurs interessiert sind. Trendshare.de Börse hat sich auch darüber gewundert, so wurde z.B. im November 2018 von Wirecard berichtet, dass man eine Kooperation mit TAV Operation Services abgeschlossen habe. Die Firma betreibt gerade einmal 16 Flughafen Lounges. Chinesische Fluggäste dürfen die Eintrittsgebühren zu den Lounges, sondern sie kein passendes Flugticket haben, nun mit Hilfe der Wirecard Technologie bezahlen. Hier sprechen wir über ein Umsatzvolumen von wenigen Tausend Euro im Monat - trotzdem meldet dies Wirecard als grossen Erfolg.

Auch die Aussage des Ex-Aufsichtsratschefs Klaus Rehnig kurz vor Silvester, dass die Firma Wirecard ein Übernahmeziel sei und bald ein grosser Konzern käme und Wirecard mit einem hohen Aufgeld übernehmen würde, ist sehr fragwürdig. Herr Rehnig ist Grossaktionär von Wirecard und natürlich an einem Verkauf seines Aktienpaketes zu einem hohen Preis interessiert. Trotzdem sind solche Aussagen für ein DAX-Unternehmen sehr ungewöhnlich und erzeugen sofort den Eindruck, dass hier die Werbetrommel für einen höheren Kurs gerührt wird. Wie wir nun wissen, ist genau das Gegenteil eingetreten und der Aktienkurs von Wirecard steht 40% tiefer als zum Zeitpunkt des Interviews. Die Wahrscheinlichkeit, dass z.B. Alibabas Alipay an einer Übernahme zu den aktuellen Bewertungen von Wirecard interessiert ist, dürfte gegen Null tendieren.

Die Geschichte von Wirecard wird spannend bleiben. In die Aktie zu investieren gleicht allerdings einer riskanten Wette im Casino.

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