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Bankenverband: Wirtschafts- und Finanzkrise noch nicht überwunden

Archivmeldung vom 27.08.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.08.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Bundesverband deutscher Banken
Bild: Bundesverband deutscher Banken

"Die aktuelle Verfassung der deutschen Konjunktur ist ausgezeichnet. Die im zweiten Quartal beim Wirtschaftswachstum fast erreichten "chinesische Dimensionen" werden wir aber nicht dauerhaft halten können", erklärte Prof. Dr. Manfred Weber, Geschäftsführender Vorstand des Bankenverbandes, bei der Vorstellung des aktuellen Konjunkturberichts in Berlin.

Es sei bereits abzusehen, dass die Erholung in Deutschland im bisherigen Rekordtempo nicht weitergehen könne. Neben Nachholeffekten der Bauwirtschaft, die das Wirtschaftswachstum zuletzt überzeichnet hätten, werde in den kommenden Monaten der weltwirtschaftliche Rückenwind für die deutsche Wirtschaft spürbar nachlassen. "Ein Abgleiten in eine neuerliche Rezession ist aber nicht zu befürchten", so Weber, "dafür ist die Ausgangslage zu stabil". Eine überarbeitete Prognose zum Wirtschaftswachstum für das laufende Jahr sowie für 2011 werde der Bankenverband auf der halbjährlichen Konjunktur Pressekonferenz am 16. September veröffentlichen.

 

Angesichts der sich bereits abzeichnenden Verlangsamung der wirtschaftlichen Entwicklung warnte Weber davor, die Finanz- und Wirtschaftskrise in Deutschland als erledigt zu betrachten. "Die Staatschuldenproblematik wird noch längere Zeit auf der Agenda bleiben und ein potenzielles Risiko für die Finanzmärkte darstellen", erläuterte Weber. Außerdem würde die Bereinigung der strukturellen Probleme vor allen in den Ländern mit Immobilienmarktkrisen und hohen Leistungsbilanzdefiziten noch einige Zeit und erhebliche Anstrengungen verlangen. Dies ginge mit einem niedrigeren Wachstumstrend einher.

Laut Weber müssten auch die potenziellen Folgen der geplanten regulatorischen Änderungen für den Bankensektor sorgfältig im Auge behalten werden: "Erste Studien zeigen, dass strengere Eigenkapital- und Liquiditätsanforderungen für Banken nicht ohne Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum bleiben werden". Das gelte in besonderer Weise für den Euro-Raum, da hier die Unternehmensfinanzierung viel stärker über Bankkredite erfolge als etwa in den USA, Großbritannien oder Japan. Hinzu kämen weitere Belastungen des Finanzsektors wie die geplante Einführung einer Bankenabgabe oder möglicherweise eine Sonderbesteuerung von Banken.

Die neuen Standards würden sich aber auch in Nachfrageänderungen am Kapitalmarkt - etwa zulasten von Unternehmensanleihen und zugunsten von Staatsanleihen niederschlagen, wodurch die Liquidität in einigen Kapitalmarktsegmenten sinken könnte. Zudem sei ein Trend zu eher kürzeren Laufzeiten im Kreditbereich eine denkbare Reaktion der Banken auf die Regulierungsüberlegungen. In der gesamten Regulierungsdebatte müssten kumulative Wirkungen und nicht gewollte Nebeneffekte solcher Einzelschritte stärker berücksichtigt werden als bisher. Die Einführung müsse in einem Zeitrahmen erfolgen, der die nötige Zeit zur schrittweisen Anpassung lasse, forderte Weber.

Quelle: Bundesverband deutscher Banken

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