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China vs. USA: „Angst vor zunehmender Stärke“

Archivmeldung vom 01.06.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.06.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Collage: Stimme Russlands
Bild: Collage: Stimme Russlands

Chinas wachsender Einfluss macht andere Länder im asiatisch-pazifischen Raum nervös, stellt ein russischer Orientalist fest. Ein chinesischer Auslandsexperte prognostiziert, die globale Konstellation hänge künftig maßgeblich vom chinesisch-amerikanischen Verhältnis ab.

In einem Beitrag bei Radio "Stimme Russlands" heißt es dazu: "Dmitri Mosjakow, Chefforscher für Südostasien, Australien und Ozeanien am Orientalistik-Institut der Russischen Akademie der Wissenschaften, sagte am Mittwoch im Gespräch mit der Tageszeitung „Kommersant“: „Chinas Wirtschaft wächst viel schneller als die seinerNachbarn. Das zwingt die Regierung in Peking zu einer aktiven Expansion auf der Suche nach neuen Rohstoff-Quellen, aber auch nach neuen Absatzmärkten. Diese Politik löst in der Region Angst vor Chinas zunehmender Stärke aus. Chinas Pläne machen andere Länder der Region unsicher .“

Dies geschehe vor dem Hintergrund des Wettrüstens in der Region. Gefährlich sei außerdem, dass Gebietsstreite nicht geregelt werden, so Mosjakow. Im laufenden Jahr habe die Polizei der chinesischen Insel-Provinz Hainan im Südchinesischen Meer sogar die Anweisung bekommen, ausländische Schiffe zu kontrollieren, falls sich diese Schiffe in den Meeresgebieten befinden, die China für seine Gewässer hält. Die philippinische Führung habe Chinas Vorgehen inzwischen beim Internationalen Seegerichtshof angefochten.

„Um zu verstehen, wie hoch die Einsätze sind, sollte man notieren: durch die Straße von Malakka im Südchinesischen Meer wird sechsmal so viel Öl transportiert wie durch den Suezkanal und 16 Mal so viel wie durch den Panamakanal. Dieses Meeresgebiet sichert mehr als die Hälfte aller See-Öltransporte weltweit. Das ist der wichtigste Handelsweg nicht nur nach Japan, Südkorea und in den russischen Fernen Osten, sondern auch an die Westküste der USA“, erläutert Mosjakow.

Warnung an USA

Die russische „Nesawissimaja Gaseta“ kommentierte, das jüngste Manöver der chinesischen Marine im Südchinesischen Meer sei eine Warnung an die USA und die Philippinen gewesen. Pawel Kamennow vom Fernost-Institut der Russischen Akademie der Wissenschaften sagte dem Blatt: „Da US-Präsident Barack Obama den asiatisch-pazifischen Raum als künftigen zentralen Schwerpunkt der militärischen Bemühungen seines Landes einstufte, muss China entsprechend reagieren.“

Als Seemacht sei China den USA vorerst unterlegen. Trotzdem verfüge China mittlerweile über U-Boote mit Atomraketen sowie über Zerstörer mit Lenkraketen und wolle bis zum Jahr 2020 sechs Flugzeugträger bauen. „Allmählich schafft China also ein Potential auf See, das mit dem US-Potential vergleichbar wäre“, so Kamennow.

„Neue strategische Grundlage“

Anfang Juni will Obama den chinesischen Staatschef Xi Jinping empfangen. Die chinesische Parteizeitung „Renmin Ribao“ schrieb am Mittwoch, das ergebe für Peking und Washington eine günstige Möglichkeit, Beziehungen „von einem neuen Typus“ aufzubauen.

Der chinesische Auslandsexperte Jin Canrong sagte im Hinblick auf das geplante Gipfeltreffen: „Es ist höchste Zeit, die strategische Grundlage neuzugestalten.“ Das chinesisch-amerikanische Verhältnis werde im 21. Jahrhundert die ganze Welt beeinflussen. Ob die globale Konstellation künftig stabil sei oder im Zeichen der Konfrontation stehe, hänge von diesem Verhältnis ab. Das Gipfeltreffen soll laut Jin den beiden Ländern dabei helfen, gegenseitiges Vertrauen aufzubauen, um richtige Entscheidungen treffen zu können.

„Die derzeitigen bilateralen Beziehungen beinhalten viele Probleme, die gelöst werden müssen. China kann Themen wie Taiwan, den Devisenmarkt und den Handel ansprechen. Die USA wollen möglicherweise über die Cyber-Sicherheit, die Urheberrechte, die Menschenrechte und die militärische Modernisierung in China sprechen“, prognostiziert Jin. Die Entwicklung im Ost- und im Südchinesischen Meer seien ebenfalls wichtige Diskussionsthemen."

Quelle: Text  „Stimme Russlands"

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