Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Berichte Weltgeschehen Polen in der Ukraine wollen Autonomie gründen

Polen in der Ukraine wollen Autonomie gründen

Archivmeldung vom 02.05.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.05.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild:  ru.wikipedia.org - STIMME RUSSLANDS
Bild: ru.wikipedia.org - STIMME RUSSLANDS

Die Polen im Gebiet Shytomyr wollen ihre Autonomie mit erweiterten Selbstverwaltungsrechten auf dem Territorium der Ukraine gründen. Wie die Vertreter dieser nationalen Minderheit mitteilen, hätten sie in den letzten Jahrzehnten schwere Zeiten erlebt und seien von den ukrainischen Behörden verfolgt und eingeschränkt worden. Xenia Melnikowa schreibt dazu bei Radio "Stimme Russlands": "Die Idee einer Vereinigung mit der historischen Heimat wird von den Behörden Polens unterstützt. Sie haben in den letzten Jahren absolut ungehindert und ungestraft auf dem Territorium der Ukraine ihre Pässe ausgegeben."

Melnikowa weiter: "Von Warschau unterstützt, fordern die Polen in der Ukraine von den Kiewer Behörden, die Ausstrahlung von Programmen in polnischer Sprache wiederherzustellen, ebenso die Straßennamen im Gebiet Shytomyr. Sie treten auch für die Eröffnung von Kindergärten und Schulen mit polnischer Sprache ein.

Die Nationalisten in Polen selbst sind ebenfalls aktiver geworden. Die radikal-nationalistische Partei Ruch Narodowy veröffentlichte zusammen mit der ungarischen Jobbik-Partei eine Erklärung, in der eine Autonomie für die auf dem Territorium der Ukraine lebenden Polen und Ungarn gefordert wird. Und in Warschau werden Landkarten gedruckt, auf denen Teile des ukrainischen Territoriums als „ureigene polnische“ Territorien gekennzeichnet sind.

Die Expertin des Instituts für Slawistik an der Russischen Akademie der Wissenschaften, Albina Noskowa, meint, man könne ungeachtet der scheinbaren Freundschaft zwischen dem polnischen und dem ukrainischen Volk beide Völker eher als „geschworene Freunde“ bezeichnen. So können die Polen das Massaker in Wolhynien im Jahr 1943 und die nachfolgende Eingliederung polnischer Territorien in den Bestand der Ukraine bis heute nicht verzeihen.

„Die seinerzeit zu Polen gehörenden ukrainischen Territorien verwandelten sich faktisch in eine Basis der ukrainischen nationalistischen Bewegung. Die Polen vergessen das natürlich nicht, denn was das Massaker in Wolhynien betrifft, so ist alles sehr kompliziert. Die Ukrainer begannen dieses Massaker Anfang 1943. Es handelte sich um eine völlig schreckliche Vernichtung der polnischen Bevölkerung, einschließlich der Kinder und Frauen. Die Zahl der getöteten Polen schwankt zwischen 50.000 bis 60.000 sowie 80.000 bis 100.000.“

Das Massaker von Wolhynien bleibe auch Jahrzehnte danach ein Zankapfel in den Beziehungen zwischen Kiew und Warschau, meint die Mitarbeiterin des Russischen staatlichen Archivs für sozialpolitische Geschichte, Tatjana Zarjowskaja-Djakina.

„Bisher bleibt dieses Thema ein sehr schmerzhaftes Thema für das polnische Volk und den polnischen Staat, aber auch für die Ukrainer von der anderen Seite her. Jedes Mal, wenn das Massaker von Wolhynien zur Sprache kommt (dieser Begriff sagt aus, dass die Ukrainer die Polen massakriert haben), antwortet man, die Polen hätten ebenso gehandelt. Und das stimmt wirklich. Nur war das prozentuale Verhältnis der Opfer auf beiden Seiten unterschiedlich. Die einen wurden in ihre Kirchen getrieben, die anderen ebenfalls in ihre Kirchen und dann verbrannt.“

Die unzähligen Besuche polnischer Politiker auf dem Kiewer Maidan bestätigen lediglich Warschaus Wunsch, die ukrainischen Gebiete, wo Polen leben, einzugliedern. Unter den Bedingungen der in der Ukraine entstandenen Instabilität meinen die Polen einen guten Vorwand zu haben, sich ein „lohnendes Stück“ des Nachbarterritoriums abzuschneiden."

Quelle: Text Xenia Melnikowa - „Stimme Russlands"

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte paffen in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige