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Ahmadinedschad, der Unsinkbare

Archivmeldung vom 11.03.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.03.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Das historische Bündnis zwischen den religiösen und nationalistischen Strömungen wird durch das Ungleichgewicht zwischen den niedrigen Wahlresultaten von Ali Laridschani und der enormen Popularität von Mahmoud Ahmadinedschad gestört. Die nahen Wahlen im Juni haben die Krise plötzlich an die Öffentlichkeit gebracht. Bild: poltaia.org
Das historische Bündnis zwischen den religiösen und nationalistischen Strömungen wird durch das Ungleichgewicht zwischen den niedrigen Wahlresultaten von Ali Laridschani und der enormen Popularität von Mahmoud Ahmadinedschad gestört. Die nahen Wahlen im Juni haben die Krise plötzlich an die Öffentlichkeit gebracht. Bild: poltaia.org

Die iranische Demokratie ist in vollem Aufruhr. Die Spaltungen von 2009 sind jetzt hinfällig geworden und zwar bis zu einem Punkt, dass Präsident Obama gerade öffentlich zugegeben hat, dass Mahmoud Ahmadinedschad seinerzeit von einer Mehrheit seiner Mitbürger gewählt worden war. Die grüne Bewegung, welche die städtische Bourgeoisie und einen Teil der Jugend um sich geschart hatte, ist im Sande versickert. Von nun an setzt Washington nicht mehr auf den Sturz des Regimes, sondern auf Zwietracht. Die USA möchten die Krise zwischen der religiösen Tendenz des Laridschani-Clans und der nationalistischen Tendenz der Ahmadinedschad-Familie ausnutzen.

Thierry Meyssan schriebt in seinen Bericht, der in deutscher Sprache von Horst Frohlich übersetzt, bei "politaia.org" erscheinen ist: "Vier Monate vor der iranischen Präsidentschaftswahl ist der Kandidat des charismatischen, vier Jahre erfolgreichen Mahmoud Ahmadinedschad immer noch unbekannt. Entsprechend der Verfassung wird der Präsident nach seinen zwei Amtsperioden nicht Kandidat sein, aber könnte von der Macht nicht weit weg bleiben und bei der nächsten Wahl, wie Wladimir Putin es gehandhabt hat, zurückkommen.

Im Jahr 2009 hatten Protestmärsche Teheran und Isfahan aufgerührt: die Anhänger des liberalen Kandidaten hatten die herrschende Macht beschuldigt, die Wahlergebnisse manipuliert zu haben. Dieser Bewegung war der Atem schnell ausgegangen, aber hatte tiefe Wunden unter der Jugend hinterlassen. Sie wurde von einer riesigen Demonstration zur Unterstützung der Institutionen der islamischen Revolution beendet. Selbst die von den Argumenten des Außenseiters überzeugten Iraner haben ihm vorgeworfen, zum Aufstand aufgerufen zu haben.

Die Jugend hatte das Programm von Moussaoui nicht gelesen und war sich seiner Huldigung des globalisierten Kapitalismus nicht bewusst. Sie glaubte irrtümlicherweise, er sei, was die Moral angeht, ein LiberalerAuf jeden Fall war sie überzeugt, dass sie die Wahl zwischen individueller Freiheit und ’dem System’ hätte.

Durch die Gewalt des Putsches erschüttert, hatte die Macht Zeit gebraucht, ihre Gegendarstellung auszuarbeiten. Beispielsweise zeigte eine durch iranische Experten ausgeführte Einzelbild-Analyse des berühmten Videos von der jungen Neda, die angeblich während einer regierungsfeindlichen Demonstration von Sicherheitskräften getötet wurde, dass es gefälscht war. Dann gab es die durch erwachsene Trainer animierte Organisation von Sprech-Gruppen, um junge Menschen zu schulen und ihnen das Ideal der Älteren zu vermitteln. Diese Bemühungen haben Früchte getragen und man konnte wieder eine starke Beteiligung der weniger als 30-Jährigen in den letzten patriotischen Zeremonien beobachten.

Unterdessen hat Washington keine Mühe gespart, um die iranische Gesellschaft zu stören und auf generationsübergreifende Konflikte zu spielen. Mehr als hundert Fernsehsender in Farsi wurden geschaffen und von Satelliten aus auf das Land gesendet, um den „Amerikanischen Traum“ zu preisen. Sie haben die Iraner von ihren eigenen nationalen Sendernangezogen , aber es ist nicht sicher, ob sie sie in dieser Sache überzeugt haben.

Während sich jedermann auf eine erneute Farbenrevolution vorbereitete, kam die Überraschung aus der Koalitionsregierung. Die klassische Konfrontation zwischen Nationalisten und Religiösen wurde stärker und explodierte schließlich in aller Öffentlichkeit. Der Präsident der Republik, Mahmoud Ahmadinedschad und jener des Parlaments, Ali Laridschani, beschuldigen einander, korrupte Mitarbeiter zu schützen. Die Bilder von ihren Auseinandersetzungen erscheinen pausenlos auf den westlichen Fernsehern auf Farsi. Trotz seiner Ermahnungen ist der oberste Führer, Ajatollah Ali Khamenei, nicht in der Lage, die Protagonisten zu beruhigen.

Darüber hinaus ist die populäre Unterstützung Ahmadinedschads im ganzen Land massiv, außer paradoxerweise in Teheran, der Stadt, wo er Bürgermeister war. Die rasche Industrialisierung des Landes, seine neuen Verteilungsprogramme von Ölgewinnen in Form von monatlichen Vergütungen an jeden Erwachsenen, und der Bau von subventionierten Wohnungen, haben ihm die Zustimmung der Arbeiter und Bauern versichert. Ahmadinedschad glaubt, dass sein Kandidat in der Wahl vorne liegen wird. Er zögert deshalb nicht, den Religiösen zu trotzen und zu zeigen, dass aus seiner Sicht die Forderungen der Jugend erfüllt werden könnten……Ali Laridschani und sein Bruder Sadiq (Leiter der Justiz) erkennen klar, dass ihr Rivale versucht, die Positionen zu verschieben, um die Kandidatur seines Generalstabschef Esfendiar Rahim Mashaei durchzusetzen. Dieser kümmert sich darum, die religiösen Bezüge in offiziellen Reden in einem universelleren, nicht mehr ausschließlich schiitischen Sinne umzuschreiben. Die Kleriker befürchten jedoch, dass diese Flexibilität eine offene Tür für den Niedergang des Islam darstelle. Sie reagieren darauf mit der Verbreitung von Gerüchten, die Ahmadinedschad-Familie habe den Verstand verloren, befinde sich in direktem Kontakt mit dem Mahdi und erwarte seine Ankunft, indem sie ihm einen freien Sitz im Ministerrat reserviere. Um die Situation zu beruhigen und die Einheit der Revolution zu bewahren, könnte der Führer Khamenei die Ahmadinedschad-Familie auffordern, einen weniger umstrittenen Kandidaten als Mashaei zu präsentieren.

Die westlichen Medien sind von Schizophrenie erfasst. Während ihre Farsi-TV-Kanäle sich an diesen Konfrontationen ergötzen, sagen sie in ihren TV-Sendern in europäischen Sprachen kein Wort. Sie machen weiterhin ihren Zuschauern vor, der Iran sei eine monolithische, von Mullahs beherrschte Diktatur. Die Jugendlichen, die gegen das „Regime“ auf die Straßen gingen, wurden oft die glühendsten Anhänger von Ahmadinedschad und dürften seinen Kandidaten im Juni unterstützen. Sie denken, dass die islamische Revolution mit ihm die nationale Befreiung und die Freiheit des Einzelnen verträglich machen könnte."

Quelle: politaia.org - Al-Watan (Syrien)

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