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Kurz will deutschsprachige Trentino-Südtiroler einbürgern

Archivmeldung vom 19.12.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.12.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Südtirol
Südtirol

Foto: NordNordWest
Lizenz: GFDL
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Die neue österreichische Regierung will der deutschsprachigen Bevölkerung von Trentino-Südtirol die Staatsbürgerschaft anbieten, erklärte am Dienstag Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz. Italienische Politiker reagierten bereits mit scharfer Kritik auf die österreichische „Einbürgerungsidee“ für Norditalien, schreibt das russische online Magazin "Sputnik".

Die Sprachgruppenmehrheiten in den Gemeinden der Region gemäß der Volkszählung 2011
Die Sprachgruppenmehrheiten in den Gemeinden der Region gemäß der Volkszählung 2011

Foto: Urheber
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Weiter heißt es im Beitrag: "Der Plan, der deutschsprachigen Bevölkerung in der autonomen Region Trentino-Südtirol im Norden Italiens österreichische Pässe auszugeben, ist als Teil der Koalitionsvereinbarungen in Österreich beschlossen worden.

Diese wurde am Wochenende zwischen der konservativen Österreichischen Volkspartei (ÖVP) von Sebastian Kurz und der rechtspopulistischen Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) geschlossen.

Der Idee nach sollen die Bewohner der Region Trentino-Südtirol, die in Italien als Trentino-Alto Adige bezeichnet wird, ab 2018 Anträge zum Erhalt der österreichischen Staatsbürgerschaft stellen können, erklärte auf einer Pressekonferenz der für Verbindungen zu Trentino-Südtirol zuständige FPÖ-Politiker, Werner Neubauer.

Laut Neubauer kam die Bitte für diese Initiative von der deutschsprachigen Bevölkerung der autonomen Region.

Nach seiner Meinung sollen in der Zukunft auch Sportler der Region bei internationalen Sportereignissen unter österreichischer Flagge auftreten dürfen.

Unterdessen haben italienische Politiker die Initiative der neuen österreichischen Regierung scharf kritisiert, berichtet die Nachrichtenagentur ANSA.

„Auch wenn es mit dem samtenen Handschuh des Europäismus gemacht ist, hat der Vorschlag von Kurz das Zeichen einer ethno-nationalistischen eisernen Faust“, schrieb der italienische Staatssekretär Benedetto Della Vedova in seinem Facebook-Account.

Viele weitere Politiker äußerten sich ähnlich.

„Wien demütigt uns“, hieß es aus dem politischen Rom.

Aus dem Außenministerium verlautete außerdem, diese Initiative könnte „die Autonomiebestrebungen in Südtirol wieder befeuern“.

Trentino-Südtirol, italienisch Trentino-Alto Adige, ist eine autonome Region im Norden Italiens, die historisch mehrfach die Staatszugehörigkeit gewechselt hatte und heute von über einer Million Menschen bewohnt wird. Die deutschsprachige Bevölkerung bildet dabei die größte Sprachgruppe.

Während des Zweiten Weltkrieges stand die Region mal unter der Kontrolle des Deutschen Reiches, mal unter der Verwaltung Italiens. Nach dem Ende des Krieges wurde das Gebiet Italien zugeschlagen.

1971 wurden alle Streitigkeiten zwischen Österreich und Italien durch einen Vertrag beigelegt, der die Lösung des Zugehörigkeitsdilemmas dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag übertrug.

Die Seiten kamen darin überein, dass die Region unter Italiens Flagge stehen, aber weitreichende Autonomierechte genießen soll. Österreich versicherte, sich nicht in die Angelegenheiten von Südtirol einzumischen."

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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