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Vor dem WEF 17 in Davos warnt Save the Children: Die Weltgemeinschaft liegt über 450 Jahre bei der Bekämpfung von extremer Kinderarmut zurück

Archivmeldung vom 16.01.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.01.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Benjamin Thorn  / pixelio.de
Bild: Benjamin Thorn / pixelio.de

Die weltweit größte unabhängige Kinderrechtsorganisation Save the Children belegt durch aktuelle Zahlen, dass die Weltgemeinschaft ihr Versprechen, Kinderarmut zu beenden, erst in 452 Jahren erreichen wird. Fast eben solange liegt der Thesenanschlag Martin Luthers in Wittenberg zurück. Als diesjährige Co-Vorsitzende des World Economic Forums wird Helle Thorning-Schmidt, CEO von Save the Children International, in Davos dafür eintreten, dass die Bekämpfung von extremer Kinderarmut voranzutreiben und zwar für jedes einzelne Kind.

2015 haben alle UN-Mitgliedsstaaten sich darauf geeinigt, extreme Kinderarmut im Rahmen der Nachhaltigkeitsziele (SDG) bis 2030 zu beenden. Ausgehend von der momentanen Entwicklung wird dies erst im Jahr 2482 der Fall sein, also 18 Generationen zu spät.

Das letzte Kind, das aus extremer Armut befreit wird, wird in Subsahara-Afrika zuhause sein. 2030 werden hochgerechnet noch 167 Millionen Kinder in extremer Armut leben, 90 % davon allein in Subsahara-Afrika.

Diese beunruhigenden Ergebnisse veröffentlicht Save the Children im Vorfeld des nächste Woche stattfindenden World Economic Forum, das unter dem Motto "Responsive and Responsible Leadership" ("Anpassungsfähige und verantwortungsvolle Führung") in Davos stattfinden wird. Die Notwendigkeit, den Nachhaltigkeitszielen mehr Priorität einzuräumen - und dazu gehört das Ende der Armut - wird in einem weiteren Jahr politischer und ökonomischer Unsicherheit in den Diskussionen in Davos viel Raum einnehmen.

"Mit der derzeitigen Geschwindigkeit wird die Welt extreme Armut für weitere 18 Generationen nicht erfolgreich in den Griff bekommen", sagt Helle Thorning-Schmidt, CEO von Save the Children International und Co-Vorsitzende des diesjährigen World Economic Forums. "Das ist unverzeihlich, weil es das Versprechen bricht, das Millionen schutzlosen Kindern gegeben wurde.

Verantwortungsvolle Führung lässt sich nur verwirklichen, wenn wir jedes einzelne Kind erreichen. Wir können und müssen besser werden. Dazu zählt, dass wir Kindern den Zugang zu qualitativ hochwertigen Gesundheitsdienstleistungen und Bildungsmaßnahmen gewährleisten und dafür sorgen, dass Regierungen Steuern sinnvoll einsetzen und damit auch Kinderarmut wirkungsvoll bekämpfen. Die Weltgemeinschaft hat dazu einen Plan verabschiedet, jetzt müssen wir diesen auch konsequent umsetzen."

"Kinderarmut ist ein Teufelskreis", bestätigt Susanna Krüger, Vorstand von Save the Children Deutschland. "Wer arm ist, kann in der Regel nicht zur Schule gehen, wird leichter krank oder Opfer von ausbeuterischer Kinderarbeit oder Frühverheiratung.

Wenn diese Benachteiligung von Generation zu Generation weitergegeben wird, ist das nicht nur unfair, sondern auch sehr teuer für jede Gesellschaft. Wenn die Weltgemeinschaft jetzt versagt, untergraben wir die Fundamente für eine stabile und florierende Welt. In einem Zeitalter nie da gewesenen Reichtums und Wissens gibt es keine Entschuldigung dafür, dass auch nur ein einziges Kind in Armut aufwächst."

2013 wurden mehr als eine dreiviertel Milliarde (767 Millionen) Menschen von der Weltbank als extrem arm bezeichnet, darunter 385 Millionen Kinder - also die Hälfte. Generell sind Kinder verhältnismäßig häufiger von Armut betroffen: 19,5% aller Kinder sind extrem arm im Vergleich zu 9,2% der Erwachsenen weltweit.

Arme Kinder sterben mit höherer Wahrscheinlichkeit vor ihrem fünften Geburtstag und leiden vermehrt an Mangelernährung und Entwicklungsverzögerungen. Sie gehen seltener zur Schule, werden zu gesundheitsschädigender Arbeit und zu Frühehen gezwungen. Außerdem werden sie häufiger sexuell ausgebeutet und Opfer von Menschenhandel. All das hat langfristige Folgen auf ihre Entwicklung und bedeutet außerdem, dass auch ihre eigenen Kinder später mit hoher Wahrscheinlichkeit arm sein werden.

Für Interviewanfragen an Helle Thorning-Schmidt in Davos kontaktieren Sie bitte direkt Helena Dollimore unter [email protected] oder +44 7342 996954. Für Interviewanfragen in Deutschland mit Susanna Krüger, CEO Save the Children Deutschland, oder Zusatzinformationen steht Ihnen die Pressestelle in Berlin gerne zur Verfügung.

Zusatzinformationen:

- Die Daten wurden im Auftrag von Save the Children vom Overseas Development Institute (ODI), London erhoben. Diese basieren auf Hochrechnungen zu extremer Armut und einem 2030-Szenario der Weltbank sowie demografischen Daten.

- 167 Millionen Kinder leben 2030 in extremer Armut. Quelle: http://ots.de/nPNla

- "Extreme Armut" heißt, dass ein Kind in einem Haushalt mit einem Einkommen von 1,90 US-Dollar pro Tag lebt (aktuellste Definition der Weltbank).

- Die große Mehrheit der extrem armen Kinder lebt in Subsahara-Afrika und Südasien.

- Save the Children arbeitet mit Partnern und Regierungen zusammen, um Familien und deren Kinder mit Bartransfersleistungen (für Bildung und Gesundheit) und Gütern (z.B. Schulausrüstung) zu versorgen. Wir sorgen dafür, dass Familien über eine Grundausstattung hinsichtlich Nahrung und Kleidung verfügen und dass sie eine tragfähige Basis für den Lebensunterhalt ihrer Familien haben.

Wir unterstützen Kinder dabei, ihre Fähigkeiten auszubauen und bieten ihnen Gelegenheiten, eine Arbeit zu finden. Gleichzeitig stehen wir im engen Kontakt mit Regierungen, damit sie Kinder in den Fokus nehmen und konkrete Schritte zur Beseitigung von Kinderarmut unternehmen.

Quelle: Save the Children Deutschland e.V. (ots)

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