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EU-Außenminister stellen gemeinsame Ebola-Strategie vor

Archivmeldung vom 20.10.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.10.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Elektronenmikroskopische Aufnahme von Ebolaviren
Elektronenmikroskopische Aufnahme von Ebolaviren

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Außenminister der Europäischen Union haben im Kampf gegen die Ebola-Epidemie eine gemeinsame Strategie vorgestellt. Bei einem Treffen am Montag in Luxemburg sicherten die Außenminister Ebola-Helfern in den betroffenen Staaten in Westafrika eine gute medizinische Versorgung im Falle einer Ansteckung zu. Sollte dies vor Ort nicht möglich sein, werde über einen Rücktransport entschieden.

Zudem wolle man einen Pool aus freiwilligen Gesundheitsexperten bilden, die im Falle von Epidemien wie Ebola rasch zur Verfügung stehen. Zuvor hatte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier vorgeschlagen, eine Art Weißhelm-Truppe aus Experten, Medizinern und Pflegepersonal aufzubauen.

Infektionsmediziner nach Ebola-Infektionen in Spanien und USA fassungslos

Der Leipziger Infektionsmediziner Bernhard Ruf hat fassungslos auf die Ebola-Infektionen von Pflegepersonal in Spanien und den USA reagiert. Dass Ärzte und Pfleger in der Madrider Klinik ihre Schutzanzüge alleine an- und ablegten, sei ein "Kardinalfehler" gewesen, schrieb Ruf in einem Gastbeitrag für das Nachrichtenmagazin "Focus".

An seiner Klinik in Leipzig geschehe das mindestens zu zweit. "Einer beobachtet den anderen und kontrolliert auf Fehler." Auch habe die Madrider Station nur über ein "unzureichendes" Luftaustauschsystem verfügt, die Mitarbeiter seien nur "mit Mund-Nasen-Schutzmaske statt in Atemschutzhaube" ins Behandlungszimmer gegangen.

"Noch unverständlicher" findet Ruf, an dessen infektiologischer Klinik in Leipzig erstmals in Deutschland ein Ebola-Patient starb, die beiden Ebola-Übertragungen in den USA. "Die USA sind vielleicht das Mekka der Infektiologie, aber offenbar nicht das der Krankenhaushygiene, zumindest nicht in der Versorgung von hoch-kontagiösen Erkrankungen", schlussfolgert der Facharzt in "Focus". "Strenge Hygiene erfordert stets eine strikte, fast militärische Ordnung."

Da die Behandlung eines Ebola-Patienten einen hohen Aufwand verlangt, zieht Ruf die Einschätzung von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) in Zweifel, dass in Deutschland 50 derartige Fälle gleichzeitig behandelt werden könnten. Nur fünf der offiziell bis zu neun entsprechend ausgestatteten Kliniken in Deutschland seien überhaupt aufnahmebereit und jede könne maximal zwei schwer Erkrankte auf einmal versorgen, so Ruf. "Die wahre Kapazität liegt bundesweit bei nicht mehr als zehn Patienten." In den drei hauptbetroffenen Ländern Liberia, Sierra Leone und Guinea konstatiert Ruf einen "Zusammenbruch der gesamten medizinischen Versorgung".

Bis die Infektionsrate "hoffentlich im nächsten Jahr" wieder sinkt, werde es in Europa und den USA zu weiteren Einschleppungen kommen. "Wahrscheinlich werden auch deutsche Helfer, die jetzt zu Hunderten rekrutiert werden, darunter sein", so der Leipziger Klinikchef. Als Lehre aus dem Ausbruch müssten die Industrieländer "den Aufbau eines nachhaltigen Krankenhaussystems und von Strukturen zur Erfassung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten" in Westafrika finanzieren, forderte Ruf. "Der unkontrollierte Ebola-Ausbruch 2013 bis 2015, das sollte nie mehr möglich sein."

Hamburger Uni-Klinik muss mit Millionenkosten für Ebola-Patient rechnen

Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf muss mit hohen Ausgaben für die Betreuung des ersten Ebola-Patienten in Deutschland rechnen: Nach Informationen des Nachrichten-Magazins "Der Spiegel" könnten sich die Kosten auf insgesamt rund zwei Millionen Euro summieren. Die direkten Behandlungskosten hatte die Klinikleitung ursprünglich auf rund 300.000 Euro geschätzt. Dazu kommen nun aber auch unerwartete Mehrausgaben für den Ersatz technischer Geräte und die Sperrung anderer Stationen, heißt es in dem Bericht.

Demnach müssen etwa ein Ultraschallgerät und ein mobiles Röntgengerät ausgetauscht werden, weil sich der Patient während der Untersuchungen über die Apparaturen erbrochen hatte. Der Wissenschaftler aus dem Senegal war Ende August auf die Sonderisolierstation eingeliefert worden und konnte das Krankenhaus Anfang Oktober nach fünf Wochen wieder verlassen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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