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Der Fall des Tulku Tenzin Delek - die internationale Gemeinschaft fordert Gerechtigkeit

Archivmeldung vom 30.01.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.01.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Der bekannte Lehrer des tibetischen Buddhismus wurde zusammen mit seinem Schüler unter der Beschuldigung festgenommen, Verbrechen gegen die Nation begangen zu haben, und sie wurden ohne Kontakt zu ihren Familien als auch ohne jeden anwaltlichen Beistand festgehalten. Es wurden von den verschiedenen Organisationen wiederholt Appelle an die Behörden gerichtet, doch sie verhallten alle ohne Resultat.

Dann wurde der Schüler durch eine einzige Kugel in den Hinterkopf heimlich hingerichtet, während man sich den Lehrer für später aufhob, um ihn bei einer besseren Gelegenheit umzubringen.

Einige behaupten, es sei spät in der Nacht gewesen, andere, es sei früh morgens gewesen, daß der 24jährige Lobsang Dhondup vor vier Jahren am 26. Januar - ohne nochmaliges Erscheinen vor Gericht - hingerichtet wurde. Am selben Tag wurde das über seinen Lehrer, Tulku Tenzin Delek, verhängte Todesurteil mit zwei Jahren Bewährungsaufschub bestätigt.

Tulku Tenzin Delek genoß wegen seines sozialen Engagements und als buddhistischer Lehrer großes Ansehen, als er vor fast fünf Jahren festgenommen wurde. Als buddhistischer Gelehrter war er damals als A-ngag Tashi bekannt, er reiste nach Indien, wo er von 1982-1987 in einem Exilkloster seine Studien fortsetzte. In dieser Zeit traf er auch Seine Heiligkeit den Dalai Lama, der in ihm einen Tulku (reinkarnierten Lama) erkannte. Nach seiner Rückkehr ins östliche Kham, in die Gegend von Lithang, zogen seine religiösen Belehrungen viele Menschen an, und mit der Unterstützung seiner Anhänger begann er Schulen, Waisenhäuser und Altersheime zu bauen. Im Laufe der Zeit wurde er unter den Tibetern und den Chinesen so populär, daß chinesische Buddhisten von weit her, sogar von Hongkong, Peking und Shanghai, angereist kamen, um seine Belehrungen zu hören. Für die Tibeter der Gegend war er eine Quelle der Inspiration, denn er lehrte sie, wie sie ihre Religion und Kultur bewahren konnten. Und genau das war der Punkt, der den chinesischen Behörden ein Dorn im Auge war. Deshalb beschuldigten sie ihn "spalterischer Tätigkeiten", als sie ihn am 7. April 2002 zuerst festnahmen.

Auch sein Schüler Lobsang Dhondup wurde festgenommen und angeklagt, eine Reihe von Bombenattentaten in Chengdu, in der Provinz Sichuan, begangen zu haben. Der Tulku wurde mit diesem frei erfundenen Fall in Verbindung gebracht und als der Haupttäter und der Kopf, der hinter Lobsang steckte, angeklagt. Ohne daß sie Rechtsmittel dagegen hätten einlegen können oder, wie das Gesetz es vorschreibt, einen Rechtsbeistand ihrer Wahl erhielten, wurden die beiden zum Tode verurteilt. Die Studenten, Verwandte und Freunde des Tulku wurden davor gewarnt, zu versuchen, sich für ihn einzusetzen, und man drohte ihnen schlimme Konsequenzen an, falls sie es doch tun sollten. Der von den USA geführte "Krieg gegen den Terrorismus" kam dem neokolonialen chinesischen Regime in Tibet gerade gelegen, d.h. die VR China, die das ganze Hochland brutal unterdrückt, hat jetzt durch die Agenda zur Terrorismusbekämpfung alle Vorwände, um ihr Vorgehen zu legitimieren.

Am 25. Januar 2005 hätte Tenzin Delek hingerichtet werden sollen, doch so einfach konnte China das Urteil nicht vollstrecken. In der ganzen Welt entfachten Tibeter und Tibet-Unterstützer einen Proteststurm zugunsten dieses einzigartigen buddhistischen Gelehrten, der sich derart für die Gesellschaft eingesetzt hatte. Er war um diese Zeit bereits international bekannt und wurde bald zu einem Symbol für Menschenrechte und Freiheit für Tibet. Die Europäische Union, der US-Kongreß und eine UN-Delegation in China erhoben offiziell und direkt in Peking Einspruch. In einem verzweifelten Versuch, sein Gesicht zu bewahren, mußte China schließlich das "Todesurteil" in eine lebenslängliche Haftstrafe umwandeln.

Und heute verbüßt Tulku Tenzin Delek immer noch seine lebenslängliche Freiheitsstrafe in China. Die Welt hat keine Ahnung, wo er sich befindet, und es besteht Anlaß, sich große Sorge um seine Gesundheit zu machen. Auch nach wiederholten Anfragen von Human Rights Watch, Tibetern und Tibet-Unterstützern hüllt sich China in unerbittliches Schweigen über alles, was diesen prominenten Häftling betrifft.

Die Organisatoren dieses Aufrufs, die Mitglieder und die Tibeter in Dharamsala verurteilen die VR China wegen ihrer zahllosen Menschenrechtsverletzungen in Tibet, insbesondere den frei erfundenen Fall des Tulku Tenzin Delek. Wir verlangen die sofortige und bedingungslose Freilassung dieses mutigen Lamas. Wir fordern auch, daß China alle tibetischen politischen Gefangenen freiläßt, einschließlich der 32 Flüchtlinge, die am 30. September 2006 am Nangpala-Paß mit Waffengewalt abgeführt wurden. Im gegenteiligen Fall werden wir nicht aufhören, Chinas Menschenrechtsverletzungen anzuprangern und seine Regierung auf der internationalen Bühne bloßzustellen.

Quelle: Pressemitteilung Internationale Gesellschaft fur Menschenrechte (IGFM)

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