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Deutschland lässt Flugzeug für Ebola-Kranke entwickeln

Archivmeldung vom 18.10.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.10.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Dennis Witte
Bild: H.D.Volz / pixelio.de
Bild: H.D.Volz / pixelio.de

Die Bundesregierung lässt ein eigenes Flugzeug entwickeln, damit schwer erkrankte Ebola-Patienten sicher transportiert werden können. Das erfuhr die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" aus Regierungskreisen. An dem bisher geheim gehaltenen Projekt, mit dem Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) das Auswärtige Amt beauftragt hat, wird demnach mit Hochdruck gearbeitet.

Bis Mitte November sollen solche Flugzeuge zur Verfügung stehen. Denn dann sollen die ersten freiwilligen Helfer in die von Ebola betroffenen Länder in Westafrika aufbrechen. Bisher besitzen weder Deutschland noch ein anderes europäisches Land ein Flugzeug, mit dem hochinfektiöse Ebola-Kranke sicher transportiert werden können. Die eigens ausgerüstete Transportmaschine wäre ein Prototyp, der auch von anderen Ländern übernommen werden könnte. Bisher ist Deutschland auf die USA angewiesen.

Die weltweit einzigen beiden Flugzeuge, die für einen Transport schwer erkrankter Ebola-Patienten ausgerüstet sind, gehören der US-Firma Phoenix Air mit Sitz in Georgia. Die Spezialflugzeuge werden von Regierungen über das US-Außenministerium gemietet. Sie wurden auch für Flüge hochinfektiöser Erkrankter nach Deutschland eingesetzt. Die Maschinen haben eine komplette Isolierstation in Form eines großen Plastikzeltes an Bord, das nach dem Flug verbrannt wird. In ihnen kann nur ein Patient transportiert werden.

Jeder Flug kostet 200.000 US-Dollar, kann aber im Einzelfall auch bis zu einer Million kosten. Für die Evakuierung Freiwilliger hat das Auswärtige Amt derzeit vier Millionen Euro zur Verfügung. Aus der Regierung heißt es, es sei noch unklar, ob der ehrgeizige Zeitplan eingehalten werden kann. Technische Details sowie Zulassungen sind noch ungeklärt. Es sollen mehrere Flugzeuge ausgerüstet werden, um auch eine größere Zahl schwer Erkrankter rasch aus Westafrika ausfliegen zu können.

Die Bundeswehr hat zwar 20 Transport-Isolatoren erworben, die in sogenannte MedEvac-Airbusse eingebaut werden, die derzeit von der Bundesw! ehr gete stet werden. Sie sind aber nur für den Transport von Leichterkrankten geeignet.

Steinmeier fordert stärkeres Engagement im Kampf gegen Ebola

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) hat ein stärkeres Engagement der Weltgemeinschaft im Einsatz gegen Ebola gefordert, um der Epidemie doch noch Herr zu werden. "Wir alle haben Ebola unterschätzt. Heute wissen wir, dass wir mit jedem Tag, der ohne konsequentes Handeln vergeht, Gefahr laufen, den Kampf gegen Ebola zu verlieren", sagte Steinmeier der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".

Der Außenminister warb dafür, auf internationaler und europäischer Ebene die Anstrengungen noch enger miteinander zu verzahnen. "Die EU muss sichtbarer werden - nicht zuletzt, um der Bevölkerung in der betroffenen Region ein Signal zu senden, dass wir sie nicht allein lassen." Steinmeier kündigte an, bei einem Treffen mit den europäischen Außenministern in Luxemburg am Montag auch darüber zu diskutieren, was man tun könne, "um solchen Krisen schneller und effizienter zu begegnen".

Zentral sei dabei die Frage, wie man schneller an medizinisches Personal komme. Der Ebola-Beauftragte der Bundesregierung, Walter Lindner, sprach nach seiner Rückkehr aus den von der Epidemie betroffenen Gebieten von einer menschlichen Tragödie, die "beklemmend und unfassbar" sei. "Was lokale und internationale Ärzte und Helfer dort täglich leisten, ist unvorstellbar: Sie alle sind wahre Helden", sagte Lindner der Zeitung. Die Hilfe laufe jetzt an, "spät sicherlich, aber nun von vielen Seiten". Deutschland sei dabei "mit bei den Ersten". Jetzt sei effiziente Koordination entscheidend.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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