Einigung im Gaza-Friedensprozess: Caritas bereitet einen der größten Hilfseinsätze der jüngeren Geschichte vor
Caritas international begrüßt die Umsetzung der ersten Phase des Friedensplans für Gaza und bittet um Spenden für zwei Millionen Menschen in Not.
Caritas international, das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, begrüßt, dass sich, zwei Jahre nach Beginn des Krieges, Israel und die Hamas auf die Umsetzung der ersten Phase eines US-Friedensplans geeinigt haben. "Sowohl die Freilassung der Geiseln als auch ein Ende des Leids der palästinensischen Zivilbevölkerung sind längst überfällig", sagt Oliver Müller, Leiter von Caritas international und betont, dass das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes sich nun "auf einen der größten Hilfseinsätze der jüngeren Geschichte vorbereitet."
"Wir stehen in engem Austausch mit unseren Partnerorganisationen und deren Mitarbeitenden im Gaza-Streifen, um so schnell wie möglich die notleidende Bevölkerung mit überlebenswichtigen Hilfsgütern versorgen zu können", sagt Oliver Müller. Nach zwei Jahren Krieg fehlt es der Zivilbevölkerung an allem. Zwei Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Es fehlen Lebensmittel, sauberes Trinkwasser, Hygieneartikel, Medikamente. Eine Million Menschen sind innerhalb des Gazastreifens vertrieben, viele davon leben ohne Schutz in Ruinen oder Zelten.
"Das Ausmaß der Not im Gaza-Streifen wird humanitäre Hilfsorganisationen wie die Caritas vor enorme Herausforderungen stellen", sagt Oliver Müller und dankt in diesem Zusammenhang den Mitarbeitenden der Caritas-Partnerorganisationen, die in den vergangenen zwei Jahren die Hilfsstrukturen aufrechterhalten haben. "Nur dank des Engagements der Kolleginnen und Kollegen vor Ort sind wir als Caritas nun in der Lage, Menschen in Not so schnell wie möglich mit humanitärer Hilfe zur Seite zu stehen."
Neben einer schnellen Einfuhr der Hilfsgüter braucht es im Gaza-Streifen aufgrund der komplexen humanitären Katastrophe eine funktionierende Koordination der Hilfseinsätze. Auf einer Fläche, die halb so groß ist wie Berlin, ist nicht nur ein Großteil des Wohnraums zerstört, es muss zudem eine Hungersnot bekämpft werden, das Gesundheitssystem und die Wasserversorgung müssen neu aufgebaut werden. "Wir vertrauen hier auf die nach Großkatastrophen eingeübten Koordinierungsorgane der Vereinten Nationen", sagt Oliver Müller. "Hilfe muss im Gaza-Streifen endlich wieder unabhängig, neutral und im Sinne der Menschlichkeit geleistet werden. Und das vermutlich auf Jahre hinaus."
Caritas international bittet um dringend benötigte Spenden für die Hilfen in Gaza. "Denn", so Müller, "eines ist klar. Es braucht jetzt nicht nur einen Kraftakt der humanitären Hilfsorganisationen, sondern auch eine größtmögliche Solidarität, damit das Leiden im Gaza-Streifen endlich ein Ende hat."
Quelle: Caritas international (ots)