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Bill Gates und China freuen sich: Italien setzt auf saubere Atomkraft

Archivmeldung vom 27.09.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.09.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Freepik Symbolbild / AUF1 / Eigenes Werk
Bild: Freepik Symbolbild / AUF1 / Eigenes Werk

In Italien wurde jetzt eine „Nationale Plattform für Nachhaltige Atomenergie“ gegründet. Sie soll in den kommenden neun Monaten Richtlinien für den möglichen Einsatz von Nuklearenergie ausarbeiten. Der Energieminister stellte klar: Aus Erneuerbaren allein lässt sich der steigende Energiebedarf nicht abdecken. Man brauche zusätzlich beständige Energiequellen. Dies berichtet das Portal "AUF1.info".

Weiter berichtet das Portal: "Italien will dazu auf „saubere Atomenergie“ setzen, die aus kleinen modularen Reaktoren und Anlagen der vierten Generation kommt. China und Bill Gates betreiben dazu bereits Prototypen. Sie können sich auf einen lukrativen Markt freuen.

„Grüne Wende“ mit Atomkraft

In Italien trafen sich vergangene Woche erstmals Vertreter der neuen Plattform. Energieminister Gilberto Pichetto Fratin erklärte: Man wolle zuerst die Kohle und dann das Öl eliminieren und Gas einsparen, bis die erneuerbaren Energien weit genug entwickelt sind, um im Jahr 2050 CO2-Neutralität zu erreichen. Aber auf lange Sicht werde die Nachfrage nach Energie so groß sein, dass Italien für die Nutzung von Quellen sorgen müsse, die im Gegensatz zu erneuerbaren Energien eine Kontinuität in der Energieversorgung gewährleisten. „Genau wie die Atomkraft“, sagte der Minister. So steht es auch im Wahlprogramm der Mitte-Rechts-Regierung von Premierministerin Giorgia Meloni. 

Salvini drängt 

Vizepremierminister und Verkehrsminister Matteo Salvini (Lega/ID) drängt: „Italien darf keine Zeit verlieren: Das Ziel, ab den nächsten Jahren zur sauberen und sicheren Energieerzeugung durch Kernkraft zurückzukehren, muss klar sein“. Italien konzentriert sich, wie es in einer offiziellen Mitteilung des Ministeriums heißt, auf den breiten Einsatz erneuerbarer Energien und Energieeffizienz, um Dekarbonisierung und Energiesicherheit zu gewährleisten, unter anderem durch Diversifizierung der Quellen und Integration der verschiedenen verfügbaren technologischen Lösungen, einschließlich Kernfusion und Kernspaltung. 

Grüne holzen Wälder ab

Kritik kam von linken Umweltparteien wie Europa Verde, deren Vertreter vor dem Ministerium für Umwelt und Energiesicherheit protestierten. „Kernenergie ist eine wirtschaftliche und ökologische Sackgasse, wir sprechen von einer Energie, die massive öffentliche Investitionen erfordert“, betonte der Grünen-Links-Abgeordnete Angelo Bonelli. Er liegt damit ganz auf Linie von Deutschland, das seine Atomkraftwerke im Sinne der Grünen Wende abdrehte. Dafür werden – ganz im Sinne des Klimaschutzes – riesige Waldgebiete zur Errichtung von Windrädern abgeholzt.  Industrie und Konsumenten müssen den Preis für ein völlig links-überdrehtes Energiekonzept zahlen.

Neue Technologien

Dabei schließt Italien ohnehin den Einsatz großer Kernkraftwerke der dritten Generation aus. Man setzt auf neue Technologien, die bereits in Anwendung sind. Etwa auf kleine modulare Reaktoren (SMR) und Kernreaktoren der vierten Generation (AMR), die als sicherer gelten. An dem von Fratin geleiteten Treffen nahmen führende öffentliche Forschungsorganisationen, Akademiker, wissenschaftliche Vereinigungen und öffentliche Einrichtungen teil, die im Bereich der nuklearen Sicherheit und Stilllegung tätig sind. Mit dabei waren auch Unternehmen, die bereits über Investitionsprogramme im Nuklearbereich verfügen, beispielsweise in die Produktion von Komponenten und Anlagen sowie in medizinische Anwendungen im Nuklearbereich. 

Bill Gates und China 

China und Bill Gates mischen da bereits emsig mit. Der Prototyp von AMR-Reaktoren, sogenannten „Hochtemperatur-Gasreaktoren“, die ein gasförmiges Kühlmittel verwenden, wurde schon 1995 in China gebaut. Bill Gates gründete 2008 das Unternehmen TerraPower, das seither Mini-Atomkraftwerke und Laufwellen-Reaktoren entwickelt. Die zugehörige Forschung wird großzügig vom US-Energieministerium und dem Los Alamos National Laboratory finanziert. Gates baut gerade den Prototyp eines Mini-Atomkraftwerks (Flüssigsalzreaktor) im US-Bundesstaat Wyoming mit einer Leistung von 345 Megawatt. Die Anlage soll 2030 in Betrieb gehen. Kostenpunkt: Rund eine Milliarde US-Dollar.

Klimaschutz mit Kernenergie

Im Mai sagte er bei einer Begehung der Anlage gegenüber ABC News: „Kernenergie wird uns helfen, unsere Klimaziele zu erreichen, wenn wir es richtig machen“. Man könne CO2-Emissionen beseitigen, ohne das Stromsystem deutlich teurer oder weniger zuverlässig zu machen. Kernkraft sei nicht wetterabhängig. Der Ertrag aus diesen kleinen Anlagen, sei gigantisch.  Bei Laufwellen-Reaktoren erbrütet der Reaktor seinen Brennstoff selbst und verbraucht ihn auch. Die Idee dazu gibt es seit den 50er Jahren, Gates verfolgt sie seit 2006. Flüssigsalzreaktoren verwenden statt Wasser flüssiges Natrium zur Kühlung des Systems. Der Siedepunkt von Natrium ist achtmal höher als der von Wasser und im Gegensatz zu Wasser muss flüssiges Natrium nicht kontinuierlich in das System zurückgepumpt werden."

Quelle: AUF1.info

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