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IWF warnt vor Risiken für globale Wirtschaft

Archivmeldung vom 18.10.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.10.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Logo Internationale Währungsfonds (IWF; englisch International Monetary Fund)
Logo Internationale Währungsfonds (IWF; englisch International Monetary Fund)

Der IWF hat am vergangenen Dienstag seine Prognose der Entwicklung der Weltwirtschaft für 2017 nach oben korrigiert, dann aber eingeräumt, dass die gute Situation Risiken in sich berge, die zusammen mit der Reaktion der Zentralbanken auf die Krise 2008 Voraussetzungen für eine neue Finanzkrise schaffen, schreibt die Zeitung „Expert“ am Dienstag.

Die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik" berichtet weiter: "„Die Schlussfolgerungen können als ruhig erscheinen, doch unter der Oberfläche bergen sie Risiken, die die Wiederherstellung der Weltwirtschaft untergraben können, wenn man sie nicht berücksichtigt“, zitiert „Financial Times“ den hochrangigen IWF-Mitarbeiter Tobias Adrian.

„Gute Zeiten fördern Gelassenheit, die ihrerseits zu negativen Folgen in den Finanzen führt“, heißt es in der neuen IWF-Studie „Globale Finanzstabilität“. Falls man sie nicht bekämpft, können sie eine Krise verursachen, bei der es zum Rückgang der Preise von Aktien um 15 Prozent und von Häusern um neun Prozent kommen kann, was den Rückgang des BIP des Planeten um 1,7 Prozent provozieren wird. Diese neue Krise könne umfassend, doch vom Ausmaß her nicht mit der Krise von 2008 vergleichbar sein. Laut den Autoren der Studie kann sie um etwa 60 Prozent schwächer als die vorherige Finanzkrise sein.

Die USA, die das Programm der quantitativen Lockerung abgeschlossen haben und jetzt allmählich zu einer normalen Geldpolitik zurückkehren, würden von der neuen Krise anscheinend nicht so stark betroffen sein wie Europa und Schwellenländer, die bis zu 100 Milliarden Dollar in Form des abgezogenen Kapitals verlieren könnten.

Als einer der Hauptgründe der neuen Krise gelten schnell wachsenden Schulden aus dem Nichtfinanz-Sektor der G20-Länder, die im vergangenen Jahr 135 Billionen Dollar bzw. 235 Prozent des BIP ausmachten. Diese Schulden stiegen seit 2006 um etwa 80 Billionen Dollar. Rund ein Drittel des Wachstums entfiel auf die USA und China. Niedrige Prozentsätze ließen diese Schulden bedienbar machen. Doch in den meisten G20-Ländern haben Unternehmen und Haushalte jetzt hohe Schulden, die den Koeffizient der Bedienung der Schulden wachsen lassen. Das führt zum wachsenden Finanzdruck. Am schwierigsten ist die Situation in Australien, Kanada und China.

IWF-Experten sind auch über das Wachstum der Preise für Aktiva auf Finanzmärkten und die wachsende Diskrepanz zwischen Finanz- und Wirtschaftszyklen besorgt, die den Zentralbanken die Normalisierung der Geldpolitik noch mehr erschwert. Bei großen Banken und Versicherungen ist die Lage natürlich besser als bei mittelgroßen und kleinen, doch langfristig müssen sie nach einem annehmbaren Geschäftsmodell suchen. Die 30 größten Banken haben Aktiva im Wert von mehr als 47 Billionen Dollar, was mehr als einen Drittel aller Aktiva der Erde ausmacht. Andererseits liegt die Einträglichkeit des Eigenkapitals von fast der Hälfte aller Großbanken bei weniger als acht Prozent. Laut IWF sind acht Prozent jene rote Linie, unter der die Tätigkeit der Banken unrentabel wird."

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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