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Krawalle in Moskau: Rund 400 Menschen festgenommen

Archivmeldung vom 14.10.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.10.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Dokumenten Kontrolle von der russischen Polizei.
Dokumenten Kontrolle von der russischen Polizei.

Lizenz: NEWSru.com
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Am Sonntag sind bei massenhaften Krawallen im Moskauer Viertel Birjuljowo 380 Menschen festgenommen worden. Es handelt sich, laut einem Bericht von Anna Chrustalewa bei Radio "Stimme Russlands", um Teilnehmer einer Protestaktion, die in Zusammenstöße mit SEK-Kämpfern ausgeartet ist. „Während der Festnahmen von Unruhestiftern wurden sechs Polizisten verletzt. Vier davon bekamen medizinische Hilfe vor Ort, zwei weitere Polizisten erlitten ernsthafte Verletzungen und wurden in ein Krankenhaus eingeliefert“, teilte ein Vertreter der Moskauer Polizei mit.

In dem Bericht heißt es weiter: "Unruhen wurden auch im Nordosten von Moskau registriert, dort wurden rund 60 Teilnehmer an Krawallen festgehalten.

Wegen der Unruhen in Berjuljowo wurde der ganze Personalbestand der Moskauer Polizei alarmiert. Berichten zufolge sei die öffentliche Ordnung in der Stadt wiederhergestellt worden.

Ein Anliegen der Bürgergesellschaft und des Staates

Moskaus Polizei ist dabei, die Persönlichkeiten der Anstifter von Massenunruhen im Süden der russischen Hauptstadt festzustellen. Am Vorabend sind in Birjuljowo West einem Schlafbezirk der Stadt (im Süden von Moskau gelegen), fast 400 Personen festgenommen worden. Den Anlass zu den Unruhen lieferte die Ermordung des 25-jährigen Moskauers Jegor Schtscherbakow durch einen Unbekannten. Das Untersuchungskomitee hat diesen Fall unter seine besondere Kontrolle gestellt.

Moskaus Behörden haben einen Stab zur Regulierung der Situation im Stadtteil Birjuljowo West errichtet. Ihn leitet ein Vizebürgermeister. Gleichzeitig leiste die Polizei auch mit den im Laufe der Pogrome Festgenommenen ihre Arbeit, erklärte der Innenminister, Wladimir Kolokolzew:

„Mit allen Anstiftern und Provokateuren müssen wir nur im Rahmen der zu untersuchenden Strafverfahren zusammenarbeiten, sie müssen Aussagen machen, um durch ihre Reue eine Nachsicht des Gerichtes zu erlangen. Von irgendwelchen Absprachen mit den Verbrechern kann keine Rede sein.“

Insgesamt sind bei den Unruhen 380 Personen festgenommen worden. Die Ereignisse im Süden von Moskau hätten die Probleme an die Oberfläche gebracht, die seit langem herangereift sind, stellte Juri Krupnow, Vorsitzender des Aufsichtsrates des Instituts für Demographie, Migration und regionale Entwicklung, fest:

„Mit der riesigen Anzahl von Migranten, die sich in Großstädten konzentrieren, beschäftigt sich im Grunde genommen niemand. All das ist der Willkür einzelner Unternehmer und den Diasporen überlassen worden. Die Menschen entrüsten sich nicht wegen der Migranten, wie sehr manche den Strom des Zornes auch gerade gegen sie richten möchten, sondern wegen des Fehlens einer strengen Ordnung und der ausbleibenden Einhaltung der Gesetze.“

Die Arbeit sollte ständig, und nicht bloß nach dem jeweiligen Aufflackern von Gewalt geleistet werden, dessen ist sich Michail Starschinow, stellvertretender Leiter des Duma-Ressorts für Nationalitäten, sicher:

„Alle Konflikte dieser Art entwickelten sich nach dem gleichen Muster, angefangen mit Kondopoga in Karelien und bis zum Wohnheim im Moskauer Viertel Kopotnja und den heutigen Ereignissen in Birjuljowo. Man pfeift auf die Meinung von Bürgern, niemand hört ihnen zu, niemand reagiert, weder das Innenministerium, noch die städtischen Behörden. Man muss von einer Munitipalpolizei sprechen, wenn sich die Verwaltungstätigkeit des heutigen Systems der MdI-Organe als unwirksam erweist.“

Der Menschenrechtsbevollmächtigte Wladimir Lukin ist überzeugt, dass das Problem nicht etwa im Fehlen von Gesetzen, sondern in der Korruption bestehe. Laut ihm schließen die städtischen Behörden angesichts des Geschehens schlicht und einfach die Augen, obwohl sie mit den Migranten tagtäglich unmittelbar arbeiten und die Nationalitäten einander näher bringen sollten:

„Es ist erforderlich, Maßnahmen zur Assimilierung der Menschen zu ergreifen; es bestehen spezielle Technologien für die Integrierung neuer Mitbürger in der Gesellschaft. Sie wirken in Deutschland, Frankreich und in einer Reihe von weiteren Ländern, obwohl es auch dort Konflikte gibt. Die städtischen Behörden sollen sich mit der konkreten Arbeit befassen, sollen die Menschen einander näher bringen, informelle Leader ausfindig machen und mit ihnen arbeiten. Das ist ein Anliegen sowohl der Bürgergesellschaft als auch des Staates.“

Der Menschenrechtsbevollmächtigte schlug vor, die Öffentlichkeit und die Bürgerrechtler in die Erörterung dieses Problems einzubeziehen sowie eine parlamentarische Untersuchung der Ereignisse in Birjuljowo durchzuführen."

Quelle: Text Anna Chrustalewa - „Stimme Russlands"

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