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Nahostkonflikt: Armee erwartet Zerstörung aller Ziele bis Sonntag

Archivmeldung vom 02.08.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.08.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Getroffenes Haus im Gaza-Streifen
Getroffenes Haus im Gaza-Streifen

Foto: Muhammad Sabah
Lizenz: CC-BY-4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die israelische Armee erwartet, bis Sonntag alle Tunnel der Hamas im Gaza-Streifen zerstört zu haben. Innerhalb der gut zweiwöchigen Aktion sei es gelungen, 31 Tunnel zu zerstören, berichtet die "Jerusalem Post". Vor allem konzentriere sich die Armee auf jene Tunnel, die aus dem Gaza-Streifen nach Israel führen. Erste Verbände seien bereits am Samstag aus dem Gaza-Streifen abgezogen worden.

Zudem seien die Vorräte der Hamas an Raketen mit mittlerer Reichweite drastisch reduziert worden, was sich in einer geringer werdenden Zahl von Angriffen auf israelisches Territorium niederschlage. Dennoch hielten die Gefechte an, bei Zusammenstößen seien allein am Samstag mehr als 80 Palästinenser getötet worden.

Israel will sich nicht an Friedensverhandlungen in Kairo beteiligen

Israel will keine Gesandten zu Vermittlungsgesprächen in Kairo entsenden. "Die Hamas ist an einem Entgegenkommen nicht interessiert", sagte ein israelischer Regierungsvertreter. Ägypten hatte Vermittlungsgespräche zwischen der radikal-palästinensischen Hamas und Israel ausgehandelt, nachdem eine für drei Tage vermittelte Waffenruhe nach weniger als zwei Stunden bereits gebrochen worden war. Nur neunzig Minuten nach der Verkündung des Waffenstillstandes waren bei einem Angriff zwei israelische Soldaten getötet worden, ein weiterer Soldat wird vermisst. "Die ägyptische Initiative ist eine echte Chance eine echte Lösung für die Krise im Gaza-Streifen zu finden", hatte der ägyptische Präsident al-Sisi zuvor gesagt.

Weiter Kämpfe und viele Tote im Gazastreifen

Nach dem Scheitern der Waffenruhe greift die israelische Armee wieder massiv Ziele im Gazastreifen an. Dabei sind seit Freitag mehr als hundert Palästinenser getötet worden. Die meisten starben palästinensischen Angaben zufolge in der Nacht zum Samstag bei Gefechten in der Gegend um Rafah am Südrand des Gazastreifens. Israel wirft Hamas-Kämpfern vor, einen Soldaten seiner Streitkräfte, der seit Freitag vermisst wird, entführt zu haben. Von Seiten der Hamas hieß es wiederum am Samstag, dass man den Kontakt zu den beschuldigten Kämpfern verloren habe und davon ausgegangen werde, dass alle durch den Beschuss von Israel ums Leben gekommen sind.

Im Gaza-Konflikt war eigentlich am späten Donnerstagabend eine 72-stündige Feuerpause vereinbart worden, die am Freitagmorgen beginnen sollte. Knapp zwei Stunden nach Inkrafttreten wurde diese allerdings bereits gebrochen. Israel und Hamas weisen sich dafür gegenseitig die Schuld zu. Trotz der angespannten Lage wollen die Palästinenser am Samstag eine Delegation zu Verhandlungen - unter anderem über eine neue Feuerpause - nach Kairo schicken.

Rund 1.500 Todesopfer im Juli - Waffenruhe gebrochen

Der jüngste Ausbruch der Gewalt im Nahost-Konflikt nimmt kein Ende: Insgesamt starben im Juli im und um den Gaza-Streifen rund 1.500 Menschen durch Kampfhandlungen, der überwiegende Teil davon Palästinenser, eine für Freitagmorgen vereinbarte dreitägige Waffenruhe zwischen Israel und Hamas wurde offenbar von Anfang an missachtet. Auf Seiten der Palästinenser gab es nach Angaben der Gesundheitsbehörde in Gaza zwischen dem 6. und 31. Juli insgesamt 1.418 Todesopfer zu beklagen, darunter 868 Männer, 166 Frauen und 324 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, sowie 60 Personen über 60 Jahren. 8.265 Menschen seien verletzt worden. Der blutigste Tag war demnach der 26. Juli mit 170 Todesopfern im Gaza-Streifen innerhalb von 24 Stunden.

Die palästinensische Menschenrechtsorganisation PCHR veröffentlichte ähnliche Zahlen und sprach davon, dass etwa 85 Prozent der getöteten Palästinenser Zivilisten seien. Auf Seiten der israelischen Streitkräfte kamen nach offiziellen Angaben seit Beginn der Operation zudem 61 IDF-Soldaten ums Leben, außerdem wurden zwei israelische Zivilisten und ein thailändischer Gastarbeiter durch Raketenbeschuss aus Gaza getötet. Die israelischen Streitkräfte hatten noch am frühen Freitagmorgen angekündigt, um 8 Uhr Ortszeit wie vereinbart das Feuer einzustellen, trotzdem soll es nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums Beschuss durch israelische Panzergranaten gegeben haben, dabei seien in Rafah im Süden des Gazastreifens mindestens vier weitere Palästinenser getötet worden. Die israelische Regierung warf der Hamas ihrerseits einen Bruch der Vereinbarung vor. Die Waffenruhe hätte am Freitagmorgen um 8:00 Uhr Ortszeit (7:00 Uhr deutscher Zeit) beginnen sollen. Sowohl Israel als auch Palästinenser wollten dem Vernehmen nach in Ägyptens Hauptstadt Kairo weiter verhandeln - was aus diesem Vorhaben wird, war zunächst unklar.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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