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Erneut Chaos in Urumqi

Archivmeldung vom 07.07.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.07.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch HB

Zwei Tage nach den schweren Ausschreitungen in Urumqi, bei denen 156 Menschen getötet und mehr als 1000 verletzt wurden, gab es am heutigen Dienstag erneut Unruhen.

Mehrere tausend Demonstranten, diesmal meist Han - Chinesen, marschierten durch die Youhao-Straße und die Guangming-Straße in Richtung Erdaoqiao, einem Teil der Innenstadt, die überwiegend von Uyguren bewohnt wird.

Die Protestler, einige davon bewaffnet mit Knüppeln, Äxten, Hämmern, Messern und diversen Gegenständen, die man als Waffen benutzen kann, skandierten "schützt unsere Häuser, schützt unsere Familien."

Sie wurden von Einheiten der Bereitschaftspolizei aufgehalten, bevor sie ihr Ziel erreichten. Es wurden keine Zwischenfälle gemeldet. Ein Reporter von Xinhua sah einen Offizier der Bereitschaftspolizei weinend dem Demonstrationszug folgen.

Li Zhi, der Vorsitzende der Kommunistischen Partei Chinas in Urumqi, erschien gegen 16.30 bei den Demonstranten und hielt eine Ansprache.

"Nieder mit Rebiya (Kadeer). Lasst uns zusammen ein besseres Urumqi aufbauen," rief Li durch ein Megaphon.  "Uyguren und Han-Chinesen sind Brüder und Schwestern, wir sind eine Familie," sagte er und forderte die Massen immer wieder auf, sich zu zerstreuen.

Viele der Demonstranten redeten auf andere ein, um diese von Gewalt abzuhalten, "da ansonsten diejenigen, die die blutigen Unruhen vom Sonntag zu verantworten haben, glücklich wären, wenn es nun wieder zu solchen Vorfällen kommt," sagte ein Mann, während er Li zuhörte.

Aber einige der Anwesenden wollten Bestrafung der Täter vom Sonntag und Vergeltung und riefen nach einem noch schärferen Eingreifen der Regierung. "Lasst uns von hier weggehen. Es würde den Anderen gefallen, wenn hier in Urumqi das Chaos ausbrechen würde," rief ein anderer Demonstrant.

Eine uygurische Frau lief, ein Kind in den Armen haltend, geschützt von der Polizei, durch die Menschenansammlung. "Lasst die Frau in Ruhe, vielleicht haben Uyguren unsere Frauen und Kinder getötet, aber wir werden nicht die Ihren töten und eine Spirale der Gewalt auslösen," war von einigen Demonstranten zu hören.

Die Menschen sangen dann spontan die chinesische Nationalhymne und glücklicherweise löste sich der Spuk nach etwa 45 Minuten wieder auf. Nur wenige hundert Menschen blieben auf dem Platz zurück.

Viele Demonstranten versammelten sich auch am Südbahnhof in Urumqi, in der Changjiang Road, Yangzijiang Road und einigen anderen Straße und Plätzen. Menschen rannten in Panik davon, Geschäfte wurden eilends verschlossen. Die Erinnerung an den blutigen Sonntag ist noch allgegenwärtig. In einigen Vierteln versammelten sich Menschen mit Knüppeln und bildeten eine Art "Bürgerwehr" zur Selbstverteidigung.

"Wir werden uns diesmal nicht verstecken. Wenn die Aufrührer vom Sonntag zurückkommen, werden wir uns diesmal verteidigen," sagte ein Mann, der vor einem Gebäude in Shihezi stand. Einige Menschen suchten im Stadtkrankenhaus zuflucht. Viele Krankenschwestern dort riefen per Mobiltelefon ihre Familien an, um sicherzugehen, dass es diesen gut ging.

Ein Erwachsener, der Blut ausspuckte und ein junger Mann, dessen Kopf blutig war, wurden als Notfälle ins Krankenhaus gebracht.  Ein weiteres örtliches Krankenhaus, das für traditionelle chinesische Medizin, behandelte am heutigen Nachmittag drei Han - Chinesen mit frischen Wunden am Körper, sagte der Geschäftsführer des Hospitals gegenüber der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua.

 

Augenzeugen erzählten, eine Gruppe Personen, die vor einem Imbiss in der Changjiang Road standen, schlug gegen 14. 00 Uhr auf einen Mann ein. Die Polizei konnte die Täter überwältigen und den Mann retten.  Ein anderer raste in der Tuanjie Road gegen 13.30 Uhr mit einem Auto in einen Streifenwagen der Polizei. Die Beamten nahmen diverse Täter fest. Zur Zeit steht jedoch noch nicht fest, wie viele Täter festgenommen wurden.

"Ich war erschüttert, wie blutig diese Täter Menschen umbrachten. Unschuldige Menschen zu Verprügeln und zu Töten ist extrem grausam," so Alfred N. Shifu, ein Englischlehrer an der Beijing City Universität zu Xinhua. "Für lange Zeit war die Regierung hier sehr tolerant gegenüber den gewalttätigen Uyguren. Jetzt wird es Zeit, diese Terroristen festzunehmen, " sagte der 32 jährige Professor aus Kamerun, der seit 7 Jahren in China lebt und lehrt.

Zwischenzeitlich wurde bekannt, dass heute die chinesische Botschaft in Holland von uygurischen Randalierern beschädigt wurde.

Quelle: Xinhua

    

 

   

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