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Tausende Amputationen in Gaza Handicap International versorgt Verletzte mit Prothesen

Archivmeldung vom 30.05.2025

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.05.2025 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Unliebsame Körperteile entfernen? Passiert immer öfters... (Symbolbild)
Unliebsame Körperteile entfernen? Passiert immer öfters... (Symbolbild)

Foto: Renaud Bardez
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Seit Beginn der Eskalation im Oktober 2023 wurden nach Angaben der Gesundheitsbehörden in Gaza mehr als 123.000 Menschen verletzt, darunter über 4.000 Menschen, die Gliedmaßen verloren haben. An die 6.000 Prothesen werden benötigt, darunter viele für Kinder, so die WHO. Die humanitäre Hilfsorganisation Handicap International (HI) erstellt provisorische Prothesen in einem Rehazentrum in Khan Younis und versorgt Schwerverletzte mit Physiotherapie und psychologischer Hilfe.

Prothesen für amputierte Menschen

Nach Angaben der Partner der WHO gibt es derzeit nur neun Prothetik- und Orthopädietechniker in ganz Gaza. Viel zu wenige, um die vielen Betroffenen zu versorgen. Heba vom HI-Team ist eine der wenigen Fachkräfte. Sie baut Prothesen und passt sie den amputierten Menschen an. Sie untersucht Verletzungen, misst Bein- und Armstümpfe aus, fertigt Abdrücke für Prothesen an. Heba ist verheiratet und Mutter von zwei Töchtern - eine sieben, die andere zwei Jahre alt.

Angst vor Drohnen und Bomben

"Wenn ich im Zentrum bin, denke ich ständig an meine Familie - wir wohnen nahe der östlichen Grenze in Deir al-Balah. Unser Haus könnte jederzeit getroffen werden", sagt Heba. Eineinhalb Stunden dauert der tägliche Weg zur Arbeit - begleitet von der Angst vor Drohnen, Raketen oder Granatsplittern. In ihrer Freizeit bringt sie ihrer Tochter Sham Lesen und Schreiben bei - die Schulen sind geschlossen. Außerdem pflegt sie ihre Mutter, die im Krieg einen Schlaganfall erlitten hat. Mittlerweile arbeitet Heba fünf Tage die Woche, denn die Zahl der Patientinnen und Patienten steigt stetig. Für viele ist das "Nahla-Zentrum" von Handicap International die einzige Hoffnung. Benannt wurde das Zentrum nach Hebas Kollegin Nahla, die im Dezember 2023 zusammen mit ihren Kindern bei einer Bombardierung getötet wurde.

Tausende warten auf Prothesen oder Rollstühle

Reha-Geräte sind knapp oder beschädigt und die Vorräte an Hilfsmitteln und Prothesenmaterialien gehen schnell zur Neige, darunter Rollstühle, Hör- und Mobilitätshilfen sowie Rohstoffe für Prothesen. Tausende Patient*innen stehen auf der Warteliste für Rollstühle und für Gehhilfen. Lastwagen, die diese Hilfsmittel ins Land bringen könnten, werden bisher durch die Blockade daran gehindert.

Handicap International steht seit 1998 der Zivilbevölkerung in Gaza zur Seite, auch in Zeiten größter Unsicherheit. Menschen mit Behinderungen sind stärker denn je gefährdet. Was sie brauchen, ist uneingeschränkte, neutrale und unabhängige Unterstützung. Zudem fordert HI einen sofortigen langfristigen Waffenstillstand und die Freilassung aller Geiseln.

Quelle: Handicap International e.V. (ots)

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