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Nepal nimmt sieben Tibeter fest, buddhistisches Fest verhindert

Archivmeldung vom 01.11.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.11.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Nepalesische Polizei nimmt eine Tibeterin fest. Bild: IGFM
Nepalesische Polizei nimmt eine Tibeterin fest. Bild: IGFM

Die nepalesischen Behörden nahmen am 25. Oktober in der Gegend von Thankote in Westnepal sieben Tibeter fest, wie von dem Sender Voice of Tibet berichtet wird. Noch am selben Tag wurden sie der Immigrationsbehörde in Kathmandu überstellt. In dem Immigrationsdepartment wurden sie stundenlang vernommen. Dabei stellte sich heraus, daß drei von ihnen chinesische Reisedokumente hatten, während vier im Besitz des indischen Registrierungsausweises waren (eine den Tibetern von der indischen Regierung ausgestellte Aufenthaltsgestattung).

Den vier Tibetern mit dem indischen Ausweis wurde wegen illegalen Betretens nepalesischen Territoriums eine Geldstrafe von 15.000 Nepalesischen Rupien auferlegt und befohlen, innerhalb von sieben Tagen Nepal zu verlassen. Den anderen dreien wurden ihre chinesischen Reisedokumente abgenommen. Ihre Namen sind nicht bekannt, doch wurden sie als eine 70jährige Frau aus Utsang, einen 64jährigen Mann aus Amdo und einen 57jährigen Mann aus Kham beschrieben.

Erst kürzlich sprengte die nepalesische bewaffnete Polizei die vorläufigen Wahlen der Tibeter und konfiszierte die Wahlurnen wenige Minuten vor dem Abschluß der Wahl. Die gewaltsame Beendigung des Wahlgangs folgte auf den Besuch einer hochrangigen 21 Personen umfassenden chinesischen Delegation unter der Führung von He Yong, dem Sekretär des 17. Zentralkomitees der KPCh, im vergangenen Monat in Nepal. Während des Besuchs habe die chinesische Delegation sich über die „Ein-China-Politik Nepals und die Wachsamkeit der Regierung im Hinblick auf die Tibet-Problematik“ zufrieden geäußert.

Vor dem Besuch der Delegation vereinbarten die Regierungen der beiden Länder, eine gemeinsame Einrichtung zu schaffen, damit Informationen über „anti-chinesische Aktivitäten“ in Nepal einander sofort zugänglich gemacht werden können.

Nepal, wo heute etwa 20.000 Tibeter leben, beherbergt seit Jahrzehnten tibetische Exilanten, wird aber nun von China immer stärker unter Druck gesetzt, keine politischen Aktivitäten der Tibeter mehr zuzulassen. Unter Pekings Einfluß und in der Abwesenheit einer stabilen Regierung in dem verarmten Land werden die tibetischen Flüchtlinge in Nepal immer angreifbarer, und die Flüchtlinge sehen sich der Gefahr der Festnahme und Abschiebung ausgesetzt.

Indessen bekräftigte der Präsident Nepals, Dr Ram Baran Yadav, der kürzlich die tibetische Hauptstadt Lhasa besuchte, die „Ein-China-Politik“ seines Landes. Er versicherte dem Gouverneur der Autonomen Region Tibet, Pema Thinley, daß sein Land keine anti-chinesischen Aktivitäten auf seinem Boden dulden werde.

Zwei Tage nach dem Besuch des nepalesischen Präsidenten in Lhasa hinderte die Polizei in Kathmandu die Tibeter daran, ein religiöses Fest zu begehen. Die Behörden in Nepal gehen jetzt nicht nur gegen politische Zusammenkünfte sondern sogar gegen die religiösen Aktivitäten der Tibeter vor. „Am Freitag waren zahlreiche Tibeter zu der Namgyal Mittelschule in der Nähe von Swayambhunath auf dem Weg, um das Fest Lhabab Dhuchen zu feiern und Gebete darzubringen. Bedauerlicherweise waren Hunderte von Sicherheitskräften und Polizisten im Einsatz, um uns das Fest zu vereiteln, sie ließen uns nicht dorthin gelangen“, berichtete Rigzin aus Kathmandu der Tibet Post International.

Dieses Fest symbolisiert den Herabstieg Buddhas vom Himmel auf die Erde, um den Dharma zu predigen. Es fällt auf den 22. Tag des 9. Monats des tibetischen Kalenders, also Ende Oktober/Anfang November. Der tibetisch-buddhistischen Tradition zufolge führen die Gläubigen an diesem Tag, der nichts mit der politischen Problematik Tibets zu tun hat, heilsame Handlungen durch und rezitieren Gebete.

Quelle: IGFM München

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