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Held der Ukraine wegen "Kollaboration mit Russland" festgenommen

Archivmeldung vom 24.10.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.10.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Wjatscheslaw Boguslajew, der Leiter von "Motor Sitsch", auf einer Pressekonferenz in Moskau im Jahr 2007 (Archivbild) Bild: Sputnik / Alexei Nikolski
Wjatscheslaw Boguslajew, der Leiter von "Motor Sitsch", auf einer Pressekonferenz in Moskau im Jahr 2007 (Archivbild) Bild: Sputnik / Alexei Nikolski

Der ukrainische Geschäftsmann und "Held der Ukraine" Wjatscheslaw Boguslajew wurde im von Kiew kontrollierten Teil des Gebiets Saporoschje festgenommen. Boguslajew wird wegen der angeblichen Lieferung von Militärgütern die Kollaboration mit Russland vorgeworfen. Dies berichtet das Magazin "RT DE".

Weiter berichtet RT DE: "Der 83-jährige Chef des ukrainischen Turbinenherstellers "Motor Sitsch" und ehemalige Abgeordnete der Werchowna Rada, Wjatscheslaw Boguslajew, ist im von Kiew kontrollierten Teil des Gebiets Saporoschje festgenommen worden. Auch der Leiter der Abteilung für außenwirtschaftliche Aktivitäten des Unternehmens wurde festgenommen. Dies berichtet der Inlandsgeheimdienst der Ukraine (SBU). Beiden werden Straftaten im Sinne der Artikel 111-1 (kollaborative Tätigkeit) und Artikel 111-2 (Unterstützung eines Aggressorstaats) des ukrainischen Strafgesetzbuchs vorgeworfen.

Das Strafverfahren stehe im Zusammenhang mit "der illegalen Lieferung von Militärgütern für russische Kampfflugzeuge durch Motor Sitsch", so der SBU. Den Ermittlungen zufolge sei an den Lieferungen die Leitung des Unternehmens beteiligt, die mit Vertretern des russischen Rostech-Konzerns "in geheimer Absprache" gehandelt habe. Nach Angaben des SBU hätten die Verdächtigen grenzüberschreitende Kanäle eingerichtet, um ukrainische Flugzeugtriebwerke nach Russland zu liefern. Diese seien angeblich für die Herstellung und Reparatur russischer Kampfhubschrauber verwendet worden: den Mi-8AMTSh-VN Sapsan, den Ka-52 Alligator und den Mi-28N Night Hunter, so der Geheimdienst.

Nach weiteren Angaben hätten die Verdächtigen kontrollierte Handelsstrukturen in drei Ländern des Nahen Ostens, Europas und Ostasiens genutzt, um die Sanktionen zu umgehen. Die Unternehmen sollen dem ukrainischen Hersteller Aufträge "für den Bedarf einer ausländischen Partei" vermittelt haben, der die Militärgüter anschließend nach Russland geliefert habe.

Rostech wiederum betonte, dass ukrainische Triebwerke nach den 2014 eingeführten Beschränkungen nicht mehr in russische Hubschrauber eingebaut worden seien. Russland habe eine vollständige Substitution der importierten Triebwerke für Hubschrauber durchgeführt, die nun mit einheimischen Antriebssystemen ausgestattet würden. Ein Vertreter des russischen Unternehmens unterstrich:

"Mit Motor Sitsch gibt es schon lange keine Zusammenarbeit mehr."

Am Vortag hatte Wladimir Rogow, Mitglied im Verwaltungsrat des von Russland kontrollierten Teils des Gebiets Saporoschje, erklärt, Boguslajew sei wegen Hochverrats festgenommen worden. Nach Angaben Rogows sei der Geschäftsmann in seiner Wohnung durchsucht und unter Geleitschutz nach Kiew gebracht worden. Dem Leiter von "Motor Sitsch" drohe eine lebenslange Haftstrafe, so Rogow weiter.

Boguslajew erhielt im Jahr 2000 "für [seine] herausragenden Verdienste für den ukrainischen Staat bei der Entwicklung von national bedeutsamer Technik" den Titel "Held der Ukraine". Der Ingenieur und Geschäftsmann wurde zudem mit mehr als einem Dutzend weiterer Auszeichnungen geehrt, unter anderem mit dem russischen Freundschaftsorden, der ihm 2004 für seinen Beitrag zur "Stärkung der russisch-ukrainischen Zusammenarbeit" verliehen worden war.

Vor der Wiedervereinigung der Krim mit Russland im Jahr 2014 war "Motor Sitsch" der Hauptlieferant von Triebwerken für alle Typen russischer Hubschrauber sowie für Fracht- und Passagierflugzeuge der Antonow-Gruppe. Nach dem Abbruch der militärischen und technischen Zusammenarbeit zwischen Moskau und Kiew wurden die Lieferungen eingeschränkt. Die ukrainische Seite hegte jedoch den Verdacht, dass Boguslajew weiterhin Geschäfte mit Russland tätigt. Dieser erklärte im Jahr 2018 in einem Interview, dass sein Unternehmen weiterhin Motoren nach Russland liefere. Davon ausgenommen seien jedoch militärische Aufträge. Das Motorenwerk wurde im März letzten Jahres verstaatlicht."

Quelle: RT DE

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