Bilger fordert von Union Akzeptanz des Waffenexportstopps an Israel

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Der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Steffen Bilger (CDU), fordert seine Parteifreunde auf, die Entscheidung der Bundesregierung, keine Rüstungsgüter mehr an Israel für den Gaza-Krieg zu liefern, zu akzeptieren. "Es ist jetzt eine Entscheidung, die die Bundesregierung getroffen hat, was wir zu akzeptieren haben", sagte Bilger den Sendern RTL und ntv.
"Wir sind ja in einer Koalition, wo aus der SPD heraus schon länger die
Forderung kommt, dass man Israel gegenüber noch mal deutlicher macht,
was man an der Kriegsführung in Gaza nicht richtig findet."
Friedrich
Merz sei der Kanzler der Bundesregierung insgesamt zwischen CDU, CSU
und SPD. Deswegen müsse man diese Entscheidung akzeptieren. Auch wenn es
neben Unterstützung in der Fraktion, sicherlich auch Diskussionen
darüber gebe, so der Parlamentarische Geschäftsführer weiter.
Dass
Merz die Entscheidung am Sonntag in einem Fernsehinterview erklärt hat,
findet Bilger richtig. "Ich denke, es war sehr gut, dass er sich
gestern auch noch im Fernsehen erklärt hat, auch sehr deutlich gemacht
hat, dass er persönlich, dass wir als Bundesrepublik Deutschland, die
Bundesregierung, natürlich zur Freundschaft mit Israel steht aus unserer
besonderen historischen Verantwortung heraus. Ich glaube, da hat er
keinen Zweifel daran gelassen, dass das für ihn auch persönlich gilt.
Und er hat die Entscheidung bezüglich der Waffenlieferungen
eingeordnet."
Für die Unionsfraktion und die Parteien CDU und CSU
insgesamt, sei die historische Verantwortung Deutschlands für Israel
und die von Angela Merkel beschriebene Staatsräson "sehr, sehr wichtig".
"Deswegen ist es ja auch kein Geheimnis, gibt es da durchaus
Diskussionen bei uns in der Fraktion und in den Parteien darüber."
Sowohl
CDU als auch CSU sei bewusst, dass es gerade sehr viele schwierige
Fragen und schwierige Diskussionen in Europa gebe. Etwa mit Blick auf
die Ukraine und wenn es um Israel gehe, so Bilder. Da seien nicht nur
der Bundeskanzler, sondern auch der Außenminister besonders gefordert.
"Ich glaube, sowohl in der CDU als auch in der CSU ist jedem bewusst,
dass es herausfordernde Situationen gibt."
Bilger weiter:
"Gleichwohl ist es für uns als Union natürlich wichtig, dass wir da
gemeinsam marschieren. Ich kann nicht erwarten - Friedrich Merz hat es
ja gestern auch gesagt - dass über solche Fragen, die die Regierung zu
entscheiden hat, im Bundestag eine Abstimmung angesetzt wird oder in der
Fraktion eine Abstimmung angesetzt wird. Aber die Abstimmung innerhalb
der Union ist natürlich wichtig." Er wisse, so Bilger weiter, dass
Friedrich Merz und Markus Söder miteinander gesprochen hätten. "Und
ansonsten arbeiten wir immer sehr gut zusammen. Ich finde auch sehr
harmonisch."
Quelle: dts Nachrichtenagentur