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Hunger, Frieren, Ratten: Frankreich lässt NATO-Soldaten in Rumänien im Stich

Archivmeldung vom 14.11.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.11.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Symbolbilder (3): Freepik; Macron: Quirinale.it, Attribution, via Wikimedia Commons; Komposition: Wochenblick;  / Eigenes Werk
Bild: Symbolbilder (3): Freepik; Macron: Quirinale.it, Attribution, via Wikimedia Commons; Komposition: Wochenblick; / Eigenes Werk

Französische NATO-Soldaten, die in Rumänien auf dem Militärstützpunkt Cincu stationiert sind beklagten sich gegenüber einer Investigativ-Journalistin bitter über die furchtbaren Lebens-Bedingungen vor Ort. Sie leben in verdreckten Fertighäusern aus Mali, die kaum beheizt werden, es gebe zu wenige Toiletten, der Müll türme sich im Lager. Dies berichtet das Magazin "Wochenblick.at" unter Verweis auf die französische Zeitung "Mediapart".

Weiter berichtet das Magazin: "Sie „leben in einem Sumpf gemeinsam mit Ratten und Hunden“. Laut Alliierten-Abkommen ist Frankreich für die Unterbringung und nötigen Dienstleistungen wie Wasser, Energie, Abfall, etc. zuständig. Rumänien fungiert als Gastland.

Omelette und Suppe

Justine Brabant deckte die Misere im Journal „Mediapart“ auf und postete das, samt Fotos, auf Twitter.

Als Mahlzeit gibt es, laut Soldaten-Berichten, ein Omelett, das Brot vom Vortag und eine Suppe mit Tomatenstücken. „Ich habe Hunger, mir ist kalt, ich bin müde“, schrieb ein Soldat bereits Ende Oktober auf WhatsApp seinen Angehörigen. Die skandalösen Zustände gingen viral, der französische Verteidigungsminister, Sébastien Lecornu, besuchte letzte Woche seinen rumänischen Amtskollegen, Angel Tilvar. Brabant postete auf Twitter, dass nur einige ausgewählte Soldaten der Militärbasis dabei sein durften – „klar, denn sie hätten viel zu erzählen gehabt“, schrieb sie ironisch in einem Thread dazu.

Generalstab: Rustikale Zustände „normal“

Brabant schickte eine Anfrage an den französische Generalstab, die Antwort lautete u.a.: Rustikale Bedingungen seien zu Anfang einer Operation normal. Zwischen den Zeilen wurde eingeräumt, es komme zu zeitweiligen Stromausfällen. Die Lage werde sich aber bald ändern. Die Mahlzeiten werden verbessert und es werden weitere Toiletten bestellt. 

Das rumänische Verteidigungsministerium (MApN) teilte mit, nach alliierten Verfahren sei „die Zuständigkeiten für die Unterbringung, Verpflegung der Truppen und die Bereitstellung damit verbundener Dienstleistungen (Wasserversorgung, Energie, Abfallentsorgung usw.) am Cincu- Standort, vollständig von der französischen Seite übernommen worden.” Als Gastland habe die rumänische Seite all seine Verpflichtungen erfüllt, heißt es in einer Pressemitteilung.

Abschreckungsmission gegen Putin

Die „NATO Battle Group“ wurde am 28. Februar anlässlich des Russland/Ukraine-Konflikts ins Leben gerufen, um die Ostflanke der NATO zu stärken. Frankreich leitet die Mission, die im Rotationssystem auch mit Streitkräften aus Belgien und den Niederlanden laufen soll. In Rumänien sind aktuell 350 Soldaten, in Summe sollen es 700 Personen werden. In den kommenden Wochen soll die Präsenz um weitere gepanzerte Infanteriefahrzeuge und Leclerc-Panzer aufgestockt werden, berichtet „Le Figaro“. Die Battle Group  wurde mittlerweile in die „NATO Response Force“ umgewandelt. Das Hauptquartier befindet sich in Cincu.

Frankreichs Linkspartei schlägt Wirbel

Nach der Aufdeckung des Skandals durch Brabant, forderten einige französische Abgeordnete der linkspopulistischen und EU-kritischen Partei „La France Insoumise“ (LFI, Unbeugsames Frankreich) , den Vorsitzenden des parlamentarischen Verteidigungsausschusses auf, sich mit dieser Angelegenheit zu befassen. Man stehe vor ernsten Problemen bezüglich Logistik und Unterstützung, hielten sie in einer Pressemitteilung fest und nennen dabei die sparsame Mahlzeit, Zelte ohne Heizung, Bettwanzen und den schlechten Zustand der Toiletten.

Dies sei umso krasser, als die Soldaten bereits seit acht Monaten dort stationiert sind. Zudem handle es sich bei ihrem Einsatz um keine „Kampfmission sondern um Abschreckung- und Verteidigungsmission“. Daher lasse man die Ausrede der „Widerstandsfähigkeit“ nicht gelten. Und welches „abschreckende Signal ist es für Russland, wenn unsere Soldaten hungern und frieren“, fragen sie. Sie drohten auch damit, den Ausschuss-Vorsitzenden zu belangen."

Quelle: Wochenblick

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