Außenminister wirbt in Washington für härtere Russland-Sanktionen

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Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) will in den USA für härtere Russland-Sanktionen werben. "Wir wollen das Sterben in der Ukraine endlich beenden, wir wollen einen sofortigen Waffenstillstand, und wir wollen einen nachhaltigen Frieden", sagte Wadephul am Dienstag in Berlin kurz vor dem Abflug.
"Damit Putin endlich an den Verhandlungstisch kommt, damit Russland
endlich in ernsthafte Verhandlungen einsteigt, müssen wir den Druck
aufrechterhalten. Wir Europäer werden die Sanktionsschrauben weiter
anziehen, auch der US-Kongress ist zu mehr Sanktionen bereit."
US-Präsident
Donald Trump selbst hatte sich in Sachen Russland-Sanktionen zuletzt
allerdings immer wieder vergleichsweise wankelmütig gezeigt. Mal warb er
für mehr Dialog mit Putin, mal bezeichnete er diesen als "verrückt".
Der
deutsche Außenminister betonte unterdessen vor seinem Abflug in die USA
die Bedeutung der transatlantischen Partnerschaft. "Kaum einem Land
haben wir Deutsche so viel zu verdanken wie den USA", erklärte Wadephul.
Erneut bekräftigte er seine in der Koalition umstrittene Unterstützung
des Vorschlags, Investitionen in Deutschlands eigene Verteidigung und in
die relevante Infrastruktur auf 5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts
(BIP) zu erhöhen, wie es der Nato-Generalsekretär vorgeschlagen hatte.
Weitere Themen der US-Reise des deutschen Außenministers: Die Lage in Israel und der Zoll-Streit:
"Deutschland
steht zur Sicherheit und zur Existenz Israels, und zugleich sind wir
dem humanitären Völkerrecht zutiefst verpflichtet und sehen das
unerträgliche Leiden der Menschen in Gaza", sagte Wadephul vor seiner
Abreise. Es brauche dringend einen Durchbruch in den Verhandlungen über
einen Waffenstillstand, der zur Freilassung der Geiseln und einer
massiven Ausweitung der humanitären Hilfe führe. "Eine Zweistaatenlösung
bietet die beste Chance für dauerhaften Frieden in der Region.
Gemeinsam mit unseren amerikanischen Partnern möchte ich ausloten, wie
sich dies endlich realisieren lässt."
In einer global vernetzten
Welt solle man außerdem keine neuen Zollmauern errichten, sondern
"stabile Brücken aus Partnerschaft und Vertrauen bauen", so der
Außenminister weiter. Man wolle die EU-Kommission dabei unterstützen,
"gemeinsam mit den USA eine ausgewogene Verhandlungslösung zu finden, um
unnötige Handelsschranken zwischen unseren Ländern abzubauen und fairen
Handel zu fördern", sagte Wadephul vor dem Abflug in die USA.
Quelle: dts Nachrichtenagentur