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Terroranschläge: Deutschlands gefährlichste Plätze

Archivmeldung vom 18.02.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.02.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
US-Botschaft in Berlin Bild: De-okin
US-Botschaft in Berlin Bild: De-okin

Bisher ist Deutschland von einem schweren Terroranschlag verschont geblieben. Doch die Gefahr steigt: Erstens, weil Deutschland nach den USA und Großbritannien das drittgrößte ausländische Truppenkontingent in Afghanistan stellt. Zweitens, da sich Bundeskanzlerin Merkel auf Nibelungentreue zu Israel festgelegt hat. Von der vormals geachteten Rolle Deutschlands im Nahen Osten, die darin bestand, zwar ein Freund Israels, aber zugleich auch ein ehrlicher Vermittler zu sein, ist nichts mehr übrig.

Angesichts der knallharten Parteinahme der Bundesregierung in Sachen Afghanistan, Palästina und übrigens auch Iran ist es - zumindest seit dem Kundus-Massaker - möglicherweise nur eine Frage der Zeit, bis es auch auf deutschem Boden knallen wird. Welche Ziele und Einrichtungen in Deutschland sind besonders gefährdet im Hinblick auf einen befürchteten Anschlag militanter Feinde des westlichen Vorgehens in der islamischen Welt-

Militärisch-Industrielle Einrichtungen

Ähnlich wie bei Anschlägen der RAF vor rund 30 Jahren dürfte eine vorrangige Zielsetzung von Terroristen in einem Schlag gegen zentrale militärisch-industrielle Einrichtungen bestehen, insbesondere solche mit einer engen Verbindung zu den USA. So hatte die RAF beispielsweise im Jahr 1981 Anschläge auf den US-Luftwaffenstützpunkt in Ramstein sowie auf den US-General Frederick Kroesen verübt. Besonders -anziehend- sind daher wohl amerikanische Militärbasen in Deutschland sowie Tummelplätze hoher Politiker und Militärs und inzwischen auch Einrichtungen der Bundeswehr.

Darüber hinaus sind Schaltstellen der politischen und wirtschaftlichen Macht potentielle Angriffsziele. Das reicht vom Bundeskanzleramt bis hin zu großen Zentralen insbesondere der Finanzkonzerne. Darüber hinaus ist auch die Öffentlichkeitsund Symbolwirkung der Anschlagsziele von wesentlicher Bedeutung. In Betracht kommen daher besonders US-amerikanische, aber auch israelische Einrichtungen auf deutschem Boden.

Weil hochrangige Persönlichkeiten und wichtige öffentliche Einrichtungen heute ziemlich gut geschützt und daher relativ schwer anzugreifen sind, könnten auch rein zivile Ziele verstärkt ins Blickfeld von Terroristen geraten. Die verheerenden Terroranschläge in Madrid, bei denen zur Hauptverkehrszeit Bomben in mehreren Regionalzügen gezündet wurden, waren so gestrickt.

Kommandozentralen der US-Armee

Vor diesem Hintergrund könnten bevorzugte Angriffsziele -islamistischer- Terroristen sein:

  • Die US-Botschaft in Berlin.
  • Die im Bau befindliche neue Führungs- und Kommandozentrale der US-Armee in Wiesbaden.
  • Das United States Africa Command (AFRICOM) in Stuttgart, das Regionalkommando der US-Streitkräfte für den afrikanischen Kontinent.
  • Die Münchner Sicherheitskonferenz, das weltweit größte Treffen von internationalen Sicherheitspolitikern, Militärs und Rüstungsindustriellen. Für die am Sonntag beendete Tagung wurden die Gullideckel versiegelt. Zum Schutz wurden 3700 Polizisten aufgeboten. Die ehemals -Münchner Wehrkundetagung- genannte -private- Veranstaltung wird seit 1962 jeweils im Februar im Hotel Bayerischer Hof in München durchgeführt.
  • European Aeronautic Defence and Space Company (EADS): Europas größter Luft-, Raumfahrt- und Rüstungskonzern. Mit einem Umsatz von 43,3 Milliarden Euro ist EADS das zweitgrößte Luft- und Raumfahrtunternehmen der Welt mit einem erheblichen Anteil an Rüstungsproduktion. Die Produktionsstandorte befinden sich über ganz Deutschland verteilt und bieten dementsprechend vielfältige Angriffsmöglichkeiten für terroristische Anschläge.

Terroristische-Ersatzhandlungen:

Terroristische-Ersatzhandlungen könnten sich gegen deutsche zivile Ziele wie diese richten:

Flughafen Frankfurt am Main: Der neuntgrößte Flughafen der Welt gilt unter allen deutschen Flughäfen als am meisten anschlagsgefährdet.

Hamburg Hauptbahnhof: Mit bis zu 450.000 Reisenden pro Tag der meistfrequentierte Personenbahnhof Deutschlands.

Kernkraftwerk Grafenrheinfeld: Das Kernkraftwerk liegt etwa 7,5 Kilometer südlich von Schweinfurt und 25 Kilometer nordöstlich von Würzburg. Kritiker haben seinerzeit vorgebracht, bei einem Störfall könne die Stadt Schweinfurt mit ihren über 50.000 Einwohnern nicht rechtzeitig evakuiert werden. Auch wurde darauf hingewiesen, dass der Betonmantel des Kernkraftwerks zwar gegen den Absturz eines kleinen Privatflugzeugs Schutz biete, nicht aber gegen den Absturz einer großen Passagiermaschine.

Oktoberfest in München: Mit über 6 Millionen Besuchern jährlich eines der größten Volksfeste der Welt. Trotz massiver Polizeipräsenz lässt sich ein wirksamer Schutz vor Anschlägen kaum gewährleisten.

Worauf wir verzichten können

Auf die Münchner Sicherheitskonferenz oder das 2007 eingerichtete AFRICOM in Stuttgart könnten wir gut und gerne verzichten und damit die Risikolage etwas entschärfen. Offiziell liegt der Hauptzweck von AFRICOM in humanitären Hilfsoperationen, Katastrophenbewältigung und Krisenreaktionsoperationen in Afrika. So sagte der damalige US-Präsident Bush: -Das Africa Command wird unsere Bemühungen verstärken, den Menschen in Afrika Frieden und Sicherheit zu bringen und unsere gemeinsamen Ziele von Entwicklung, Gesundheit, Bildung, Demokratie und wirtschaftlichen Fortschritt in Afrika voranzutreiben-. Der wahre Grund für den Aufbau des Afrika-Regionalkommandos liegt zum einen darin, dass bis 2015 rund 25 Prozent des US-amerikanischen Öls aus Afrika kommen sollen. Seit 2002 arbeiten Lobbyisten daran, die amerikanische Regierung dazu zu bewegen, eine militärische Präsenz in Afrika aufzubauen, um sich gegen Wirtschaftskontrahenten - allen voran China - einen Vorteil zu verschaffen und um neue Erdölfördergebiete für die US-Ölindustrie zu sichern. Zum anderen soll durch AFRICOM der -Krieg gegen den Terror- auf dem afrikanischen Kontinent intensiviert werden.

Kein afrikanischer Staat wollte AFRICOM auf seinem Boden haben. Groteskerweise wurde es stattdessen in den Kelley Barracks im Stuttgarter Stadtteil Möhringen angesiedelt. Da eine Hauptzielrichtung von AFRICOM der -Antiterrorkampf- ist, dürfte AFRICOM seinerseits ein strategisches Hauptangriffsziel für Terroristen sein.

Solange Deutschland  Krieg führt

Doch das Grundproblem bleibt: Solange Deutschland militärisch in Teilen der Welt mitmischt, wo wir nichts verloren haben, laufen wir immer ein erhöhtes Risiko, Opfer terroristischer Schläge oder Gegenschläge zu werden. Und je besser die führenden Repräsentanten des Staates und die militärischen Einrichtungen gesichert werden, desto größer ist die Gefahr, dass Terroristen auf rein zivile Ziele ausweichen und damit immensen Schaden unter der Zivilbevölkerung anrichten.

Quelle: Dr. Petersen / Narres Open Web Solutions

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