Ukraine: Wadephul hält US-Außenminister für "absolut" verlässlich

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Außenminister Johann Wadephul (CDU) hat die enge außenpolitische Zusammenarbeit mit seinem US-Amtskollegen Marco Rubio gelobt. "Außen- und sicherheitspolitisch hatten wir eine große Übereinstimmung", sagte Wadephul dem Podcast "Berlin Playbook" des "Politico".
In zentralen Konfliktfeldern wie Israel, Iran, der Ukraine und im
Nahost-Prozess habe es eine "wirklich gute Zusammenarbeit" gegeben.
"Wenn es um die Ukraine geht, kann man sich absolut auf ihn verlassen.
Er tickt da genauso wie wir."
Mit Blick auf das transatlantische
Verteidigungsbündnis sagte Wadephul, die Nato sei "größer und stärker
als je zuvor". Das mache Deutschland sicher. Dennoch mahnte er: "Gerade
jetzt, wo Trump nicht so klar und eindeutig zu Unterstützungsleistungen
bereit ist, kam es auf uns Europäer an." Die Ukraine schaue besonders
auf Deutschland.
Die transatlantische Sicherheitsarchitektur
müsse stabil bleiben. "Wir haben zwei neue Mitgliedstaaten, Schweden und
Finnland. Das ist die Grundlage eines sicheren Lebens für uns hier in
Deutschland", so Wadephul. Zugleich sprach er sich für eine Erweiterung
und Reform der EU aus. "Insbesondere Staaten des westlichen Balkans
sollten wir aufnehmen. Das liegt in unserem Interesse und in ihrem."
Das
Verhältnis zu Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) beschrieb Wadephul als
eng und abgestimmt. "Wir haben ein Tiptop-Verhältnis. Es macht
unheimlich viel Spaß, mit Friedrich Merz zusammenzuarbeiten und ihn als
Bundeskanzler zu haben", sagte er. "Für mich ist klar, er ist der
Bundeskanzler, er ist der Boss, er hat die Richtlinienkompetenz", so
Wadephul weiter. "Er hört mich, er gibt mir und anderen Ministern sehr
viel Gestaltungsspielraum."
Auch der öffentlichkeitswirksame
Vorstoß zu fünf Prozent Verteidigungsausgaben sei intern abgestimmt
gewesen. "Das Entscheidende ist doch, dass wir vom gleichen Blatt
ablesen und dass ich nicht etwas anderes mache als das, was er will." Er
habe bei diesem Thema vielleicht eine "Bresche" geschlagen, durch die
die Koalition dann gemeinsam gegangen sei. "Darum geht es doch", so
Wadephul.
Von seiner Vorgängerin Annalena Baerbock (Grüne)
grenzte der Außenminister sich deutlich ab - sowohl inhaltlich als auch
stilistisch. Insbesondere zur feministischen Außenpolitik äußerte sich
Wadephul kritisch. "Das ist ein anderer Schwerpunkt", sagte er. "Aber in
der schwierigen internationalen Lage muss man sich eben auch das
Wesentliche konzentrieren. Alles kann man nicht erreichen" Für ihn sei
das Zentrale, "dass wir uns an deutschen und europäischen Interessen
orientieren, dass wir Freiheit, Sicherheit und Wohlstand voranstellen",
sagte er. Außenpolitik müsse konkrete Beiträge leisten. "Wenn sie das
nicht liefert, hat sie ihren Sinn verfehlt."
Quelle: dts Nachrichtenagentur