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Bloomberg über Gefahr von EU-Zerfall

Archivmeldung vom 10.11.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.11.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
(Symbolbild)
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Bild: Eigenes Werk /OTT

Die EU wird zunehmend von Integrationsskeptikern und Nationalisten auf dem Kontinent infrage gestellt und die heutige Opposition zwischen Nativisten und EU-Befürwortern weist Gemeinsamkeiten mit der Zwischenkriegszeit auf. Wird also die Europäische Union, fragen sich Journalisten von Bloomberg, genauso „wie die alten Reiche weggefegt“?

Die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik" berichtet weiter: "Im November 1918 verhandelten die imperialistischen Mächte Europas über ein Ende des globalen Konflikts, der den Kontinent verwüstete und eine Generation dezimierte. Die Karte von Europa wurde anschließend neu gezeichnet und unabhängige Staaten geboren, so der Bloomberg-Artikel.

„Ein Jahrhundert später geht es um den Kampf des Kontinents um seine Zukunft als ein einheitliches politisches Gebilde mit gemeinsamen Werten, die auf den blutigen Lehren zweier Weltkriege beruhen“, merken die Autoren an.

Euroskeptiker in Osteuropa, Ungarn und Italien hinterfragen zunehmend die Union und Integrationsbefürworter wie Frankreichs Präsident, Emmanuel Macron, finden es immer schwerer, Unterstützung bei der Verteidigung der EU zu sammeln – insbesondere nachdem Bundeskanzlerin Angela Merkel ihren geplanten Rücktritt verkündet hat.

„Die Herausforderung wird durch widersprüchliche Gedenkfeiern am Sonntag, den 11. November, deutlich: Macron wird in Paris seinen Multilateralismus zur Schau stellen, indem er sich mit Weltführern anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Waffenstillstands des Ersten Weltkrieges trifft. Und in Warschau ist die Feier der Wiedergeburt Polens als Staat im Jahr 1918 von rechtsextremen nationalistischen Gruppen bedroht, welche die Regierungspartei ermutigt“, behaupten die Bloomberg-Autoren Helene Fouquet, Wojciech Moskwa, und Rodney Jefferson.

Laut der IWF-Chefin, Christine Lagarde, muss man eine „Tragödie“ verhindern, indem man den „Echos der Geschichte zuhört und vermeidet, die dissonanten Noten der Vergangenheit wiederzuspielen“.

Eines dieser Echos sei der Niedergang des multiethnischen Reichs Österreich-Ungarn, glaubt der ehemalige tschechische Außenminister Karel Schwarzenberg.

Die neue Version einer „herrischen, wenn nicht imperialen“ Kultur- und Sprachverschmelzung – die EU – sei relativ jung, weise aber schon „Zeichen der Sterblichkeit“ auf.

„Entweder wird Europa irgendwie zusammenkommen und die erforderlichen Reformen durchführen, oder es wird ihm das Schicksal des alten Österreichs drohen (…) Österreich hatte in diesem Sinne Selbstmord begangen und wenn Europa sich nicht reformieren kann, könnte dasselbe geschehen“, zitiert Bloomberg den Ex-Minister.

Die Hauptherausforderung bestehe darin, so Bloomberg, einen Ausgleich zwischen vertiefter Integration und mehr Befugnissen für nationale Parlamente zu finden, insbesondere in Bezug auf Währungsfragen und Grenzen.

„Macron hat es sich zur Aufgabe gemacht, sicherzustellen, dass der Zerfall des jüngsten europäischen Imperiums nicht eintritt“, schreiben die Journalisten.

Allerdings scheine es, dass Macrons Appel zu einer „progressiven Allianz der Europäer“ keinen großen Erfolg habe, meint der Schriftsteller und Cambridge-Professor John Keiger."

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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