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Russlands Pipeline-Projekte in Europa stehen auf der Kippe

Archivmeldung vom 29.10.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.10.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Rolf Kurschat / pixelio.de
Bild: Rolf Kurschat / pixelio.de

Wegen der Spannungen mit Moskau wollen die Europäer ihre Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen verringern. Die zwei russischen Pipeline-Projekte Nord Stream und South Stream sind unmittelbar davon betroffen, schreibt die „Nesawissimaja Gaseta“ am Dienstag.

Im Bericht der Nachrichtenagentur RIA Novosti bei Radio "Stimme Russlands" ist weiter zu lesen: "Großbritannien will sich der Nord Stream-Gaspipeline nicht mehr anschließen. Zwischen dem Westen und Russland herrscht jetzt Eiszeit. 2012 hatte das britische Parlament dem Gasdeal mit Russland zugestimmt. Damals äußerte der britische Handelsminister Michael Fallon, dass London an russischem Gas, Infrastrukturprojekten und Gasspeichern interessiert sei.

Von Großbritanniens Anschluss an die Nord-Stream-Pipeline hätte Russland am meisten profitiert, weil es mittlerweile nur einen beschränkten Zugang zur Ostsee-Pipeline-Anbindungsleitung (OPAL) hat. Die Kosten für die Gaspipeline rechnen sich nicht mehr für Gazprom.

Experten führen den Verzicht Großbritanniens auf die politischen Meinungsverschiedenheiten mit Moskau zurück. 2020 drohen Großbritannien Versorgungsengpässe, weil mehr als 70 Prozent des Gases importiert werden müssen.

Wegen des politischen Faktors steht auch die geplante South Stream-Pipeline vor einer ungewissen Zukunft. Rumänien kündigte seinen Ausstieg aus dem Projekt an. Der rumänische Regierungschef Victor Ponta erklärte, dass sein Land sich nicht von Russland abhängig mache und in eigene Gaspipelines im Schwarzen Meer investieren wolle.

Im Gegensatz zu Großbritannien und Rumänien versucht Ungarn die EU-Beschränkungen für den Bau der South Stream-Pipeline zu umgehen. 2017 wollen die Ungarn ihren Abschnitt der Pipeline fertigstellen.

Die EU will die South-Stream-Pipeline unter allen Umständen verhindern. Der Bau der Rohrleitung in Bulgarien verstößt gegen die Richtlinien des Dritten Energiepakets der EU. Die EU warnten Mazedonien und Serbien davor, sich dem South Stream-Projekt anzuschließen, weil in diesem Fall eine europäische Integration nicht mehr in Frage käme.

Kiew: Russland soll Donbass selber mit Gas versorgen

Die ukrainische Regierung hat Russland vorgeschlagen, die von Kiew abtrünnigen Regionen im Donbass selber mit Gas zu beliefern.

„Wenn es schon so aussieht, dann sollen sie das Gas doch selbst liefern. Wenn sie die Möglichkeit dafür haben und wenn jenes Publikum, die Banditen, die dort regieren, bereit sind, ihnen zu zahlen“, sagte der ukrainische Finanzminister Alexander Schlapak am Dienstag bei der Investitionskonferenz „A Fresh Look at Ukraine“ in Kiew. „Uns wollen sie nicht zahlen“, zitierte ihn die ukrainische Internetzeitung "Apostrophe".

Derzeit bekommt die Ukraine Gas durch Rücklieferungen aus Europa. Die Lieferungen aus Russland wurden im Juni eingestellt, weil die Ukraine davor monatelang die Rechnungen nicht bezahlt und seit November 2013 Schulden in Höhe von 5,3 Milliarden US-Dollar angehäuft hat. Die Regierung in Kiew, die sich nach dem Februar-Umsturz etabliert hat, lehnt die Bezahlung der Altschulden ab. Der Transit nach Europa erfolgt vorerst ohne Beeinträchtigung.

Es besteht jedoch die Gefahr, dass die Ukraine, sobald ihr die Reserven ausgehen, das für Westeuropa bestimmte Transitgas für den Eigenbedarf abzweigen wird, wie dies bereits zum Jahreswechsel 2008/2009 der Fall war. Laut Regierungschef Arseni Jazenjuk reichen die ukrainischen Gasreserven bis Dezember.

Letzte Woche sagte Jazenjuk, dass die Ukraine keinen reibungslosen Gastransit in die EU mehr garantieren könne. Unterhändler aus Russland, der Ukraine und der EU-Kommission suchen seit Wochen nach einer Lösung, um Engpässe im Winter zu verhindern. Das nächste Treffen ist für den 29. Oktober geplant.

US-Senator berät in Kiew über Gaslieferungen aus Amerika

Der ukrainische Außenminister Pawel Klimkin hat in Kiew mit dem US-Senator James Inhofe Verhandlungen geführt und das Thema amerikanischer Flüssiggaslieferungen angeschnitten.

„Besondere Aufmerksamkeit galt im Gespräch der Festigung der ukrainischen Energiesicherheit, insbesondere durch Flüssiggaslieferungen aus den USA“, heißt es in einer Mitteilung auf der Webseite des ukrainischen Außenamtes.

Gegenwärtig bezieht die Ukraine nur Reversgas aus Europa. Dierekte Gaslieferungen aus Russland wurden seit Mitte Juli wegen Milliardenschulden Kiews eingestellt. Das Problem russischer Gaslieferungen im Winter wurde bisher nicht gelöst. Neue dreiseitige Gasverhandlungen unter Teilnahme der Europäischen Kommission sind für den 29. Oktober anberaumt."

Quelle: RIA Novosti - online Redaktion Radio „Stimme Russlands"

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