Die „friedlichen“ Kriege der Europäischen Gemeinschaft
Archivmeldung vom 17.10.2014
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.10.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Manuel SchmidtRadio "Stimme Russlands" berichtet: "Die Militäroperation 2011 in Libyen, die Wirtschaftskrise, die neokolonisatorische Politik, die fast zum Untergang vieler Länder geführt hätte… Ungeachtet all dessen wurde der Europäischen Gemeinschaft 2012 der Friedennobelpreis verliehen. Offiziell für die Arbeit an der Vereinigung Europas und seine Verwandlung aus einem "Kontinent des Krieges in einen Kontinent des Friedens". Aber wofür denn tatsächlich?"
Weiter liest man auf den Seiten von Radio "Stimme Russlands": "Allein von Mitte März bis Ende Mail 2011 kamen bei den Luftschlägen in Libyen mehr als 700 Menschen ums Leben, etwa 4.000 wurden verletzt. Hunderte Gebäude wurden bei den Angriffen zerstört. So sah eine Operation „zum Schutz einfacher Bewohner“ aus. Es kommentiert Leonid Sawin, Chefredakteur des Portals der Informations- und Analyse-Zeitung „Geopolitik“:
„Das ist eine Politik der Doppelstandards. Natürlich kann man, betrachtet man die Opfer und die Handlungen der Europäischen Gemeinschaft und des Nato-Blocks in Libyen, nicht von einer friedensstiftenden Operation sprechen. Dort gibt es bis heute einen ernstzunehmenden bewaffneten Konflikt zwischen einzelnen Stämmen, Dschihadisten und anderen Gruppierungen, und das nicht nur in Libyen, sondern auch in anderen Ländern. Das Gaddafi-Regime hat immerhin hinreichende Sicherheit in Nordafrika zusatande gebracht.“
Mit solchen „Erfolgen“ ist es völlig unverständlich, aus welchen Beweggründen der Europäischen Gemeinschaft der Friedensnobelpreis verliehen wurde, sagt Igor Nikolaitschuk, führender wissenschaftlicher Mitarbeiter des Russischen Instituts für strategische Forschungen.
„Es ist unbekannt, wer diesen Preis zuspricht, auf Grund welcher Kriterien, und wie das abläuft. Natürlich gibt es irgendwelche formellen Prozeduren, aber real ist es völlig unverständlich, auf wessen Erfahrungen, auf wessen aufgeklärte Meinung und auf wessen Autorität sich in diesem Fall das Nobel-Komitee stützt. Das ist eine „Blackbox“, in der irgendetwas gekocht wird, und heraus kommt ein völlig unverständlicher Brei. Das Fazit besteht aus zwei Wörtern: politische Voreingenommenheit. Damit ist alles gesagt.“
Nach Meinung von Experten hat Brüssel den Preis bekommen, weil es der Europäischen Gemeinschaft gelungen war, die Wirtschaftskrise von 2008/2010 zu überleben. Ungeachtet dessen, dass die Bewohner der Alten Welt deren Folgen bis heute verspüren, ist die Europäische Gemeinschaft nicht zusammengebrochen. Vielleicht war das für das Nobel-Komitee ausreichend, um einen derart angesehenen Preis zu verleihen, sagt Igor Nikolaitschuk:
„In Wirklichkeit hatte niemand die Absicht, das friedensstiftende Potenzial der Europäischen Gemeinschaft einzuschätzen: Sie bekam den Preis dafür, dass „der Kranke“ irgendwie die Kraft gefunden hatte, wieder gesund zu werden."Die Verwandlung Europas in einen Kontinent des Friedens“, nachdem dort wahnsinnige Kriege stattgefunden hatten – in Serbien, ständig schwelten ethnisch motivierte Konflikte in vielen Ländern –, das ist einfach ein Affront gegen den gesunden Menschenverstand. Und die Operation in Libyen hat mit Friedensstiftung nun so gar nichts mehr zu tun.“
Auch Kiew hat Kurs genommen auf den Beitritt zur „friedliebenden“ Europäischen Gemeinschaft. Dem folgten der alles andere als friedliche Maidan und die sogenannte Antiterroroperation im Südosten des Landes… Tausende Tote. Dutzende, wenn nicht Hunderttausende Verwundete. Millionen Flüchtlinge."
Quelle: Radio „Stimme Russlands"