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Wozu Russland Kriegsschiffe im Mittelmeer braucht

Archivmeldung vom 04.05.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.05.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Kertsch, letzter noch im Dienst befindlicher und stark modifizierter Raketenreuzer der Kara-Klasse
Kertsch, letzter noch im Dienst befindlicher und stark modifizierter Raketenreuzer der Kara-Klasse

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Russland hat derzeit knapp ein Dutzend Kriegsschiffe im Mittelmeer. Alleine die russische Schwarzmeerflotte hat seit einem Jahr 17 Mal ihre Schiffe dorthin geschickt. Auch die Nord- und Ostseeflotte machen mit, berichtet Ilja Kramnik bei Radio "Stimme Russlands". Es geht dabei nicht nur um Prestige, sondern auch um politische Aufgaben.

Weiter heißt es dort: "Russlands Interessen im Mittelmeer sind historisch bedingt. Bereits unter Zarin Katharina II. war die russische Flagge erstmals dort zu sehen. Seitdem ist die russische Militärpräsenz ein wichtiger Faktor der Weltpolitik. Es gab allerdings mehrere Pausen, wenn Krisensituationen in Russland die Kriegsmarine dazu zwangen, die Region vorübergehend zu verlassen. Auch nach dem Zerfall der Sowjetunion wurden russische Marinemissionen im Mittelmeer wegen Unterfinanzierung ausgesetzt. Im Vergleich zu jener Misere hat sich die Wirtschaftslage im Land mittlerweile verbessert. Deshalb wurde die Rückkehr ins Mittelmeer beschlossen.

In Bezug auf die derzeitige Präsenz wird oft gesagt, man zeige Flagge. Das ist aber nicht ganz korrekt, denn die Aufgaben beschränken sich nicht darauf. Erstens absolviert die Marine dort ihre Übungen. Nach der postsowjetischen Zerrüttung hat die Kriegsflotte ihre Fertigkeiten zum Teil eingebüßt. Unter anderem geht es dabei um die Koordination von Marineverbänden in abgelegenen Meeresgebieten. Dass sich die Kriegsschiffe jahrelang vor Russlands Küste aufhielten, hatte nicht nur negative Folgen für die Ausbildung ihrer Besatzungen, sondern auch auf die Qualität der Marineführung.

Missionen auf hoher See ermöglichen es nun, diese Mängel zu beseitigen. Das ist sehr wichtig: Eine Seeschlacht in einem realen Krieg kann weniger als eine Stunde dauern, man muss sich darauf aber jahrzehntelang vorbefreiten.

Nicht weniger wichtig ist auch der politische Faktor. Mit seiner Präsenz im Mittelmeer stärkt Russland der legitimen syrischen Führung den Rücken, die gegen Terroristen kämpft. Regelmäßige Besuche russischer Kriegsschiffe in syrischen Häfen schließen eine ausländische Aggression gegen dieses Land praktisch aus. In Kombination mit weiteren Faktoren ermöglicht dies der Regierung von Baschar Assad, gegen die aus dem Ausland unterstützten Kämpfer weiter vorzugehen.

Binnen fünf Jahren stockt Russland seine Marinepräsenz in der Region möglicherweise auf. Bereits im Jahr 2014 soll die russische Schwarzmeerflotte die ersten neugebauten Kriegsschiffe und U-Boote aus russischer Produktion bekommen. In den Jahren 2017 und 2018 erhält die Kriegsflotte voraussichtlich die Möglichkeit, Verbände aufzustellen, die vorwiegend aus neuartigen Kriegsschiffen bestehen werden. Deshalb rückt die Ausbildung der Besatzungen in den Vordergrund – sonst sind effiziente Einsätze undenkbar.

Da der Zuständigkeitsbereich der Schwarzmeerflotte auch das Mittelmeer sowie Teile des Indischen Ozeans und des Atlantiks umfasst, resultieren daraus gemeinsame Missionen mit der Ostsee-, der Nord- und der Pazifikflotte. Außerdem werden Kriegsschiffe der Kaspischen Flottille im Schwarzen Meer getestet. Vor dem Hintergrund zunehmender politischer und militärischer Spannungen in Asien wird die Schwarzmeerflotte neben der Pazifikflotte zu einem äußerst wichtigen politischen Instrument der russischen Staatsführung. Die Bedeutung dieses Instrumentes wird weiter zunehmen."

Quelle: Text Ilja Kramnik - „Stimme Russlands"

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