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Bundeswehr bei Multidimensionalen Einsatz in Afrika in katastrophaler Lage - Noch mehr deutsche Soldaten sollen geschickt werden

Archivmeldung vom 21.01.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.01.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Kommandozentrale der Bundeswehr (Archievbild)
Kommandozentrale der Bundeswehr (Archievbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Die Uno-Mission MINUSMA, Multidimensionale Integrierte Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen in Mali, an der über 500 Bundeswehrsoldaten beteiligt sind, ist chronisch überfordert. Wie der "Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, heißt es in einer vertraulichen Lageeinschätzung aus dem Hauptquartier in Bamako, angesichts der schlechten Sicherheitslage werde der überwiegende Teil der momentan etwa 10.700 Soldaten für den Schutz der Lager und Konvois benötigt.

Nur etwa 500 Blauhelm-Soldaten könnten täglich für die eigentlichen Aufgaben eingesetzt werden. Dabei ist das Haupteinsatzgebiet der Uno-Truppen im Norden Malis größer als Deutschland. In einem Lagebericht vom 30. November heißt es, man operiere "in einer zunehmend feindlichen und dynamisch asymmetrischen Gefährdungsumgebung".

Minusma-Angehörige und Camps seien "Ziel gewalttätiger Extremistengruppen, die improvisierte Sprengsätze, indirektes Feuer (Mörser- und Raketenbeschuss) und Hinterhalte" einsetzten. Die Angriffe würden mit der Zeit "zunehmend komplexer, indem sie verschiedene Taktiken mit verheerenden Wirkungen kombinieren".

Der häufige Einsatz improvisierter Sprengsätze auf den "Hauptverbindungslinien im Norden Malis hat die Nachschubwege der Mission signifikant behindert und unter anderem den Bau von Camps verzögert und die Fähigkeit beeinträchtigt, die Camps im Norden effektiv zu versorgen".

In der kommenden Woche soll der Bundestag das bisherige Minusma-Mandat verlängern und das deutsche Kontingent auf 1.000 Soldaten aufstocken. Deutsche Transport- und Kampfhubschrauber sollen in den nächsten Wochen die niederländischen Helikoptereinheiten in Gao ablösen.

Das Verteidigungsministerium hat inzwischen gegenüber dem "Spiegel" bestätigt, dass die deutschen Hubschrauber ohne Einschränkung für alle Minusma-Aufgaben eingesetzt werden können.

Welchen tieferen Sinn die weitere Entsendung von deutschen Soldaten in eine hoffnungslose Mission machen soll, blieb unerläutert von Seiten des Verteidigungsministeriums.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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