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Britische Ex-Spionin sagt zum Skripal-Anschlag: „Er hatte gefährliche Feinde“

Archivmeldung vom 14.03.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.03.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Matthias Preisinger / pixelio.de
Bild: Matthias Preisinger / pixelio.de

Annie Machon, Whistleblowerin und eine frühere Mitarbeiterin des britischen Nachrichtendienstes MI5, hat gegenüber Sputnik das Statement der britischen Premierministerin, Theresa May, kommentiert. Nach dem mutmaßlichen Giftanschlag auf den Ex-Doppelagenten Sergej Skripal schob May Russland die Schuld zu, ohne jegliche Beweise zu liefern.

Auf die Frage von Sputnik, ob es außer der Beschuldigung Moskaus andere Erklärungen für die Attacke auf Skripal gibt, erinnerte Machon daran, dass die Tätigkeit Skripals noch ermittelt werden soll.

„Hinsichtlich der Begründung hängt es davon ab, mit wem er (Skripal – Anm. d. Red.) gearbeitet hat und worin er verwickelt worden ist. Es ist sehr wahrscheinlich, dass er sich an anderen Aspekten beteiligte, wo er sich gefährliche Feinde egal welcher Nationalität gemacht hat“, so die Ex-Agentin.

Sie verwies darauf, dass die meisten Medien gleich nach der Attacke behaupteten: „Die Russen waren es.“ Machon findet es merkwürdig, dass die britische Innenministerin, Amber Rudd, zuerst die Medien aufgerufen habe, „abzubremsen“ und die Polizei „ihre Arbeit erledigen“ zu lassen. Dennoch machte die Premierministerin, Theresa May, die russische Regierung verantwortlich, noch bevor die Umstände geklärt wurden.

„Sie wollen die verwendete Substanz als einen Nervenkampfstoff identifiziert haben, der von den Russen vor über 30 Jahren entwickelt worden war.“

Das bedeute jedoch nicht, dass ausschließlich Russen eine solche Substanz produzieren könnten. „Denn es finden sich immer schurkische Agenten, und ich meine das nicht als eine Art Verschwörung, sondern das weiß ich aus der Geschichte“.

Als Beispiel führte Machon die Anthrax-Anschläge von 2001 an, die eine Woche nach den New Yorker Terroranschlägen vom 11. September 2001 verübt wurden. Damals wurden Briefe mit Milzbrandsporen an Politiker und Redakteure nationaler US-Medien geschickt. Infolge kamen fünf Menschen ums Leben, weitere 17 erlitten Verletzungen.

„Nach Jahren von Ermittlungen stellte sich heraus, dass die als Waffen benutzten Milzbrand-Sporen in einem Labor einer US-Einrichtung speziell entwickelt wurden. Ein Schurkenagent wurde dafür beschuldigt, der dort arbeitete und der einen Groll hatte und diese Umschläge verschickte, um Menschen zu attackieren“.

„Dass der Stoff aus einer Militäragentur eines Landes stammt, bedeutet noch lange nicht, dass dieses Land hinter den Angriffen steht“, betonte Machon.

Sergej Skripal, einst Oberst des russischen Militärnachrichtendienstes GRU, war 2004 als Agent des britischen Auslandsgeheimdienstes MI6 entlarvt und von einem Militärgericht wegen Hochverrats zu 13 Jahren Haft verurteilt worden. Sechs Jahre später wurde Skripal mit drei weiteren westlichen Spionen gegen zehn vom FBI verhaftete russische Agenten ausgetauscht.

Am 4. März dieses Jahres wurden der 66-jährige Skripal und seine Tochter Julia in der britischen Stadt Salisbury bewusstlos aufgefunden und mit Anzeichen einer Vergiftung in ein Krankenhaus gebracht, wo beide ins Koma fielen. Medienberichten zufolge sollen 21 Personen in Mitleidenschaft gezogen worden sein, darunter auch ein Polizist.

Die britischen Behörden vermuten einen Anschlag. Die genauen Umstände sind noch unklar. Doch Premierministerin Theresa May äußerte am Montag, dass hinter dem mutmaßlichen Giftanschlag „höchstwahrscheinlich“ Russland stehe. Russland weist den Vorwurf zurück. Bereits davor hatten Medien berichtet, dass May Russland die Schuld in die Schuhe schieben wolle.

Russland erklärte sich bereit, an Ermittlungen teilzunehmen. London verweigert Moskau ohne Angabe von Gründen den Zugang zu Ermittlungsmaterialien. Lawrow rief Großbritannien auf, seinen Verpflichtungen aus der Chemiewaffenkonvention nachzukommen.

Außenamt: Moskau wird Mays Sanktionen adäquat beantworten

Moskau wird die jüngste Russland-Erklärung von Großbritanniens Premierministerin Theresa May adäquat beantworten. Das kündigte die amtliche Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, am Mittwoch in Moskau an.

„Die Gegenmaßnahmen werden der Situation angepasst sein. An der Antwort wird derzeit gearbeitet“, sagte die Sprecherin in einer Sendung des TV-Kanals Rossija 1.

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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