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Gedenken an die Opfer im Libanon

Archivmeldung vom 14.08.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.08.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Zwei Jahre nach dem massiven Einsatz von Streumunition im Libanon wird weltweit der Toten und Verletzten gedacht. Durch die Unterzeichnung eines Internationalen Verbotsvertrags im Dezember sollen solche Opfer in Zukunft vermieden werden.

Im Süd-Libanon, wo nach Schätzungen der Vereinten Nationen im Jahr 2006 ungefähr vier Millionen Streubomben von der israelischen Armee abgeworfen wurden, gedenken heute Abend über 5.000 Menschen der zahlreichen Libanesen, die durch Streubomben und die Blindgänger, die sie hinterlassen haben, getötet oder grausam verstümmelt wurden. Parlamentarier, Streubombenopfer, religiöse Würdenträger und Aktivisten entzünden bei einer gemeinsamen Aktion Hunderte von Kerzen. Gedenkfeiern und Proteste gibt es auch im Nord-Libanon, in West-Bekaa, Thailand, Indien, Neuseeland, dem Kosovo und in Kambod-scha.

"Mein fünfjähriger Sohn wurde beim Spielen im Park vom Blindgänger einer Streubombe getötet. Er ist eines der vielen Kinder, die diesen Waffen zum Opfer fallen", sagte der libanesische Aktivist Raed Mokaled. "Ich fordere alle Regierungen auf: Betrachtet diese Kinder so als wären es eure eigenen. Beschließt ein Verbot, bevor noch mehr unschuldige Menschen sterben."

Dieses Jahr im Mai haben über 100 Regierungen in Dublin einen Vertragsentwurf angenommen, der den Einsatz, die Produktion, die Weitergabe und die Lagerung von Streumunition verbietet. Der Vertrag wird zu verbindlichem Internationalen Recht, sobald er am 3. De-zember in Oslo unterzeichnet und von mindestens 30 Staaten ratifiziert wurde.

Thomas Nash von der Cluster Munition Coalition erklärte heute: "Über 100 Regierungen zeigten im Mai in Dublin den politischen Willen, Streumunition zu verbieten. Jetzt müssen sie zu ihren Versprechungen stehen und den Vertrag in Oslo unterzeichnen. Das schulden sie den Opfern aus dem Libanon und den 30 anderen betroffenen Ländern."

Auch die deutsche Regierung hat bereits angekündigt, den Verbotsvertrag zu unterzeichnen und rasch zu ratifizieren. "Wir begrüßen die Bereitschaft zum Verbot und fordern eine konsequente Umsetzung in die nationale Gesetzgebung", sagte François De Keersmaeker, Geschäftsführer von Handicap International Deutschland. "Dieser Vertrag wird so weit reichende Maßnahmen zur Opferhilfe wie bisher kein anderer internationaler Vertrag enthalten. Dadurch soll auch die Räumung der Blindgänger und die Unterstützung der Opfer im Libanon und in anderen betroffenen Ländern stark gefördert werden."

Während des Kriegs im Juli und August 2006 hat die israelische Armee Millionen von Streubomben im Süd-Libanon abgeworfen und dabei zahlreiche Wohngebiete getroffen. Hunderttausende Blindgänger blieben zurück und haben seitdem das Leben von 213 Zivilisten gefordert und 52 Kampfmittelbeseitiger bei der Arbeit getötet. Die Menschen in der Region, die vom Anbau von Oliven und Tabak leben, können immer noch nicht auf ihren Feldern arbeiten, da in den Böden noch unzähligen Blindgänger lauern. Trotzdem gehen sie manchmal das Risiko ein, die verseuchten Zonen zu betreten, weil sie ihre Familien ernähren müssen.

Seit zwei Jahren arbeitet Handicap International an der Räumung der Blindgänger in den verseuchten Gebieten. Die 42 Kampfmittelbeseitiger von Handicap International haben bisher 24 verseuchte Gebiete geräumt. Das entspricht einer Fläche von 120 Fußballfeldern.

Quelle: Handicap International

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