Von der Leyen will EU-Budget auf zwei Billionen Euro erhöhen

Bild: Charles Krüger (www.charleskrueger.de) / Eigenes Werk
Die Präsidentin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen (CDU), strebt für den Zeitraum 2028 bis 2034 ein EU-Budget in Höhe von zwei Billionen Euro an. Der bisherige Finanzrahmen 2021-2017 hat ein Budget von etwas über einer Billion Euro, hinzu kam wegen der Coronakrise das Programm "Next Generation EU" mit rund 750 Milliarden Euro.
Zentral sind im Vorschlag der EU-Kommission zwei Säulen: 865 Milliarden
Euro sollen in den Bereich "Nationale und Regionale Partnerschaftspläne"
fließen und 410 Milliarden in einen Wettbewerbsfonds. Hinzu kommen die
Programme "Erasmus+" und "Agora-EU", die drei Prozent des Haushalts
ausmachen, sowie das Instrument "Global Europe" mit rund 200 Milliarden
Euro für die Erweiterung der EU, Ukrainehilfen und wirtschaftliche
Zusammenarbeit. Hinzu kommen unter anderem die Kosten für die
Rückzahlung von Krediten aus der Corona-Zeit. Zur Finanzierung will von
der Leyen die Beiträge der EU-Staaten stabil halten und "neue
Einnahmequellen" für den EU-Haushalt finden.
Mit den
Partnerschaftsplänen will die EU-Kommission den bisherigen Haushalt
vereinfachen und die Zahl der Programme mit eigenen Förderungslogiken im
EU-Budget von 52 auf 16 verringern. So soll auch in Krisenzeiten
Flexibilität gewährleistet und die Förderung neuer Bereiche, wie
beispielsweise den Wohnungsbau, ermöglicht werden. Die Kommission will
bei den Partnerschaftsplänen mit den einzelnen Ländern einzeln
verhandeln und ihnen dabei Bedingungen auferlegen, um beispielsweise die
Rechtsstaatlichkeit in der EU zu gewährleisten.
Von der Leyens
Vorschlag sieht rund 300 Milliarden Euro für die Landwirtschaft und die
Fischerei vor. Die Investitionen in weniger entwickelte Regionen sollen
mindestens 218 Milliarden Euro betragen. Innerhalb der
Partnerschaftspläne sollen die sozialen Ausgaben 14 Prozent und die
Mittel für Klimaschutz 35 Prozent betragen. Die Ausgaben für das Grenz-
und Migrationspolitik sollen verdreifacht werden.
Im
Wettbewerbsfonds sollen die Investitionen in die Digitalisierung
verfünffacht und die Mittel für saubere Technologien und die
Dekarbonisierung sollen versechsfacht werden. 131 Milliarden Euro sollen
für Verteidigung und Raumfahrt ausgegeben werden, was einer
Verfünffachung der bisherigen Ausgaben entspricht.
Das Budget für
das "Erasmus+"-Programm für Auslandssemester, Schüleraustausche und
Jugendarbeit soll um 50 Prozent anwachsen. Die Programme zur Förderung
der Zivilgesellschaft werden künftig unter "Agora-EU" zusammengefasst.
Quelle: dts Nachrichtenagentur