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Großgrundbesitzer Bill Gates & Co.: Was machen sie mit dem Land?

Archivmeldung vom 27.03.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.03.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Bauer/Freepik; Gates/CC0
Bild: Bauer/Freepik; Gates/CC0

Bill Gates ist mittlerweile zum Großgrundbesitzer und größtem privaten Ackerlandbesitzer in den USA aufgestiegen. Was er damit plant ist unbekannt. Dabei beschäftigte er sich in Afrika schon, wenig erfolgreich, mit landwirtschaftlichen Entwicklungsprojekten. Dies berichtet das Magazin "Wochenblick.at" unter Berufung auf eigene Recherchen.

Weiter berichtet das Magazin: "Was haben die Republik Österreich, die katholische Kirche, Bill Gates und TV-Tycoon John Malone gemeinsam? Sie sind Großgrundbesitzer und verfügen über zigtausend Hektar Land. Mit rund 861.000 Hektar sind die staatlichen Bundesforste der größte Landbesitzer in Österreich, ihnen gehören über zehn Prozent der Landfläche der Republik.

Der Stadt Wien gehören 58.000 Hektar, den Esterhazy-Betrieben 44.000, dem Alpenverein 33.500. Dem Stift Admont in der Steiermark gehören 25.500 Hektar. Insgesamt hat die katholische Kirche rund 215.600 Hektar, davon 168.170 Hektar Forste und 47.460 Hektar Landwirtschafts- und Bauland. Damit kommen sie alle schon auf eine stattliche Anzahl Großgrundbesitz, doch im Vergleich relativiert sich die Summe schnell. Zwar bewirtschaften die Bundesforste etwa 10 Prozent der Fläche des Bundesgebiets, aber dazu gehören auch Berge, Ödland und viele Seen.

Der größte Ackerlandbesitzer der USA

Jedoch, der größte Landbesitzer der USA, der TV-Tycoon John Malone besitzt 930.000 Hektar Land, wie der „Land Report“ berichtete. Neu auf der Liste der 100 größten US-amerikanischen Landbesitzer finden sich auch Bill und Melinda Gates – auf Platz 49. Allerdings ist Bill Gates der größte Ackerlandbesitzer in den USA, verteilt über 18 Bundesstaaten gehören ihm fast 100.000 Hektar Farmland, das sind 1.000 Quadratkilometer oder fast zweieinhalb Mal die Fläche Wiens. Die Frage, wieso ein Mann, der allgemein als ehemaliger IT-Nerd wahrgenommen wird, so viel landwirtschaftliche Nutzfläche erwirbt, und was er damit anfangen will, stellen sich viele, und sie ist auch Grund für Spekulationen. Denn die Cascade Investment LLC, die Großteile des Gates-Vermögens verwaltet, und deren Tochterunternehmen, über die in der Regel die Käufe abgewickelt wurden, halten sich bedeckt. Eines der Subunternehmen von Cascade ist auch die „Cottonwood AG Management“, die zur NGO „Leading Harvest“ gehört, die nachhaltige Landwirtschaft und den Schutz von Pflanzen, Boden und Gewässern fördern soll.

Krisensichere Geldanlage

Eine Erklärung könnte sein, dass es der Vermögensabsicherung dient, da Landbesitz inflationsbeständig ist. Zudem pachten viele Landwirte in den USA einen Teil des Landes, welches sie bewirtschaften. Überdies neigen die Renditen von Ackerland auch zu steigen, wenn andere Investitionen, wie etwa Aktien, an Wert verlieren. Eric O‘Keefe, der auch einen Teil von Gates Landerwerbungen aufdeckte und das Magazin „The Land Report“ herausgibt, vermutet deshalb, dass die Landkäufe das Werk vernünftiger Vermögensverwalter seien. Also nur ein breites und krisensicheres Anlage-Portfolio?

Entwicklungsprojekt gegen Hunger

Dabei ist das Interesse von Bill Gates an der Landwirtschaft nicht neu. Bereits 2006 war die Bill & Melinda Gates Stiftung gemeinsam mit der Rockefeller Stiftung in Afrika aktiv. Um den Hunger zu bekämpfen, gründete man die AGRA – Alliance for a Green Revolution in Africa (Allianz für eine Grüne Revolution in Afrika), die mit dem Einsatz von hybridem Saatgut, Schädlingsbekämpfungsmitteln und synthetischem Dünger die Ertragsmaximierung der Landwirtschaft vorantreiben sollte. Laut einer von der linken Rosa-Luxemburg-Stiftung beauftragten Analyse der US-amerikanischen Tufts-Universität in Massachusetts dürfte das ambitionierte Vorhaben gescheitert sein.

Ein vernichtendes Ergebnis

Keines der propagierten Ziele, wie eine signifikante Steigerung der landwirtschaftlichen Erträge, des Einkommens oder eine Verbesserung der Ernährungssituation wurde in den 13 Schwerpunktländern der AGRA erreicht. Ebenso war keine Verbesserung der Situation der Kleinbauern feststellbar. Vielmehr sei die Zahl der Menschen, die extremen Hunger leiden, seit Beginn der AGRA in deren Schwerpunktländern um 30 Prozent gestiegen, stellte die Untersuchung fest. Zudem steige die Gefahr, dass durch den Anbau von Monokulturen und durch künstlichen Dünger die Bodenfruchtbarkeit abnimmt. Dazu kommt noch, dass der Einsatz kommerziellen Hybrid-Saatguts und Düngers die Bauern weiter in die Schuldenfalle treibt, auch wenn diese subventioniert sind, und außerdem traditionelle Anbaupflanzen verdrängt werden.

Agrarkonzerne mit an Bord

Das Ergebnis der Analyse ist ein vernichtendes Urteil – zumal für ein Projekt, welches eigentlich das Ziel haben sollte, Menschen zu helfen. Kritik gab es auch schon früher an dem Umstand, dass es zwischen der Bill & Melinda Gates Stiftung und etwa dem Monsanto-Konzern enge Verbindungen gab und gibt. So saßen im Vorstand der Stiftung Sam Dryden, der zuvor bei Monsanto arbeitete, wie auch John Horsch, der zuletzt Vize-Präsident des Konzerns war und zu den Gentechnik-Pionieren zählt. Die Wirklichkeit sieht also manchmal völlig anders aus, wenn man das philanthropische Mäntelchen etwas lüftet."

Quelle: Wochenblick

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