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Blogger berichtet über gefälschte Bilder in den Medien vom Massaker in Syrien

Archivmeldung vom 06.06.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.06.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Screenshot von "Land Destroyer"
Screenshot von "Land Destroyer"

Der Blog "Land Destroyer" berichtet über angebliche Bildfälschungen in der BBC Berichterstattung über das Massaker von Houla in Syrien und beruft sich dabei auf eine Meldung im „London Telegraph“. Deren Recherchen hätten ergeben, dass es sich bei dem Bild der getöteten Kinder angeblich um Archivmaterial von einem Massaker im Irak handeln würde. Der „Telegraph“ zitierte den Fotografen, der das Originalfoto gemacht hatte, Marco di Lauro, der sagte: „Jemand verwendet das Bild von jemand anderem zu Zwecken der Propaganda.“ Der Blog "Land Destroyer" hat dies durch Nachforschungen in unabhängiger Weise bestätigt, denn es wurden weitere Presseerzeugnisse gefunden, in denen die Originalstory der BBC gepostet wurde.

Der Fall, insofern er wirklich stimmt, erinnert damit sehr stark an die Situation vor dem Irak Krieg "Desert Storm", als damals die Kuwaitis verbreiten ließen, dass die Iraker eine Säuglingsstation in Kuwait City überfallen und die Säuglinge umgebracht haben. Später stellte sich dies jedoch als Propaganda heraus, um damit die restliche Zustimmung für den Golfkrieg und den Sturz von Saddam Hussein zu erhalten. 

Bisher blockierten China und Russland im UNO-Sicherheitsrat eine Verurteilung der syrischen Führung. Aufgrund der Berichterstattung über die Gräueltat von Houla sagte nun Chinas UN-Botschafter Li Baodong am Montag, "Dies habe vielen in diesem Rat die Augen geöffnet. Wir haben nicht vor, in Syrien irgendjemanden zu schützen oder sind gegen irgendjemanden".

Über das angeblich missbrauchte Bildmaterial ist auf "Land Destroyer" zu lesen:

Horror von Houla: Wahrheit ist schwer fassbar, Lügen sind einfacher zu entdecken

Der „London Telegraph“ hat nun bestätigt, dass die BBC tatsächlich ein Foto von einem Massaker im Irak verwendete, um ihren Artikel über Houla in Syrien zu illustrieren. Der „Telegraph“ zitierte den Fotografen, der das Originalfoto gemacht hatte, Marco di Lauro, der sagte: „Jemand verwendet das Bild von jemand anderem zu Zwecken der Propaganda.“

Über die letzten 24 Stunden gab es erneut einen Mediensturm über Syrien – angeregt durch eine erschreckende Geschichte über Gräueltaten in der Stadt Houla. Wirklich grauenhafte Bilder von toten Kindern sind den Medien angeboten worden, welche sie aufleckten und wieder und wieder auf unseren Bildschirmen und in unseren Zeitungen verwendeten.

Die UNO-Beobachter in Syrien haben es bis jetzt abgelehnt, eine definitive Erklärung darüber abzugeben, wer für dieses schreckliche Massaker verantwortlich sei. Aber es war nicht überraschend, dass die westlichen Medien weniger umsichtig waren. Da gibt es ein ohrenbetäubendes Chorgeschrei, das beklagt, „die Welt“ tue nichts, während Präsident Assad einmal mehr damit davonkomme, sein eigenes Volk zu ermorden.

http://4.bp.blogspot.com/-5NklrpzyOIA/T8IoRCMGWUI/AAAAAAAABk4/iZZlPQUQF9E/s640/BBCcaughtLyingAGAINsyria.jpg

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Vor und nach dem rücksichtslosen/betrügerischen Journalismus der BBC. Man sollte beachten, dass das Bild links unverifiziert ist, wie das meiste, was die westlichen Medienberichte über Syrien bringen, und dass das Foto von „Aktivisten“ geliefert wurde, die schon als Serienlügner entlarvt wurden. Siehe auf Syd Walkers Blog die Originalbildschirm-Aufnahmen.

Ich habe keinen Zweifel darüber, dass einige der Twitteranwender diese Art von Gefühlen aus ehrlicher Besorgnis über den Houla-Hashtag heraus herumtwittern. Nun scheinen jedoch bemerkenswert wenige Leute innezuhalten und sich zu fragen – warum um’s Himmels Willen sollte die syrische Regierung syrische Kinder töten wollen? Und wenn sie es auch aus irgendwelchen Gründen getan hätte – warum würde sie es in einer Weise tun, die mehr oder weniger garantiert, internationale Verurteilung und erneute Rufe für eine Intervention anzuziehen?

Mit anderen Worten „cui bono“?

Wer profitiert wirklich von dieser Gräueltat – und wer tut es nicht? Sicher profitieren die Aufrührer und ihre ausländischen Unterstützer davon – und die syrische Regierung ganz bestimmt nicht! Angesichts dessen, dass für die kürzlichen Bombenattentate in Damaskus – praktisch allgemein – extremistische Gegner der Assad-Regierung als Verursacher erklärt wurden, ist es letztlich nicht plausibel, dass sie auch hinter diesem jüngsten Horror stehen?

Da nun aber die Mainstreammedien diese Ermittlungslinie nicht sehr ermutigen möchten, sind auch große „Menschenrechts“-NROs wie Amnesty zur Beurteilung herangerast. Ihre Wochenendtweeps sind hingehämmert worden, höhnisch grinsend über die Assad-Regierung und den Vorfall zu einem Grund für eine „Intervention“ von außen aufbauschend – genau wie sie es letztes Jahr mit Libyen machten.

Und immer wieder sind die Massenmedien so unehrlich, dass sie an so Sachen hängenbleiben. Die BBC fiel nur vor ein paar Stunden auf die Nase – aber da gibt es kein Zugeständnis, und ich vermute, dass die BBC-Mitarbeiter möchten, dass ihr „Fehler“ rasch ins Gedächtnisloch hinunter gespült wird.

Um es für sie ein bisschen schwieriger zu machen, erzählt nun dieser Post die Geschichte für die Nachwelt. Die Informationen, auf die er sich gründet, stammen von einem prosyrischen Tweeter namens Hey Joud, den ich als sehr gut informiert und klug empfinde.

Einige Stunden zuvor postete die BBC eine Geschichte auf ihrer Webseite (Rubrik Naher Osten) mit dem Titel: „Massaker in Houla in Syrien verurteilt, da die Empörung ansteigt“. Das letzte Update wurde um 4.40 GMT gemacht. Es gibt einige ziemlich nichtssagende Grafiken – ein Foto eines UNO-Beobachters, der in Tücher eingewickelte Leichen begutachtet und eine Karte, die den in der Nähe von Homs gelegenen Ort Houla zeigt.

Ein Freund von Joud war jedoch schlau genug, von einer früheren Version dieser Geschichte Bildschirmaufnahmen zu machen. Dann machte er/sie einige Hausaufgaben – und entdeckte, dass das dramatische Bild, das sie gut sichtbar darbot, in Wahrheit ein Foto aus dem Irak war, das schon vor einigen Jahren gemacht worden war (wie den eingefügten Bilddaten zu entnehmen war, Mai 2003). Es wurde auf dieser Webseite als Bild Nummer 52 angeboten. Der Begleittext machte klar, dass es sich um aus einem Massengrab exhumierte Leichen handelte.

Hey Joud tweetete über seine Entdeckung. Und so wurde ich darauf aufmerksam:

@BBCWorldpropaganda:http://imageshack.us/photo/my-image …showing a pic of bodies from Iraq claiming it’s the?#HoulaMassacre??#Syria?http://shineyourlight-shineyourlight.blogspot.ca/2012/01/9-nike-years-of-war-in-iraq.htmleyourlight-shineyourlight.blogspot.ca/2012/01/9-nike… …

Bis zu dem Zeitpunkt hatte ich schon selbst dieselbe BBC-Story online überprüft, aber das Foto aus dem Irak war nicht mehr da. Jedenfalls erscheint es nun nicht auf der betreffenden BBC-Webseite, wenn man von hier in Australien draufgeht. [Aber die Aktion war ja gelungen, da das Bild mittlerweile in den Abendnachrichten in Europa erschienen war, (AdÜ)]

Ich habe vermutet, dass die wahrscheinlichste Erklärung ist, dass das ursprüngliche (höchst irreführende) Foto aus den BBC-Archiven stammte, wegen seiner höchst dramatischen Wirkung in diesen Artikel eingefügt wurde – um dann schnell wieder entfernt zu werden, als die BBC gewahrte, dass jemand den Betrug entdeckt hatte. Falls dies nicht so gelaufen ist, könnte die BBC so nett sein, mich zu korrigieren?

Dies ist nicht das erste Mal, dass ich über Bildfälschungen http://sydwalker.info/blog/2011/05/12/abc-using-bogus-video-to-attack-image-of-syrian-government/ hinsichtlich Syriens berichte. Die von den westlichen Medien unterstützte Attacke auf das belagerte Land dauert nun schon mehr als ein Jahr. Ein umfassender Bericht über alle ihre Betruge und ihr [absichtliches (AdÜ)] falsches Berichten während dieser Periode würde viele Bände füllen.

Niemand scheint je rechenschaftspflichtig zu sein für die schweren Verletzungen der journalistischen Ethik, die ans Licht kommen. Jobs in Organisationen wie Reuters und BBC müssen entspannend sein. Im Gegensatz zu den bescheidenen Bloggern hier draußen in der „realen Welt“, brauchen sich diese Leute nicht über Wahrheit und Sorgfalt den Kopf zu zerbrechen. Wenn sie je durch ein wachsames Publikum hochgehen, ist ihr Hintern immer gut beschützt.

George Orwells Buch „1984“ wird oft als eine Parodie auf totalitäre Staaten wie Sowjetrussland betrachtet, obwohl die Erzählung an sich in England angesiedelt war.

Ich denke, da gibt es eine andere Möglichkeit. Anfang der 1940er-Jahre verbrachte Orwell ein Jahr damit, Kriegspropaganda für die BBC zu erfinden. Bei der „Beeb“ zu arbeiten, gab ihm möglicherweise die ganze Inspiration, die er brauchte, um die berühmteste negative Utopie dieses Jahrhunderts zu schreiben.

Quelle: Syd Walker "Land Destroyer" (Übersetzung Remo Santini)

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