Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Berichte Weltgeschehen Hamburger Einwohner: „Wir hatten mehr Angst vor den Maschinengewehren der Polizei“

Hamburger Einwohner: „Wir hatten mehr Angst vor den Maschinengewehren der Polizei“

Archivmeldung vom 12.07.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.07.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Tim Lüddemann, on Flickr CC BY-SA 2.0
Bild: Tim Lüddemann, on Flickr CC BY-SA 2.0

Einige Geschäfts- und Gewerbetreibende des von den Krawallen betroffenen Hamburger Schanzenviertels haben eine Stellungnahme auf Facebook veröffentlicht: Polizei und Politiker ratlos, schwarz gekleidete Menschen hilfsbereit. Dies berichtet das russische online Magazin "Sputnik".

Weiter heißt es in dem Beitrag: "In dem Schreiben schildern die Geschäftsleute die Ereignisse der Nacht vom 7. zum 8. Juli. Sie merken an, dass es kein politisches Statement und „noch viel weniger die Idee einer neuen, besseren Welt“ in den Plünderungen und Straßenkämpfen zu erkennen gewesen sei. Andererseits kritisieren sie das Verhalten der Polizei, die tagelang oft grundlos die Wasserwerfer eingesetzt habe und unangemessen gewaltsam gegenüber den Demonstranten vorgegangen sei.

Dass der sogenannte Schwarze Block in dieser Nacht auf den Straßen tobte, bezweifeln die Geschäftsleute. Sie haben lauter Schaulustige und Jugendliche wie „beim Fußballspiel oder Bushido-Konzert“ beobachtet, die sonst auch ihre Lokale besuchen. Im Gegenteil versuchten die vermummten, schwarz gekleideten Menschen die Menschen von Gewalt abzuhalten. Die Gewerbetreibenden halten es auch für falsch, von linken Protesten zu sprechen, und schlagen ihre eigene Version vor:

„Es war eher die Mischung aus Wut auf die Polizei, Enthemmung durch Alkohol, der Frust über die eigene Existenz und die Gier nach Spektakel – durch alle anwesenden Personengruppen hindurch –, die sich hier Bahn brach.“

In einem allerdings sind die Geschäftsleute sich sicher: „Wir bekommen seit vielen Wochen mit, wie das ‚Schaufenster moderner Polizeiarbeit‘ ein Klima der Ohnmacht, Angst und daraus resultierender Wut erzeugt“, heißt es in der Stellungnahme.

Die Vorwürfe der Ratlosigkeit gelten auch der in der Stadt regierenden Rot-Grünen Koalition, die sich auf der internationalen Bühne etablieren wollte, innenpolitisch aber versagt hat. Die Organisation des Gipfels sei vollkommen der Polizei überlassen worden, obwohl im Fall einer Millionenmetropole ein konsequenter gesellschaftlicher Dialog gefragt sei. Die Regierung betrachte jedoch jegliches abweichende politische Statement als „pauschal kriminalisiert“.

Die Einwohner des Viertels geben schließlich zu, dass sie mehr Angst vor den polizeilichen Maschinengewehren als vor den Protestierenden hatten: „Die sind dumm, lästig und schlagen hier Scheiben ein, erschießen dich aber im Zweifelsfall nicht.“

„Wir leben seit vielen Jahren in friedlicher, oft auch freundschaftlich-solidarischer Nachbarschaft. (…) Daran wird auch dieses Wochenende rein gar nichts ändern“, lautet das optimistische Fazit dieser Stellungnahme."

Quelle: Sputnik (Deutschland)

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte este in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige