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Zerstörter Mythos verhilft China zum militärischen Aufschwung

Archivmeldung vom 17.08.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.08.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
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Foto: Alexandr Chechin
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Dank einer grandiosen Selbsttäuschung des Westens hat die chinesische Rüstungsbranche eine Spitzenposition weltweit erzielt. Zu diesem Schluss gelangt ein russischer Analyst. Der russische Militärexperte Alexander Chramtschichin schreibt in einem Gastbeitrag für die Wochenzeitung „WPK“, die chinesische Rüstungsindustrie habe im Zuge der Reformen einen Durchbruch erzielt. Sie baue jährlich mehr als 300 Kampfjets und Hubschrauber und nicht weniger Panzer, aber auch bis zu 30 U-Boote und Überwasserschiffe. Das berichtet Radio "Stimme Russlands".

Weiter heißt es: "Chinas Rüstungsindustrie habe zwar eine Reihe von Problemen, insbesondere in Bezug auf Triebwerke, Präzisionswaffen und Waffensysteme für die netzwerkzentrische Kriegsführung. Dies dürfe jedoch keineswegs als grundsätzlicher Nachteil gelten, der die militärische Stärke der chinesischen Streitkräfte untergrabe. Chinesische Triebwerke hätten eine geringere Betriebsdauer als ihre ausländischen Pendants, dafür könne China rein zahlenmäßig mehr bauen. Um den Mangel an Präzisionswaffen auszugleichen, produziere China massiv konventionelle Munition.

„Eine übermäßige Vorliebe für teure Präzisionsmunition wie im Westen erweist sich generell als wirtschaftlich äußerst unrentabel. Manchmal schwächt diese Vorliebe die Armee, anstatt sie stärker zu machen. Denn solche Munition wird schnell verbraucht – und man hat nichts mehr, um weiterzukämpfen. Von diesem Standpunkt aus kann sich der chinesische Rückstand in diesem Bereich nicht als Nachteil, sondern eher als Vorteil entpuppen – insbesondere bei einem Großkrieg nach dem Motto ‚Armee gegen Armee‘. Die chinesische Rüstungsindustrie orientiert sich ausgerechnet daran, sich auf solche Kriege gefasst zu machen, und ist offenbar die Nummer Eins auf diesem Gebiet. Im Hinblick auf seine Möglichkeiten, Militärtechnik aller Klassen zu produzieren, ist China sogar den USA überlegen (mit Ausnahme von Atom-U-Booten und Flugzeugträgern)“, so Chramtschichin.

Im Kriegsfall sei die chinesische Rüstungsindustrie in der Lage, Waffen und Munition ununterbrochen zu liefern. In keinem Bereich sei sie dabei von Importen kritisch abhängig. China kopierte zwar ausländisches Know-how im Militärbereich, das Kopierte werde aber kreativ weiterentwickelt und verbessert. Immer öfter kombiniere man dabei russische und westliche Technologien.

Im Rüstungsbereich gehe China offenbar zum Teil den sowjetischen Weg. Anfang der 1920er Jahre habe die Sowjetunion keine nennenswerte Rüstungsindustrie gehabt und sei lange von Importen völlig abhängig gewesen. Trotzdem habe die sowjetische Rüstungsbranche in den 1960er Jahren einen sehr hohen Entwicklungsstand erreicht, der mit den USA vergleichbar gewesen sei. China sei nun in der Lage, diesen Erfolg zu wiederholen, zumal das Land die staatliche Regulierung mit der Marktwirtschaft kombiniere.

Wenn es zu keinen innenpolitischen Erschütterungen in China komme, werde dessen Armee in 15 bis 20 Jahren die stärkste weltweit sein – praktisch in jeder Hinsicht. Um diesen Vorteil wettzumachen, bräuchten die USA und Russland dann Waffen, die physikalisch grundsätzlich neu wären. Das sei aber äußerst schwierig, zumal auch China daran basteln könne.

Zu diesen Fortschritten im Rüstungsbereich habe die Wirtschafts- und Forschungspolitik der Regierung in Peking beigetragen, schreibt Chramtschichin: „Die chinesische Führung glaubte nicht dem westlichen Mythos über die postindustrielle Gesellschaft, wonach die Information wichtiger als die Produktion sei. Dieser Mythos entpuppte sich als grandiose Selbsttäuschung. Denn die Informationstechnologien erhöhen zwar drastisch die Effizienz, können aber nichts ersetzen. Man kann die Information ja weder essen noch anziehen; man kann damit weder fahren noch im Krieg kämpfen. Der Westen glaubte an seinen eigenen Mythos und verlegte die Industrieproduktion in Entwicklungsländer, vor allem nach China. Deshalb wurde China zu einer Weltfabrik, und alle sind nun von ihm abhängig“."

Quelle: Text „Stimme Russlands"

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