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Mehr Nato-Kräfte in Osteuropa: „Alles, was Russland schadet, ist gut“

Archivmeldung vom 14.12.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.12.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Flagge der Nato Bild: Nato
Flagge der Nato Bild: Nato

Das wichtigste Ziel der Nato bleibt das Vorgehen gegen Russland – unabhängig davon, wie sie selbst ihre Aktivitäten begründet. Davon sind russische Militärexperten überzeugt. Auch Verteidigungsminister Schoigu zeigt sich besorgt über die Aufstockung der Nato-Kräfte in Zentral- und Osteuropa. Der russische Fernsehsender Swesda zitierte am Montag in seiner Online-Ausgabe den Militärexperten Ruslan Puchow mit den Worten: „Die seit anderthalb Jahrzehnten laufende Transformation der Nato hat aus russischer Sicht das Wesen der Allianz kaum geändert.“

Die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik" meldet weiter: "All die Anti-Terror- und Friedenseinsätze der Nato scheinen laut Puchow nur darauf abzuzielen, neue Existenzformen zu finden, um die Allianz aufrechtzuerhalten. Deren primäre Funktion bleibt nach Ansicht des Experten aber dieselbe, und zwar die Eindämmungspolitik gegen Russland.

Puchow konkretisierte, die Nato wolle die Territorien ihrer osteuropäischen Mitglieder als günstige Aufmarschgebiete nutzen, um von dort aus lebenswichtige Zentren in Russland bei Bedarf gefährden zu können:

„Die von Lord Ismay, dem ersten Nato-Generalsekretär, formulierte Aufgabe ‚to keep the Russians out‘ bleibt offensichtlich die zentrale strategische Linie der Nato-Staaten gegenüber Russland. Der Unterschied besteht nur darin, dass man Europas Grenze nun bei Smolensk und Kursk ziehen möchte.“

Wie der Sender berichtet, will die Nato im Rahmen ihres europäischen Programms insgesamt rund 12.000 Militärfahrzeuge und schwere Waffensysteme aus den USA nach Zentral- und Osteuropa verlegen. Vorerst befindet sich diese Militärtechnik zumeist in Deutschland.

Der russische Militäranalytiker Wladislaw Schurygin sagte dem Sender: „Die Nato ist das einzige Militärbündnis weltweit, das das Ziel verfolgt, Russland einzudämmen. Darin bestehen der Sinn und die Hauptaufgabe der Allianz. Dass Russland im Nahen Osten notgedrungen intensiver vorgeht und dort Luftabwehrsysteme stationiert, wird die Nato als Vorwand nutzen und nicht außer Acht lassen.“

Schurygin prognostiziert: „Aus türkischer Richtung wird man eine spezielle Militärgruppe zur Eindämmung von Russland aufstellen. Die Stationierung amerikanischer Kampffahrzeuge in Osteuropa ist ebenfalls Teil dieses Szenarios. Die Behauptungen, dass die Allianz mit ihrer Verstärkung lediglich auf Russlands Vorgehen reagiere, sind nur vorgetäuscht. Mit ihrem Handeln in Europa hat die Nato ihre realen Ziele und Aufgaben gezeigt: Alles, was Russland schadet, ist gut.“

Über die Aktivitäten der Nato hatte sich kürzlich auch der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu besorgt gezeigt: „Die Tendenz zu einer militärpolitischen Zuspitzung weltweit – insbesondere in Europa, Zentralasien und im Nahen Osten – setzt sich fort. Die Nato erweitert sich konsequent. Innerhalb eines relativ kurzen Zeitraums hat sich die Zahl ihrer Mitglieder um zwölf weitere Länder nahezu verdoppelt (…).

Alleine im laufenden Jahr ist die Zahl von Nato-Flugzeugen im Baltikum, in Polen und in Rumänien insgesamt achtmal größer, die Zahl der Nato-Soldaten dort 13-mal größer geworden. In diese Länder wurden bis zu 300 Panzer und Schützenpanzer zusätzlich verlegt.“

Mehr zum Thema: EU-Bürokratie umgehen: US-Panzer könnten als „Traktoren“ verlegt werden

Die Nato selbst begründet ihre Aktivitäten mit der Notwendigkeit, auf Russlands Vorgehen zu reagieren, vor allem im Hinblick auf die Ukraine. Nato-Chef Jens Stoltenberg hatte im Mai bei einem Ministertreffen der Allianz gesagt: „Heute besprechen wir zunehmende Sicherheits-Herausforderungen an unseren Ost- und Südgrenzen.

Im Osten hat Russland gewaltsam seine Grenzen geändert. Im Süden hat der Extremismus unterdessen einen beispiellosen Stand erreicht. Deshalb passen wir die Arbeit der Allianz den aktuellen Verhältnissen an und führen die größte Verstärkung des Bündnisses seit dem Kalten Krieg durch.

Russlands Generalstabschef: NATO-Politik verursacht neue Konflikte

Stärkere militärische Aktivitäten der NATO sowie die Entfaltung des globalen Raketenabwehrsystems bergen nach Ansicht von Armeegeneral Valeri Gerassimow, erster Vizeverteidigungsminister und Generalstabschef der Streitkräfte Russlands, die Gefahr neuer und der Eskalation bereits existierender Konflikte.

Die gegenwärtige Lage in der Welt sei vom weiteren Anwachsen der globalen und regionalen Sicherheitsprobleme gekennzeichnet, was vor allem mit der Erweiterung des Maßstabs des internationalen Terrorismus und radikalen Extremismus verbunden sei.

Besorgnis erweckt die Militärpolitik der NATO, die Russland gegenüber einen nicht freundschaftlichen Charakter trägt, sagte Gerassimow. „Die Allianz fährt fort, die Militärpräsenz zu erweitern und die Aktivität der Streitkräfte des Blocks an den Grenzen der Russischen Föderation zu verstärken.“

„Infolge der Entfaltung des globalen Raketenabwehrsystems und der Entwicklung prinzipiell neuer Mittel des bewaffneten Kampfes“, so Gerassimow, „darunter der Hyperschall-Waffen, wächst das Problem einer Störung des entstandenen strategischen Kräftegleichgewichts.“

Ein anderes, nicht minder wichtiges Problem sei der Einsatz ökonomischer, politischer und informationeller Instrumente, des Protestpotentials der Bevölkerung, radikaler, extremistischer Organisationen, der Informationsinstrumente sowie privater militärischer Unternehmen durch die Teilnehmer an den internationalen Beziehungen.

„Probleme der rechtswidrigen Verbreitung von Massenvernichtungswaffen, die grenzübergreifende Kriminalität und der Drogenhandel, der Separatismus, die unkontrollierbare Migration und der Fremdenhass haben nicht an Aktualität verloren“, sagte der Generalstabschef.

„Die Gesamtheit der aufgezeigten Ursachen, aber ebenso das Vorhandensein alter zwischenstaatlicher Widersprüche drohen, zum Entstehen neuer und zur Eskalation bereits existierender Konflikte zu führen. Leider nimmt ihre Zahl mit den Jahren nicht ab, sondern wächst“, resümierte Gerassimow."

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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