Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Berichte Weltgeschehen DR Kongo: Verheerender Anstieg von sexualisierter Gewalt gegen Frauen und Mädchen

DR Kongo: Verheerender Anstieg von sexualisierter Gewalt gegen Frauen und Mädchen

Freigeschaltet am 13.06.2025 um 10:54 durch Sanjo Babić
Demokratische Republik Kongo auf der Welt
Demokratische Republik Kongo auf der Welt

Von TUBS - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=14971064

In der Demokratischen Republik Kongo ist die Gewalt gegen Frauen und Mädchen verheerend angestiegen. Angaben von UN-OCHA zufolge wurden allein in den ersten vier Monaten des Jahres 2025 mehr als 67.000 Fälle von sexuellen Übergriffen gemeldet - ein Anstieg um 38 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres.

PEP-Kits (Postexpositionsprophylaxe) zur Verhinderung von HIV-Infektionen und Schwangerschaften nach Vergewaltigungen und sexuellen Übergriffen sind derzeit im Land nicht mehr ausreichend verfügbar, warnt die internationale Hilfsorganisation CARE. Aufgrund von Mittelkürzungen ist die gesamte Beschaffungskette, mit der humanitäre Akteure die Region mit PEP-Kits versorgten, zusammengebrochen.

"Der systematische Einsatz von Vergewaltigungen als Kriegswaffe ist nicht nur eine Verletzung der Menschenrechte, sondern auch eine gezielte Strategie zur Destabilisierung von Gemeinschaften", sagt Amadou Bocoum, CARE-Länderdirektor in der DR Kongo. "Die Geschichten, die wir täglich hören, sind erschütternd. Frauen und Mädchen sind unvorstellbaren Grausamkeiten ausgesetzt. Ihr Leben ist durch Gewalt und Entbehrungen für immer verändert. Der Mangel an PEP-Kits nach Vergewaltigungen und sexuellen Übergriffen bedeutet, dass die Überlebenden ohne Unterstützung dastehen, um weiteren Schaden zu verhindern."

Der ohnehin eingeschränkte Zugang zu Gesundheitseinrichtungen wird durch die instabile Sicherheitslage noch schwieriger. Die Straßen sind aufgrund aktiver Kämpfe häufig unpassierbar und die Wege zu den Kliniken sehr gefährlich. PEP-Medikamente müssen jedoch innerhalb von 72 Stunden eingenommen werden. Die unsichere Lage im Land in Verbindung mit dem Mangel an PEP-Kits behindert die Prävention und setzt die betroffenen Frauen und Mädchen sexuell übertragbaren Infektionen wie HIV infolge von Vergewaltigungen und Übergriffen aus.

Zudem ist das Stigma, mit dem Überlebende von Vergewaltigung und sexualisierter Gewalt konfrontiert sind, allgegenwärtig. Viele Frauen und Mädchen trauen sich nicht, die Vorfälle zu melden, weil sie nicht nur weitere Gewalt durch die Täter fürchten, sondern auch soziale Ablehnung durch ihre eigenen Familien, Partner und Gemeinschaften. Dieses Schweigen hindert die Überlebenden häufig daran, die begrenzt verfügbare Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Wahrscheinlich stellen die gemeldeten Zahlen deshalb nur einen Bruchteil der tatsächlichen Fälle dar, insbesondere in abgelegenen Gebieten.

"Wir müssen jetzt handeln, um eine umfassende Versorgung und den Schutz dieser Frauen und Mädchen zu gewährleisten", so Amadou Bocoum. "Die internationale Gemeinschaft kann vor dieser Krise nicht die Augen verschließen. Es sind sofortige und nachhaltige Maßnahmen erforderlich, um die Würde der Frauen und Mädchen zu erhalten."

Quelle: CARE Deutschland e.V. (ots)

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte mund in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige