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EU muss Führung in der internationalen Menschenrechtspolitik übernehmen

Archivmeldung vom 08.12.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.12.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Die Europäische Union muss Menschenrechtsverletzungen zur Priorität ihrer Außenpolitik machen. Gleichzeitig muss sie Menschenrechtsverletzungen in ihrem Innern thematisieren und ahnden.

"Nur so kann sie gegenüber Drittstaaten glaubwürdig auftreten und die vakante Führungsrolle in der internationalen Menschenrechtspolitik einnehmen", sagte Barbara Lochbihler, Generalsekretärin der deutschen Sektion von amnesty international (ai) anlässlich des Internationalen Tages der Menschenrechte am 10. Dezember.

Es ist überfällig, dass die EU ihre Verwicklung in die menschenrechtswidrigen Geheimflüge der CIA aufklärt und die laufenden Ermittlungen des Europäischen Parlaments und des Europarats aktiver unterstützt als bisher. "Auch die deutsche Regierung sollte endlich klären, was deutsche Behörden wann von Verhaftung, Verschleppung und Misshandlung in den Fällen El Masri, Zammar und Kurnaz wussten", sagte Lochbihler. "Auch erwarten wir eine klare Ansage, was die Regierung tut, um künftig CIA-Flüge in die Folter zu verhindern."

ai appelliert an Deutschland, während seiner EU-Ratspräsidentschaft dafür zu sorgen, dass die EU das absolute Folterverbot rigoros beachtet und in ihren Außenbeziehungen durchsetzt. "Wenn daher Innenminister Schäuble und Verfassungsschutzpräsident Fromm sich dafür aussprechen, erfolterte Informationen zu nutzen, haben sie die Tragweite und Ernsthaftigkeit des Folterverbots nicht verstanden", sagte Lochbihler.

Zur Zeit erarbeit die EU unter deutscher Federführung eine neue Strategie zu Zentralasien. "Eine gute Gelegenheit, mit den EU-Menschenrechtsleitlinien ernst zu machen", sagte Lochbihler. In der ganzen Region sind Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte mehr als ungenügend verwirklicht. Folter ist weit verbreitet. Die Meinungsfreiheit ist stark eingeschränkt. "Wir fordern die Bundesregierung auf, die Menschenrechte in der Zentralasienstrategie nicht sicherheits- oder energiepolitischen Erwägungen unterzuordnen."

ai Deutschland startet "EinSatz"-Kampagne: Jeder einzelne kann sich für Einzelfälle setzen Das zentralasiatische

Turkmenistan ist ein Schwerpunkt der Kampagne "EinSatz für die Menschenrechte", die ai Deutschland am Tag der Menschenrechte startet. Die Kampagne rückt individuelle Schicksale ins Licht der Öffentlichkeit und bietet Einsatzmöglichkeiten für jeden. So können sich Bürger beispielsweise für die turkmenischen Journalisten Annakurban Amanklitschew und Sapardurdi Chadschijew engagieren. Mit ihrer Kollegin Ogulsapar Muradowa wurden sie nach einem nur zweistündigen Prozess im August zu sieben und sechs Jahren Haft verurteilt. Frau Muradowa überlebte ihre Verurteilung nur wenige Wochen. Sie starb im September 2006 im Gefängnis, möglicherweise an den Folgen von Folter.

Quelle: Pressemitteilung amnesty international

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