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Journalisten-Morde: Regierungen versagen kläglich

Archivmeldung vom 31.10.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.10.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Presse in Gefahr: 370 Tote in zehn Jahren. Bild: cpj.org
Presse in Gefahr: 370 Tote in zehn Jahren. Bild: cpj.org

Die Regierungen der Welt versagen kläglich, wenn es darum geht, gewalttätige Übergriffe und sogar Morde an Journalisten zu verhindern oder aufzuklären. Rund 90 Prozent der Täter bleiben vollkommen unbehelligt auf freiem Fuß, ohne weitere strafrechtliche Konsequenzen fürchten zu müssen. Zu diesem ernüchternden Ergebnis kommt ein aktueller Bericht des Committee to Protect Journalists (CPJ), der den politischen Verantwortlichen rund um den Globus vorwirft, keine effizienten Maßnahmen zum Schutz der Medienbediensteten zu ergreifen. Besondere Gefahr sieht die Organisation vor allem für Reporter, die über Korruption, Verbrechen, Menschenrechte, Politik und Krieg berichten.

"Die ungehinderten, ungelösten Morde an Journalisten, die versuchen, ihre Gesellschaften und die Welt über verschiedene Missstände zu informieren, ist eine der größten Bedrohungen für die Pressefreiheit unserer Zeit", zitiert der "Guardian" die leitende Autorin des aktuellen CPJ-Berichts, Elisabeth Witchel. Obwohl die internationale Aufmerksamkeit zu diesem Thema im Laufe der abgelaufenen Dekade gewachsen sei, gebe es in Bezug auf die Straffreiheit der Täter keinerlei Verbesserungen. "Es ist entscheidend, dass die nationalen Regierungen und die Vereinten Nationen ausreichend Ressourcen und politische Unterstützung zur Verfügung stellen, um den Kreis der Straflosigkeit bei Journalistenmorden aufbrechen zu können", betont Witchel.

In dem vorgelegten Papier mit dem Titel "The road to justice: breaking the cycle of impunity in the killing of journlists" hat das CPJ eine Liste mit hunderten von Mordfällen an Journalisten zusammengestellt. Diese belegen der Organisation zufolge einen "eklatanten Mangel an Gerechtigkeit". Demnach wurden im Laufe der vergangenen zehn Jahre insgesamt 370 Medienbedienstete aus Gründen, die direkt mit ihrer Arbeit zu tun haben, ermordet. Die große Mehrheit davon waren lokale Reporter, die über Korruption, Verbrechen oder Verstöße gegen die Menschenrechte berichten wollten. "Nur in sehr, sehr wenigen Fällen wurden die Täter auch angeklagt oder verhaftet", stellt die Organisation fest.

Politik ist maßgeblich gefordert

Geografisch gesehen ortet die CPJ die höchsten Raten an Gewalt gegen Pressebedienstete und entsprechender Straffreiheit der Täter in Ländern wie dem Irak, Somalia, den Philippinen, Mexiko und Russland. Im Moment als besonders tragisch wird die aktuelle Entwicklung in Syrien gesehen, wo eine "zunehmend verstörende Zahl" derartiger Fälle zu beobachten sei. Es gibt aber auch Verbesserungen, etwa in Kolumbien oder Brasilien. "Die Staaten müssen einen deutlich stärkeren politischen Willen an den Tag legen, um internationale Regeln einzuhalten und die enorme Zahl an Übergriffen auf Journalisten deutlich zu reduzieren", verschärft das CPJ seine Forderung.

Quelle: www.pressetext.com/Markus Steiner

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