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Bericht: Versicherer stellen 300 Millionen Dollar für Flug 4U9525 zurück

Archivmeldung vom 30.03.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.03.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Screenshot aus dem Youtube Video "KenFM am Telefon: Peter Haisenko zu Flug 4U9525. Wir wissen nichts!"
Screenshot aus dem Youtube Video "KenFM am Telefon: Peter Haisenko zu Flug 4U9525. Wir wissen nichts!"

Das Versichererkonsortium der Lufthansa-Gruppe hat wegen möglicher Schadensersatzforderungen im Fall der abgestürzten Germanwings-Maschine laut eines Berichts des "Handelsblatts" (Dienstagsausgabe) 300 Millionen US-Dollar an Rückstellungen gebildet. Zu diesem Schritt habe sich das von der Allianz angeführte Konsortium Ende vergangener Woche entschlossen, berichtet die Zeitung unter Berufung auf Versichererkreise.

Das sei fast das Doppelte der üblicherweise kalkulierten Summe. In der Regel werde in der Luftfahrt im Todesfall pro Passagier mit einer Entschädigung von einer Million US-Dollar kalkuliert, im Fall von Flug 4U9525 wären das 150 Millionen Dollar. Hinzu kämen die Kosten für das Flugzeug, das in diesem Fall mit 6,5 Millionen Dollar versichert gewesen sein soll, schreibt die Zeitung weiter.

Dass die Assekuranzen nun deutlich mehr Geld zurückstellten, lasse demnach den Schluss zu, dass sie mit langwierigen und teuren Entschädigungsprozessen rechnen. Vor allem US-Bürger – an Bord waren drei Menschen aus den USA – dürften vor US-Gerichten auf Schadensersatz klagen. Lufthansa wollte dies nicht kommentieren.

Die derzeitigen Ermittlungen deuten darauf hin, dass der Co-Pilot das Flugzeug willentlich hat abstürzen lassen. Sollten Angehörige der Opfer die Fluggesellschaft tatsächlich verklagen, müsste Lufthansa glaubhaft machen, dass sie das Unglück nicht habe verhindern können.

Staatsanwaltschaft: Andreas L. war vor Jahren suizidgefährdet

Der Co-Pilot der im Süden Frankreichs abgestürzten Germanwings-Maschine, Andreas L., war nach Angaben der Staatsanwaltschaft Düsseldorf vor mehreren Jahren und noch vor Erlangung des Pilotenscheins "über einen längeren Zeitraum mit vermerkter Suizidalität in psychotherapeutischer Behandlung".

Im Folgezeitraum und bis zuletzt hätten weitere Arztbesuche mit Krankschreibungen stattgefunden, ohne dass Suizidalität oder Fremdaggressivität attestiert worden sei, teilte die Staatsanwaltschaft Düsseldorf zum Stand ihrer Ermittlungen am Montag mit.

Demnach wurden "bereits eine Reihe von Zeugen aus dem persönlichen und beruflichen Umfeld vernommen". Die Staatsanwaltschaft wolle und könne sich nicht "an Spekulationen zur Motivlage des verstorbenen Co-Piloten beteiligen", hieß es in der Mitteilung weiter.

Derzeit fehle es sowohl an der belegbaren Ankündigung einer etwaigen Tat als auch an einem aufgefundenen Tatbekenntnis. "Ebenso wenig sind im unmittelbaren persönlichen und familiären Umfeld oder am Arbeitsplatz besondere Umstände bekannt geworden, die tragfähige Hinweise über ein mögliches Motiv geben können."

Germanwings-Debatte: Journalisten-Verband verteidigt TV-Talkshows gegen Kritik

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat die scharfe Kritik des Vorstandsvorsitzenden des Luftfahrtunternehmens Airbus, Tom Enders, an den TV-Talkshows nach dem Absturz des Germanwings-Flugzeugs zurückgewiesen.

"Ob die Experten in Talkshows wirklich solche sind, prüfen die Redaktionen der Shows, wenn sie die Einladungen aussprechen. Wenn sich die Experten als Luftnummern entpuppen, melden sich die Zuschauer schon zu Wort", sagte Verbandschef Michael Konken dem "Handelsblatt" (Online-Ausgabe). "Eine schärfere Kontrolle der Sender durch die Aufsichtsgremien ist hanebüchener Unsinn. Wie soll sie denn aussehen? Sollen die Rundfunkräte die Experten auf Herz und Nieren prüfen? Das funktioniert doch nicht."

Enders hatte am Wochenende kritisiert, dass manche Experten vor allem in TV-Talkshows "ohne Fakten spekuliert, fantasiert und gelogen" hätten, was eine "Verhöhnung der Opfer" sei. Enders forderte in "Bild am Sonntag" daher eine bessere Kontrolle durch die Fernsehräte: "Das ist Missbrauch der Medienmacht. Diese Leute verkaufen uns alle für dumm. Und dafür gibt es dann noch Honorare vom Geld der Gebührenzahler. Hier stimmt die Aufsicht in den Anstalten nicht."

Germanwings-Absturz: Widersprüche über die Krankenakte von Andreas L.

Auch Tage nach dem Germanwings-Unglück gibt es noch immer widersprüchliche Informationen darüber, welche Kenntnisse es zum Gesundheitszustand des Co-Piloten Andreas L. beim Luftfahrtbundesamt (LBA) und der Lufthansa gab. Wie die "Welt" aus Unternehmenskreisen erfuhr, hat die Lufthansa keine Erkenntnisse über einen sogenannten SIC-Vermerk in den medizinischen Akten des Unglückspiloten Andreas L. beim LBA in Braunschweig.

Das steht jedoch im Widerspruch zu den Aussagen des LBA vom Freitag, wonach es zu Andreas L. einen solchen Vermerk gebe. Ein SIC-Vermerk wird zu einem Piloten bei einer chronisch längerfristigen Erkrankung angelegt, die regelmäßige ärztliche Betreuung erfordert. Dieser wird im sogenannten "Medical" des Piloten aufgeführt, das die Fluggesellschaft auf jeden Fall erhalten soll. Sollte es also einen solchen Eintrag beim LBA geben, dieser der Fluglinie aber nicht bekannt sein, wäre das ein schwerwiegendes Versäumnis oder eine Sicherheitslücke, heißt es in dem Zeitungsbericht weiter.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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