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Marburger-Bund-Chefin: Masken im Unterricht machen überhaupt keinen Sinn

Archivmeldung vom 08.08.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.08.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Dr. Susanne Johna, 1. Vorsitzende des Marburger Bundes - Bundesverband. Bild: "obs/Marburger Bund - Bundesverband/LÄK Hessen"
Dr. Susanne Johna, 1. Vorsitzende des Marburger Bundes - Bundesverband. Bild: "obs/Marburger Bund - Bundesverband/LÄK Hessen"

Die Chefin des Ärzteverbandes Marburger Bund und Hygiene-Fachfrau Susanne Johna hat die in NRW verordnete Maskenpflicht im Schulunterricht scharf kritisiert. "Wenn alle auf ihren Plätzen sitzen und Abstand sichergestellt ist, macht das Tragen von Masken während der Unterrichtsstunden überhaupt keinen Sinn und wäre eine überflüssige Behinderung", sagte sie im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

Johna weiter: "Sinnvoll ist die Maske dann, wenn es eng wird, etwa beim Verlassen der Klasse, vor dem Schulkiosk oder auf dem Pausenhof, wenn mehrere Klassen gleichzeitig Pause haben."

Die Rückkehr zum Regelbetrieb, den ab Montag weitere Bundesländer wagen, hält Johna trotz ansteigender Infektionszahlen und zweier schon wieder geschlossener Schulen in Mecklenburg-Vorpommern für geboten. "Der Schulbetrieb ist eine Großveranstaltung, die wir uns leisten müssen. Die allermeisten Schulen haben gute Hygienekonzepte entwickelt, sodass die Rückkehr zum Unterricht jetzt vertretbar und richtig ist", sagte die Marburger-Bund-Vorsitzende. "Wir müssen die Entwicklung genau im Blick haben, aber bei der Pandemiebekämpfung auch nicht übers Ziel hinausschießen."

Dass die Infektionszahlen im Sommer wieder stiegen, sei "beunruhigend", betonte die Internistin und Oberärztin für Hygiene und verwies auf neue Studien, die bleibende Schäden auch für junge Menschen nachgewiesen hätten. "Wer dieses Risiko leugnet und ohne Maske dicht an dicht demonstriert, gefährdet sich und andere."

Zur Abwendung einer zweiten Welle forderte die Expertin strengere Quarantäneregeln für Menschen, die an sogenannten Superspreading-Events beteiligt waren. "Wer nachweislich einem Cluster zuzuordnen ist und mit vielen Mitbewohnern zusammenlebt, sollte nicht zu Hause isoliert werden. Für solche Personen müssen wir eine besondere Quarantänesituation anbieten, etwa in Hotels, und sie für eine Woche auch von ihrer Familie oder anderen Mitbewohnern fernhalten", sagte Johna der "NOZ". "Dass in Italien so viele Menschen in Großfamilien leben, hat ganz offenkundig die starke Ausbreitung des Coronavirus dort gefördert."

Nach Massenansteckungen sollten aber nicht nur die danach positiv Getesteten, sondern auch deren Kontaktpersonen isoliert werden, so der Appell der Expertin. "Dafür braucht es aber die Akzeptanz der Gesellschaft, die schon mit Blick auf die Masken bröckelt. Daher stellt sich die Frage, wie eine solche sinnvolle Strategie wirklich umgesetzt werden könnte", gab sie zu bedenken. "Helfen würde es, die Quarantäne-Zeit von 14 Tagen auf die Hälfte zu verkürzen. Nach sieben Tagen sind Menschen, die mit dem Coronavirus infiziert waren, gar nicht mehr oder kaum noch ansteckend, wie wir inzwischen wissen."

Das Robert-Koch-Institut forderte Johna daher auf, "seine Quarantäne-Empfehlung entsprechend anzupassen. Sieben Tage reichen aus, vor allem in Verbindung mit einem abschließenden negativen Test."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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