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OECD erneuert Kritik am deutschen Bildungssystem

Archivmeldung vom 07.04.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.04.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Gerd Altmann/Shapes:AllSilhouettes.com / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann/Shapes:AllSilhouettes.com / pixelio.de

Die OECD hat ihre Kritik am deutschen Bildungssystem erneuert. Es müsse gelingen, "die praktische Berufsausbildung und die akademische Bildung stärker miteinander zu verzahnen", sagte OECD-Bildungsexperte Andreas Schleicher der "Welt am Sonntag". Schleicher gilt als Erfinder des Pisa-Tests, einem internationalen Leistungsvergleich für Schüler. "Das Studium muss sehr viel praxisnäher werden", sagte Schleicher.

Die OECD drängt seit Jahren auch Deutschland dazu, mehr junge Leute an die Universitäten zu holen. Schleicher verweist auf einen Trend, der sich in den Zahlen widerspiegelt. "Die Akademiker-Gehälter sind in den vergangenen Jahren sehr deutlich gestiegen, diejenigen von Facharbeitern sind relativ konstant geblieben." Davon würden sich junge Leute leiten lassen.

"Wenn sich der Arbeitsmarkt ändert, wird sich auch das Verhalten junger Menschen ändern", sagte Schleicher. Daher brauche es keine politisch motivierten Quoten, es wirke das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage. "Es gibt kein Land auf der Welt, in dem der relative Einkommensvorteil eines Studiums in den vergangenen Jahren stärker gestiegen ist als in Deutschland." Ausbildung müsse sich grundlegend ändern. Es reiche nicht, nur Fachwissen zu akkumulieren.

"Es geht darum, dieses Fachwissen kreativ auf neue Zusammenhänge zu übertragen", sonst werde man durch Computer ersetzt. Die Welt bezahle heute niemanden mehr dafür, was man wisse. Denn Google wisse bereits alles. "Sie werden dafür bezahlt, was Sie mit Ihrem Wissen tun können", sagte Schleicher. Deshalb brauche heute jede Berufsausbildung eine stärkere fächerübergreifende Komponente.

Brandenburg: Linke weist Hochschulgesetz-Kritik zurück

Im Streit um das Brandenburgische Hochschulgesetz hat Peer Jürgens, Landtagsabgeordneter der Linkspartei und Hochschulexperte, die Kritik am verabschiedeten Gesetz zurückgewiesen. Zwar sei nach wie vor der Einfluss von Professoren in Gremien der Universität zu stark und auch die Rückmeldegebühr existiere weiter, aber die Studierenden seien durch das Gesetz wesentlich besser in geplante Änderungen am Hochschulgesetz eingebunden, sagte Jürgens in einem Interview mit der Tageszeitung "Neues Deutschland".

"Wenn behauptet wird, durch das neue Gesetz werde die Lage der Studierenden verschlechtert, dann ist das gelogen und es ist auch zynisch gegenüber den behinderten Kommilitonen, für die sich doch spürbar etwas tut", so der Politiker. Dass sich die Linke nicht bei der Abschaffung der umstrittenen Rückmeldegebühr durchsetzen konnte, lastet Jürgens den wahltaktischen Überlegungen der SPD an, mit der die Linkspartei in Brandenburg zusammen regiert. "Die Sozialdemokraten wollten uns Sozialisten so kurz vor der Kommunalwahl am 25. Mai und vor der Landtagswahl am 14. September keine Erfolge gönnen", erklärte Jürgens.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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