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Trotz geschlossener Spielhallen – das Zocken geht weiter

Archivmeldung vom 10.10.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.10.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Spielhalle
Spielhalle

Lizenz: CC0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Politik hat Anfang vergangenen Jahres bereits damit begonnen, Spielhallen dichtzumachen. Damit sollte ein Versuch unternommen werden, die Spielsucht in Deutschland einzudämmen. Das Ergebnis daraus ist, das es immer mehr Glücksritter unkontrolliert in das Internet verschlägt. Denn hier boomt der Markt mit den Online-Casinos, in denen jeder, jederzeit und an jedem Ort spielen kann.

In Deutschland ist der klassische Automat das umsatzstärkste Segment im Glücksspiel. Dennoch sind diese im Verhältnis zum internationalen Vergleich, nicht nur was den Spielspaß sowie die Aufmachung betrifft, deutlich langweiliger, sondern auch bloß noch zu einem kleinen Teil, relevant. Wer sich auf die Gamingmesse ICE begibt, der wird sich als Deutscher, der lediglich die heimischen Automaten kennt, verwundert die Augen reiben. Denn während Filme, Kultcharaktere, Videoeinspielungen und Rockmusik in den neuesten Slots zum guten Ton gehören, dominiert in Deutschland das Abbild von Bällen, Früchten oder ganz besonders, ägyptischen Symbolen.

Zurückzuführen ist der Unterschied auf die Regulierungen hierzulande. Somit wundert es kaum, dass das Spiel im Internet voll im Trend liegt. Dabei gelingt der Einstieg auch in der Bundesrepublik denkbar einfach. Über ein Vergleichsportal wie casinomagie.com lassen sich Online-Casinos mit gutem Ruf ausmachen. Zudem kann hier ebenfalls ein Anbieter gefunden werden, der zum Start ordentlich Boni anbietet. So lässt sich in der Folge komfortabel am Rechner, Smartphone oder Tablet spielen. Die Sportwetten, Online-Casinos oder Pokertische sind dabei nur wenige Klicks entfernt und mit entsprechender Internetverbindung, stets verfügbar.

Ein weiterer großer Vorteil in diesem Bereich, ist neben der Zugänglichkeit, dass es keine Restriktionen, Zeitlimits oder Einsatzvorgaben gibt. Ebenfalls kann von unterwegs, zu Hause oder beim Warten auf die Bahn gespielt werden. Dabei ist es egal, ob mit Zigarette oder Bier in der Hand. Auch den Dresscode gibt es nicht. Insofern verwundern die Zahlen in diesem Kontext nicht. So lagen die Bruttoumsätze für das Online-Glücksspiel 2006 bei 15 Milliarden Euro. 39 Milliarden waren es bereits zehn Jahre später.

Ein Blick zu den Nachbarn in Dänemark zeigt, dass mehr als ein Drittel des Markes durch das Onlinespiel ausgemacht wird. Auch in Großbritannien liegt der Wert ähnlich. Der große Unterschied zu Deutschland jedoch ist, das die Betreiber in diesen Ländern Lizenzen kaufen können und dementsprechend Steuern zahlen. Hierzulande ist das, bis auf einige Ausnahmen, undenkbar. Doch auch hier werden 35 Milliarden Euro umgesetzt. Das ist doppelt so viel, wie in der Pharmaindustrie hierzulande. Hinzukommt der Graumarkt. Dazu zählen Anbieter, die außerhalb der EU operieren, ihre Dienste dennoch hier anbieten. Bei diesen werden noch einmal 2,3 Milliarden Euro umgesetzt. Ebenfalls nicht vergessen werden darf der Schwarzmarkt. Vorsichtige Zahlen zeichnen hier mit 1,5 Milliarden Euro einen Trend. Das alles läuft neben dem Fiskus vorbei und, ohne jegliche Kontrolle.

So wird vermehrt der Ruf nach der Politik laut. Eine ganzheitliche Regulierung soll her. Diese muss allen Glücksspielangeboten gerecht werden und auch das terrestrische Automatenspiel berücksichtigen. Dass die großen Automatenhersteller wie Gauselmann, Novomatic aus Österreich oder Bally-Wulff aus Berlin davon profitieren würden – selbstredend. Denn die Planungen der Branche sind weit fortgeschritten. Selbst die Annäherung mit den Suchtverbänden gab es schon.

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